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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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ohrenbetäubender Lärm durchdrang die Luft, gefolgt von einem dumpfen Geräusch.
    Dann endlose Stille.
    War er tot?
    Er hatte den tödlichen Schuss nicht gespürt. Stattdessen brannten sein Rücken und sein Fuß unvermindert. Langsam öffnete er seine Augen und blinzelte in die Nacht. Er lag noch immer halb in der Tür, halb auf dem gusseisernen Tritt, der vom Kuppeldach abstand. Der Holzbalkon war verschwunden. Er blinzelte und schaute hinab in die Tiefe. Zwanzig Meter unter ihm lag Susans verdrehten Körper zwischen den Trümmern. Ein gesplitterter Balken hatte ihren Bauch durchbohrt.
    Wallace atmete flach. Er hatte überlebt. Susan hatte auf ihn geschossen, und im gleichen Moment musste der Balkon unter ihren Füßen nachgegeben haben. Geistesabwesend betrachtete er das Einschussloch in der Wand, unmittelbar neben seinem Kopf. Susan hatte im Sturz den tödlichen Schuss verrissen. Einen Augenblick lang schloss er die Augen und genoss den Windhauch auf seiner Haut. Er lebte. Das war alles, was jetzt noch zählte. Er lebte.
    Aufgezehrt zog er sich zurück in den Kuppelbau und schleppte sich zu seinem Mantel, der blutverschmiert auf dem Boden lag. Sein ganzer Körper fühlte sich wund an und seine Kehle war trocken. Kraftlos lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und fingerte aus seiner Manteltasche sein Handy hervor. Ich muss die Polizei alarmieren, ging es ihm durch den dröhnenden Kopf, der wie ein Fremdköper auf seinen Schultern zu sitzen schien. Er tippte die Notrufnummer – und dann, wie in einem Traum, hörte er eine ihm vertraute Stimme. Sie kam wie aus dem Nichts. Er kannte diese Stimme. Aber das war nicht möglich.
    72| SAN FRANCISCO, GGP – DUTCH WINDMILL, 00:13 UHR
    »Der berühmte Dr. Colin Wallace – du hast es also wieder einmal geschafft.«
    »Wer ist da?« Wallace kniff die Augen zusammen und bemühte sich, etwas in der Dunkelheit hinter ihm zu erkennen. Er kannte diese Stimmer, aber er musste sich irren. Dann sah er ihn. Wie ein Geist trat Ethan McGillis in den schmalen Lichtkegel, der durch die geöffnete Außentür in die Kuppel fiel. In der rechten Hand hielt er einen Revolver, unter dem linken Arm die Kiste mit Lears Unterlagen.
    »Du siehst nicht gut aus, Colin. Aber du hältst dich ziemlich tapfer, alter Freund. Doch das sollte man von jemandem, der seinen Doktortitel in der Schmerzforschung erworben hat, auch erwarten können.«
    »Das kann nicht sein. Du bist tot«, stammelte Wallace. Sein Herz hämmerte aufgeregt in seiner Brust und sein Gesicht fing an zu glühen. Halluzinierte er bereits?
    »Wie du siehst, bin ich quicklebendig. Na ja. Vielleicht ein wenig gestresst und abgespannt. Aber wenn ich dich so sehe, komme ich mir gleich zwanzig Jahre jünger vor«, sagte dieser mit heller Stimme, der ein seltsames Vergnügen anzuhören war.
    »Aber du lagst blutverschmiert im Lakeside Hotel.«
    »Sicher. Nur war das nicht mein Blut. Sondern Rinder- oder Schweineblut? Wer weiß das schon so genau? Jedenfalls war es eine ziemliche Sauerei.«
    Wallace verstand kein Wort. Seine Gedanken wirbelten wirr durch den Kopf. Erst entpuppte sich Susan als Killerin und jetzt tauchte plötzlich Ethan aus dem Nichts auf. »Aber wie hast du uns hier gefunden? Niemand außer Susan wusste, wo wir hinwollten?«
    »Richtig. Und damit hast du deine Frage auch schon beantwortet. Susan war so freundlich, mich übers Handy anzurufen und mich über euren Standort zu informieren. Ich hatte schon befürchtet, euch in diesem verdammten Teegarten endgültig aus den Augen verloren zu haben.«
    Wallace schüttelte den Kopf, aber dann verstand er. Ihm fiel ein, wie er nach einer Tür suchend um die Mühle herumgeschlichen war. Diesen kurzen Moment musste Susan dafür genutzt haben, Ethan ihre genaue Position mitzuteilen. »Was zum Teufel soll dieser ganze Zirkus? Was willst du?«
    Ethan schmunzelte. »Ich erledige hier einen Job. Einen gut bezahlten nebenbei bemerkt.« Langsam schritt er an der Wand entlang und trat an die offene Tür. Er spähte in die Tiefe hinab. »Also das mit Susan ist echt bedauerlich.« Ethan deutete auf das Loch in der Wand und wandte sich wieder zu einem fassungslos dasitzenden Colin Wallace um. »Wusstest du, dass wir ein Paar sind, Colin?«
    »Waren«, berichtigte ihn Wallace verdrossen.
    »Oh ja. Natürlich: ›Waren‹ . Wirklich ärgerlich. Sie war toll im Bett. - Aber das weißt du ja.«
    »Was bist du nur für ein Scheißkerl geworden?«, keuchte Wallace.
    Ethan lächelte

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