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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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funkeln, der einen faszinierenden Kontrast zum blauen Meer und den dunklen Klippen bildete. Dieses Land – sein Land, wie Darian immer noch nicht glauben konnte – war atemberaubend schön, wenn auch noch viel zu fremd für ihn.
    Edur behielt Recht. Die Winde waren ihnen wohlgesonnen, und noch bevor die Sonne wieder im Meer versank, tauchte vor ihnen die Silhouette einer zerklüfteten Insel auf. Als Darian weit im Norden die Umrisse von gigantischen Wesen am Himmel entdeckte, schwankte er zur Reling und deutete in Richtung der großen Himmelsgeschöpfe.
    »Was sind das denn für riesige Vögel?«, fragte er atemlos an Edur gewandt.
    Der Zwerg lachte laut auf. »Vögel? Was meint Ihr, warum die Insel den Namen ›Dracheninsel‹ trägt?«
    »Drachen!«, staunte Darian und schloss seine Hände fester um die Reling des wogenden Schiffes. Trotz Edurs Worten konnte Darians Verstand nicht wirklich erfassen, was er sah.
    »Wirst du wohl nicht so respektlos mit dem neuen König sprechen?«, schalt Revtan Edur in seiner eigenen Sprache. »Er kommt aus einer anderen Welt und hat vermutlich noch niemals einen Drachen gesehen!«
    Edur zog die Schultern ein, doch Darian stellte sich neben ihn. »Ihr habt Recht, in meiner Welt gab es keine Drachen, aber Edur kann mit mir sprechen, wie er möchte. Außerdem wird er mich nach Northcliff begleiten, er ist mein Freund.«
    Sichtlich entgeistert blickte Revtan zu Darian auf. »Ihr versteht unsere Sprache?«
    »Es ist das Erbe meiner Mutter, hat …« Bevor Darian Mias Namen aussprechen konnte, hielt er inne. »… hat man mir gesagt.«
    »Königin Adena«, murmelte der Zwergenzauberer mit den buschigen weißen Haaren, die ihm bis auf die Schultern hingen und beinahe direkt in einen dichten Bart übergingen. Kurz schien er in Gedanken versunken, dann ergriff er wieder das Wort. »Edur ist noch recht jung und entstammt nicht der königlichen Zwergenfamilie. Wir werden das erst mit unserem König besprechen müssen.«
    »Darf er nicht gehen, wohin er will?«, wollte Darian mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
    »Grundsätzlich schon. Es ist nur so, dass noch niemals …«
    »Dann ist es eben ab heute so«, fiel Darian ihm ins Wort und wandte sich erneut ab. Fasziniert, jedoch auch mit leichtem Unbehagen, starrte er die majestätischen Drachen an, die über der Insel kreisten.
    Das Segelboot steuerte nun durch eine Art Kanal zwischen mehreren grünen, im Gegensatz zum Festland aber von deutlich weniger Wald bedeckten Inseln hindurch. Seevögel begleiteten sie und stürzten sich hier und da in waghalsigen Manövern in die Fluten. Unberührt und urtümlich wirkte diese Landschaft auf Darian. Edur erklärte ihm, nur die Hauptinsel, auf der Darian auch zum König geweiht werden sollte, sei von Menschen bewohnt. Die restlichen Eilande gehörten den Drachen und Wildtieren.
    Bald wurden die Segel eingeholt und die Ruderer steuerten das Schiff durch ein natürliches Tor, welches das Meer über Jahrtausende hinweg in die Felsen gefressen hatte. Anschließend legten sie an einem steinernen Landesteg an, wo große, kräftige Männer, beinahe alle in karierte Wollumhänge gekleidet, den Neuankömmlingen an Land halfen.
    »Wenn sie einen Kilt tragen würden, könnte man sie für Schotten aus den alten Tagen halten«, murmelte Darian leise vor sich hin.
    »Was sagtet Ihr?« Edur sah sich neugierig um, denn auch er war noch nie zuvor auf der Dracheninsel gewesen. »Die Kleidung der Männer hier erinnert mich an die der Menschen des Landes, in das mich Nordhalan gebracht hat«, erzählte Darian.
    Ein großer Mann mit einem üppigen blonden Bart verbeugte sich tief vor Darian. »Die Pferde stehen bereit. Wir bringen Euch zu den Hütern der Steine.«
    »Ja, sehr nett«, erwiderte Darian ein wenig verkrampft. Dann beugte er sich zu Edur hinab. »Was zum Teufel sind jetzt wieder diese Hüter der Steine? Ich dachte, ich sollte irgendeine Weihe empfangen.«
    Kopfschüttelnd zog der Zwerg Darian mit sich. »Man hat Euch aber verflucht wenig erzählt.« Edur deutete über die sanften, mit Heidekraut bewachsenen Hügel. »Die Hüter der Steine sind eine kleine Gruppe von Zauberern, die sich seit hunderten von Sommern mit dem Geheimwissen um die magischen Steine beschäftigen. Sie leben hauptsächlich hier auf der Insel in ihrem Eichenhain und waren schon immer bei der Königsweihe anwesend. Außerdem haben sie den Respekt der Drachen und verstehen ihre Sprache, denn die Drachen erlauben nicht jedem Menschen sie

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