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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abschußposition. Leider stand Barker im Hinblick auf Okabe auch nicht besser da.
    Noch während Barker aufstieg, wendete er. Dreißig Sekunden später hätte Okabe sich auf ihn gestürzt, seine Maschine umrundet und sich von hinten an ihn gehängt.
    Zum Teufel mit ihm. Er würde jedenfalls Voss angreifen.
    Barkers Maschine ging in einer langen Kurve abwärts.
    Die Abstiegsgeschwindigkeit ließ die Schwingen seiner Maschine vibrieren. Er warf einen Blick auf den Tachometer. Dreihundertdreißig Kilometer in der Stunde. Fünfzehn mehr – und die Schwingen waren an den Grenzen ihrer Belastbarkeit.
    Er schaute zurück. Okabe folgte ihm zwar immer noch, war aber nicht mehr so nah. Möglicherweise konnten seine Schwingen auch nicht mehr aushalten als die von Barkers Flugzeug. Barker hob die Nase seiner Maschine eine Kleinigkeit an und verringerte die Geschwindigkeit des Abstiegs. Dieses Manöver würde dem Japaner erlauben, ein wenig aufzuholen. Aber Barker hatte vor, mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf Voss zuzukommen, den er mit einer langen Salve belegen wollte.
    Voss, der Barker nun absteigen sah und erkannte, daß er dessen einzig mögliches Ziel war, wendete und jagte auf die herabschießende Nemesis zu. Ein paar Sekunden lang befanden sich die beiden Maschinen auf gleichem Kurs. Die Mündungen von Voss’ MGs spuckten Flammen. Was er tat, war reiner Wahnsinn. Nichts sprach dafür, daß er auf diese Weise Erfolg haben konnte, denn die Maschinen waren vierhundert Meter voneinander entfernt. Aber was sollte er sonst tun?
    Auch wenn er die Maschine wie durch ein Wunder getroffen haben sollte: Barker war unverletzt. Er kippte zur Seite, änderte leicht den Kurs, nahm das Gas weg und schaute gleichzeitig zurück. Okabe kam zwar näher, war aber immer noch zu weit entfernt, um seine Waffen einsetzen zu können.
    Während die Luft über den Rand seiner Windschutzscheibe heulte, drehte Barkers Maschine eine Schleife und tauchte in Voss’ Rücken auf. Der Deutsche wandte sich nicht um, aber er konnte Barker zweifellos in seinem Rückspiegel erkennen.
    Offensichtlich hatte er das auch, denn nun kippte er ebenfalls zur Seite und entfernte sich. Barker ging nach dem gleichen Schema vor. Und dann, als Voss seinen Vogel wieder aufrichtete, sah er, daß Guynemer sich geradewegs in dessen Feuerlinie begeben würde. Guynemers Maschine würde den MGs von Voss eine oder zwei Sekunden lang die volle Breitseite zudrehen. Zum zweitenmal war der Franzose damit aus reinem Zufall in die Schußlinie des Deutschen geraten.
    Barker wußte immer noch nicht, ob sein Kamerad wirklich verwundet worden war. Er und Voss zischten an Guynemer vorbei. Der Hinterkopf des Deutschen befand sich genau in Barkers Visier. Fünfzig Meter trennten sie noch, aber er holte auf.
    Ein Blick in den Spiegel. Okabe war ebenfalls nicht mehr als fünfzig Meter von ihm entfernt. Und er kam rasch näher. Er war so schnell, daß er, wenn er das Gas nicht wegnahm, in wenigen Sekunden würde feuern müssen. Wenn er sich nicht allzu sehr auf seine Zielgenauigkeit verließ, würde er jetzt zuschlagen.
    Barker drückte ab. Einschußlöcher tanzten vom Heck der Maschine des Deutschen zum Bug hinunter und trafen den Piloten, dessen Kopf in Blutspritzern explodierte.
    Den Zuschauern am Ufer bot sich jetzt ein seltsamer Anblick. Drei Flugzeuge bewegten sich auf der gleichen Linie dahin, dann waren es plötzlich vier. Guynemer war hinter Okabe aufgetaucht. Er war allerdings nicht über ihm, was die bessere Position gewesen wäre, und flog auch nicht mit der Geschwindigkeit, die der Japaner aufgrund seines Tauchmanövers erzielt hatte, aber als Voss’ Kopf zerplatzte, Barkers Rücken zersiebt wurde und seine Schädeldecke davonflog, feuerte er drei Salven ab. Eine traf Okabe von unten her genau ins Kreuz, durchbohrte seinen Leib, prallte an der Wirbelsäule ab und zerriß seinen Solarplexus.
    Danach verlor Guynemer das Bewußtsein. Er fiel vornüber, und während das Blut aus seinem Arm und seiner Seite floß, schob er unabsichtlich den Steuerknüppel von sich. Zwei von Voss’ Kugeln hatten ihr Ziel erreicht.
    Das schachbrettartig gemusterte Flugzeug wirbelte herum, verpaßte nur knapp die Spitze einer über dem Ufer aufragenden Felsnadel, durchbrach eine Bambusbrückenebene nach der anderen und krachte schließlich auf eine Hütte. Die Maschine ging sofort in Flammen auf. Die umliegenden Hütten wurden mit brennendem Alkohol bespritzt. Der Wind trug die Flammen sofort

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