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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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bald in der Ferne das Meer erkennen. Endlos erstreckte es sich in tiefem Blau bis zum Horizont, und die Strahlen der Sonne glitzerten auf den rauschenden Wellen. Immer weiter wanderten sie über die Hochebene, und Darians nasse Hose klebte mittlerweile gefroren an seinen Unterschenkeln.
    Plötzlich durchschnitt der Klang eines Horns die nur vom stetigen Heulen des Windes erfüllte Stille. Erschrocken blieb Darian stehen und zog sein Schwert, doch Edur hielt seinen Arm fest.
    »Keine Angst, das sind nur unsere Späher.«
    Kurz darauf hörte man auch schon Waffengeklirr und das Schnauben von Pferden. Auf dem nächsten Hügel wurden fünfzehn Zwerge sichtbar, die auf zotteligen Ponys saßen.
    Edur erklärte im Vertrauen: »Wir Zwerge sind eigentlich keine sonderlich guten Reiter, noch finden wir besonderen Gefallen an dieser Fortbewegungsart. Aber mit diesen Bergponys haben wir uns angefreundet. Das ist ein Teil der Zwerge, die den Strand nach Euch abgesucht haben, Darian.«
    »Ohhh jeeh, das heißt ›König Darian‹ oder ›mein Herr‹«, schimpfte Horac und versetzte Edur einen Klaps auf den Hinterkopf. »Aus dir wird sowieso nix mit deinem losen Mundwerk.« Mit raschen Schritten stapfte Horac voran und den berittenen Zwergen entgegen.
    »Wäre er nicht mein Onkel«, erklärte Edur leise, »hätte ich ihn wahrscheinlich früher oder später ins nächste Moorloch geworfen, allerdings hätten ihn die Sumpfnyaden sicher wieder zurückgebracht.«
    Darian grinste den Zwerg an und folgte ihm dann zu seinen Landsmännern, die sich bereits mit Horac unterhielten.
    »Hauptmann Brambur, das ist König Darian«, stellte Edur vor, als sie vor den finster dreinschauenden Zwergenkriegern standen. Der Geruch von Pferdeschweiß, Metall und gefettetem Leder erfüllte die Luft. An der Spitze der Gruppe befand sich ein besonders grimmiger Zwerg mit einem Gesicht, welches unter dem imposanten, buschigen Bart, der ihm mehr als eine Hand breit vom Gesicht abstand, fast nicht zu erkennen war.
    Nun verneigte er sich und stieg von seinem stämmigen Pony. »Seid gegrüßt, König Darian von Northcliff. Unser König, Baldur III., erwartet Euch am Hafen.«
    »Vielen Dank.« Darian verbeugte sich ein wenig unbeholfen und wollte das Angebot von Hauptmann Brambur ausschlagen, ihm sein Pferd zu geben.
    »Ihr solltet annehmen«, flüsterte Edur und drehte sich so zu Darian, dass die übrigen Zwerge ihn nicht sprechen sahen. »Es gehört sich nicht für einen König zu laufen, während die anderen reiten.«
    »Oh.« Schon wieder bemerkte Darian, dass er auf seine Rolle als König überhaupt nicht vorbereitet war.
    »Begleitest du mich zur Dracheninsel?«, bat er Edur aus einem Impuls heraus leise, und als dieser nickte, war Darian erleichtert.
    »Vielen Dank, Hauptmann Brambur«, sagte er dann laut und streckte sich. »Edur soll mich begleiten.« Er mochte den jungen Zwerg, und außerdem würde er ihm bestimmt behilflich sein können.
    Rasch verbeugte sich Brambur und bellte dreien seiner Männer zu, sie sollten absteigen.
    »Hier, nimm das Pferd, Horac.« Brambur reichte dem älteren Zwerg die Zügel einer dicken braunen Stute.
    Doch Horac hob abwehrend die Hände. »Ohhh jeeh, ich auf einem Pferd, das wird nix. Ich laufe, ihr habt ja jetzt den König und braucht mich nicht mehr.«
    Hauptmann Brambur zuckte mit den breiten Schultern und befahl einem seiner Krieger, wieder aufzusitzen. Er selbst nahm sich einen kleineren Schimmel und bedeutete seinen Leuten mitzukommen.
    Darian fiel auf, dass alle Zwerge in matte, zierlose Rüstungen gekleidet waren. Viele trugen Helme und die meisten Bein- und Armschienen. Wenn sich die Zwerge bewegten, knarzte und klapperte es, und im Gegensatz zu dem freundlichen und lustigen Edur wirkten sie alle schweigsam und grimmig. Die meisten von ihnen hatten Äxte an breiten Ledergürteln hängen, der eine oder andere auch ein kurzes Schwert.
    »Onkel Horac wollte, dass ich der Leibgarde des Königs beitrete«, erklärte Edur unterwegs und zwinkerte Darian dann zu. »Was meint Ihr, was passiert ist?«
    »Ohhh jeeh, das ist wohl nix geworden«, vermutete Darian und lachte leise, woraufhin Edur mit einstimmte. Endlich fühlte sich Darian wieder ein wenig wohler. In Edur schien er einen Freund gefunden zu haben – so verrückt das für ihn noch immer war.
    Während ihres gemeinsamen Rittes durch das raue Land unterhielten sie sich ausführlich, und so erfuhr Darian auch, dass Edurs Eltern bereits seit langem tot waren und

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