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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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ihn wie ein Blitz. Hatte er die Karte in Greens Ferienhaus liegen lassen? Wieder schaute er kurz auf. Der Mexikaner nahm seinen Koffer und ging zur Tür des Busses. Panik breitete sich in ihm aus. Jeden Augenblick musste er an der Reihe sein. Was sollte er jetzt tun? Ohne ID-Karte würde er nicht weit kommen! Musste er die Operation hier abbrechen? Womöglich war dies seine letzte Chance, einfach umzudrehen und zu verschwinden. Er brauchte lediglich zurück zum Parkplatz zu gehen, in seinen Jeep zu steigen und zurück nach Tansas zu fahren.
    Der Mexikaner verschwand in dem Bus. Der Bussteig war nun leer. Wallace fluchte innerlich. Verzweifelt tastete er ein letztes Mal seinen Mantel ab. Da stießen seine Fingerspitzen auf einen harten Gegenstand im Saum seines Mantels. Bitte lass es die Karte sein. Wallace und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Er griff in die Taschen des Mantels, dann in die Innentasche. Endlich fand er das Loch, durch das dieses Plastikding in den Saum gerutscht war. Hastig quetschte er seine Hand durch die gerissene Naht, die nun gänzlich aufplatzte, und fingerte eine kleine Plastikkarte aus dem Futter seines Mantels. Danke, flüsterte er leise, als er sein Foto neben dem Namen Dr. Millinger las. Es war seine ID-Karte. Erleichtert steckte er sich den Ausweis an sein Revers, schmiss die Unterlagen zurück in den Koffer und hastete die ersten Stufen zur Buskabine hinauf. Als er die ersten Stufen zum Innenraum des Busses genommen hatte, sah er, warum die Abfertigung von fünf Fahrgästen so lange gedauert hatte: Der A-Shuttle hatte keine übliche Buskabine, sondern einen besonders gesicherten Vorraum, der durch ein Stahlgitter vom Rest des Busses abgetrennt war. Der Fahrer selbst war nicht zu erkennen, da er durch eine schwarze Scheibe von der Fahrgastkabine getrennt saß. In dem Stahlkäfig warteten zwei Soldaten. Der eine war mindestens 1,90 Meter groß und lehnte mit einem Maschinengewehr im Anschlag an der Tür zur Kabine, der andere, ein bulliger Mann mittleren Alters und mit kantigem Gesicht stand einen Schritt weiter vorne und kontrollierte die Namensschilder der Wissenschaftler anhand einer Liste.
    Eine Liste?, schoss es Wallace durch den Kopf. Wieso eine Liste? Green hatte nichts von einer Liste gesagt. Nicht hier. Der Soldat ließ sich viel Zeit und studierte sorgfältig die einzelnen Ausweise. Wallace´ Hand verkrampfte sich in seiner Tasche. Vielleicht hatte jemand den Stützpunkt gewarnt? Vielleicht sind besondere Sicherheitsvorkehrungen aufgrund Professor Lears Verschwindens getroffen worden? Wallace spürte förmlich, wie er nervöser wurde. Jetzt war Professor Cruz an der Reihe. Auch Cruz war von der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme sichtlich irritiert, schien es aber vorzuziehen, nichts zu sagen. Was würde passieren, wenn es keinen Dr. Millinger auf dieser Liste gab?

51| NEW PALMBRIDGE, ZENTRAL NEVADA, 05:37 UHR
    Wallace begann möglichst unauffällig nach einem Ausweg aus dem Bus zu suchen. Aus dem Augenwinkel schielte er zum Busausstieg, um gegebenenfalls rasch in die Freiheit flüchten zu können. Im gleichen Augenblick schlossen sich die Türen des Busses mit einem lauten Zischen und nahmen Wallace den letzten Fluchtweg. Er zuckte zusammen und unwillkürlich musste er zu dem Hünen mit dem Maschinengewehr hinüberschauen. Dieser schien Wallace ebenfalls beobachtet zu haben und schaute ihm direkt in die Augen. Hatte er seine Nervosität bereits bemerkt? Ahnte er etwas?
    »Dr. Millinger!«
    Wallace hörte seinen Namen, aber reagierte nicht. Er stand wie angewurzelt da und starrte den Soldaten mit der Liste an.
    »Bitte beeilen Sie sich! Sie sind doch Dr. Millinger, oder?« Die Aussprache des Soldaten war hart und präzise und sie passte zu dessen kantigen Gesichtszügen. Mit einem Schlag wurde Wallace bewusst, wie auffällig er sich in diesem Moment benommen hatte.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte der Soldat erneut und trat nun einen Schritt auf Wallace zu.
    Noch: ja!, dachte Wallace und setzte ein gelassenes Lächeln auf. »Entschuldigen Sie. Ich hatte gerade überlegt, ob ich meinen Wagen abgeschlossen habe.«
    »Ob Sie was?«
    »Schon gut. - Alles in Ordnung.« Er versuchte, einnehmend zu lächeln. Der Soldat rümpfte die Nase und zog das Namensschild an Wallace´ Revers ein Stück zu sich hoch. Er verglich das Foto auf dem Pass mit Wallace´ Gesicht und dann Namen und Team-Code mit seiner Liste. Mit finsterer Mine wiederholte er den ganzen Vorgang ein weiteres Mal.

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