Das magische Portal - Weltennebel
überraschten Fehenius am Arm. »Ich möchte Euch draußen sprechen.«
»Es ist kalt …«, protestierte Fehenius.
»Ich bin Euer König.« Zielstrebig ging Darian nach draußen, und Fehenius folgte ihm mit säuerlicher Miene.
Darian straffte die Schultern und trotzte dem kalten Ostwind. »Ich bin als Fremder in diese Welt gekommen, ich wusste nicht, wer Ihr wart und ob ich Euch trauen kann.«
»Selbstverständlich könnt Ihr …«, plusterte sich Fehenius auf, doch Darian unterbrach ihn mit einer energischen Geste.
»Man erzählte mir schlimme Dinge über Euch.« Erneut wollte der Regent ihm ins Wort fallen, doch Darian funkelte ihn an, so dass Fehenius schwieg und für einen flüchtigen Moment erschüttert dreinblickte.
»Mir wurde erzählt, dass Ihr am Tod meiner Eltern beteiligt gewesen seid, desweiteren sollt Ihr irgendwelche unlauteren Geschäfte mit den Dunkelelfen machen. Außerdem seid Ihr Samukals Halbbruder.«
»Also wirklich«, schnaubte Fehenius mit gespielter Empörung, doch Darian ließ sich diesmal nicht beirren.
»Trotz all dieser Dinge habe ich Euch eine Chance gegeben, denn ich mache mir gerne mein eigenes Bild von einem Menschen. Aber mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass Ihr uns absichtlich in eine Falle geführt habt. Ohaman wollte mich warnen.« Betrübt senkte Darian den Blick. »Ich wünschte, ich hätte auf ihn gehört.«
Fehenius widersprach vehement, behauptete, das wären alles Lügen, aber je mehr er sich verteidigte, umso mehr festigte sich Darians Ansicht, dass seine Anschuldigungen ins Schwarze trafen.
»Ich möchte Euch nicht mehr an meiner Seite haben«, sagte Darian schließlich entschlossen. »Ich fahre mit den Zwergen zur Dracheninsel, und wenn ich zurückkehre, wünsche ich, dass Ihr Euer Haus in Culmara geräumt habt.«
Für einen Augenblick blieb Fehenius der Mund offen stehen, und er war sichtlich irritiert von Darians direkten Worten. »Ich habe Euer Königreich verwaltet!«, rief er empört. »Ich habe für Recht und Ordnung gesorgt …«
»Menschen, denen ich mehr vertraue, haben mir andere Dinge erzählt«, entgegnete Darian ruhig.
Nun platzte Fehenius der Kragen, und er trat mit zornig funkelnden Augen aufDarian zu. »Ein alter Zauberer, eine widerwärtige Nebelhexe und …«
Ohne weiter nachzudenken schlug Darian dem Mann ins Gesicht, und Fehenius torkelte zurück. »Sprich nie wieder so von Mia!«
Mit einem zynischen Lachen wischte sich Fehenius Blut von der Lippe. Nun war alles Unterwürfige von ihm gewichen, und sein wahres Wesen kam zum Vorschein, als er auf Darian zutrat. »Sie war eine Nebelhexe, und niemand hätte sie als Eure Gefährtin anerkannt. Aber egal, sie lebt ohnehin nicht mehr.« Fehenius musterte Darian eine ganze Weile, wobei sich das höhnische Lächeln auf seinem Gesicht noch verstärkte. »Geht nur allein auf die Dracheninsel, freundet Euch meinetwegen mit den dummen Zwergen an, aber Ihr werdet zu mir zurückkommen, weil Ihr mich braucht.«
»Wozu sollte ich Euch brauchen?«, fragte Darian kalt.
»Ich kenne mich in den Staatsgeschäften aus, ich bin ein Regent, Ihr nicht.« Dann beugte er sich zu Darian vor. »Und wenn ich es nicht befehle, wird Edvan Euch keinen Trank mehr brauen.«
Unwillkürlich wanderte Darians Hand in seinen Umhang, in dessen Tasche die kleine Flasche steckte.
»Die Beinwunde ist fast verheilt, ich brauche den Trank nicht mehr.«
Betont langsam ging Fehenius davon. »Ich warte in meinem Haus auf Euch«, seine Stimme troff vor Hohn, »Großer König von Northcliff.«
Nachdenklich betrachtete Darian die Flasche in seiner Hand und war schon drauf und dran, sie fortzuwerfen, doch dann steckte er sie wieder ein. Er verdrängte alle Zweifel und ging in die Hütte zurück.
»Wo ist Fehenius?«, wollte Hauptmann Brambur wissen.
»Ich habe ihn rausgeworfen.«
»Wohin habt Ihr ihn geworfen?«
Darüber musste Darian schmunzeln. »Rausgeworfen, entlassen, er ist kein Regent mehr.«
Kurz herrschte Stille, dann ertönte tosender Jubel in der kleinen Hütte, und die Zwerge prosteten ihm begeistert und enthusiastisch zu.
»Ich habe doch gleich gesagt, er wird ein phantastischer König«, freute sich Edur und strahlte über sein ganzes breites Gesicht.
Die Zwerge beglückwünschten Darian zu seiner Entscheidung, erzählten weitere Schreckensgeschichten über den Regenten, und tranken den ganzen Abend lang auf Darians kluge Entscheidung. Doch bei diesem regten sich derweil leichte Zweifel, ob Fehenius’
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