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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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belle et la bête«, sondern der unumstößliche Beweis für etwas, dessen Existenz er sich bis zu dieser Sekunde nicht eingestehen wollte. Was sich vor seinen erstaunten Augen in voller, schauriger Größe präsentierte, war der überlebende Außerirdische des Roswell-Unglücks, das letzte EBE.
    Der Kopf des Wesens war schwer deformiert und hatte einen enormen Umfang. Auf seiner Stirn wucherten riesige Wülste und die blaugrau schimmernde Haut war furchig und verkrustet. Es hatte eine beachtliche Brustbein- und Wirbelsäulen-Verkrümmung und an seinem gebogenen Rücken hingen schwammige Gewebewucherungen herab. Auch der übrige Körper war stark verkrüppelt. Seine rechte Hand hing wie ein unförmiger Klumpen an dem dünnen Ärmchen, sein linker Oberschenkelknochen war vergrößert und sein rechtes Bein nach außen verkrümmt. Ein Gesicht war bei dieser Beleuchtung und in Anbetracht der enormen Wucherungen kaum zu erkennen.
    Wallace kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit, konnte aber dennoch den Blick nicht von dem Wesen wenden. Ihm schlug das Herz bis zum Hals, und er begann am ganzen Körper zu zittern. All die Theorien über Außerirdische, Roswell, UFOs, die Geisterbasis – alles schien jetzt, da er mit eigenen Augen das EBE betrachtete, noch unvorstellbarer als zuvor. Für mehrere Minuten hörte er nichts mehr. Kein Brummen. Kein Geräusch. Auch die leichten Vibrationen an seiner Handfläche nahm er nicht mehr wahr. Als wäre er in eine andere Welt gestoßen worden, in eine andere Wirklichkeit, unwirklich und greifbar zugleich. Alles, was er bislang zu glauben schien, verkehrte sich plötzlich ins Gegenteil.
    Nur träge begann sein Verstand wieder zu arbeiten, erste klare Gedanken zu fassen. Allmählich fiel ihm ein, wo er sich gerade befand. Wallace versuchte, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, aber seine Gedanken glitten zurück zu dem Geschöpf hinter der Scheibe. Er konnte es einfach nicht glauben. Er zwang sich zu erinnern, warum er hier war. Susan tauchte in seinen Gedanken auf. Schließlich trat er einen Schritt zurück. Er konnte sich nur schwer von dem ekelerregenden und doch zugleich faszinierenden Anblick abwenden. Die Gardine glitt ihm aus der schlaffen Hand und verdeckte wieder das Fenster. Noch immer haftete sein Blick unverwandt auf der Stelle, an der er soeben den verstümmelten Körper des Außerirdischen gesehen hatte. Noch immer sah er das fremdartige kleine Wesen vor seinen Augen, wankend zwischen Abscheu, Furcht und Mitleid.
    Dann atmete er zweimal tief durch und rieb sich seine kalten Hände, die nach wie vor heftig zitterten.
    Es war noch nicht zu Ende.
    56| PAPOOSE LAKE, ZENTRAL NEVADA, 09:39 UHR
    Er zwang sich auf das Ziffernblatt seiner Armbanduhr zu schauen. Nicht zu glauben, die Zeit war davon gerast! Jetzt durfte er keine weitere Sekunde mehr verlieren, wollte er nicht die Chance endgültig verspielen, hier unentdeckt herauszukommen. Hastig lief er durch Lears Büro und suchte in seinem Mantel nach Jonathans ID-Card zum Öffnen der Tür. In seinem Kopf wirbelten noch immer die schrecklichen Bilder und Eindrücke durcheinander. Dieses Wesen. Aus welcher Welt kam es? War es wirklich noch am Leben? Er atmete kontrolliert, bemüht, jetzt nicht in Panik zu geraten; er war so kurz vor dem Ziel. Als der Schwindel verflog, schoss ihm plötzlich der Gedanke an die Dokumente durch den Kopf.
    Oh mein Gott! Er hatte den Koffer mit den Unterlagen ganz vergessen! Wenn er jetzt durch die Tür gegangen wäre, wäre alles umsonst gewesen. Ein zweites Mal hätte der Daumenscan wahrscheinlich nicht funktioniert, dafür war der Lexfilm auf seinem Daumen durch die Suchaktion viel zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Alles, was von Jonathans Fingerabdruck übrig geblieben war, war eine unebene klebrige Masse auf seinem Daumen. Er stürzte zurück zum Schreibtisch und griff eilig nach dem Aktenkoffer, in dem die Mappe lag, für die er sein Leben aufs Spiel setzte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, knöpfte sein Hemd zu, zog seine Krawatte zurecht und öffnete die Tür.
    Zügig, doch ohne hektische Bewegungen, ging er den schmalen Gang entlang, den er gekommen war. Im gleichmäßigen Tempo lief er auf die breiten Rücken der beiden Soldaten zu, grüßte knapp beim Vorbeigehen, folgte der Linie auf dem Boden bis zum Aufzug und drückte den Fahrstuhlknopf Richtung Erdgeschoss. Er wartete. Nichts geschah. Wieder war eine kostbare Minute verstrichen. Würde er das Shuttle noch

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