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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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Riegel gleich mit abgesprengt worden.
    »Also gut, Colin. Dann komm ich mal rauf, oder was meinst du?«, rief sie. Mit einem Ruck stieß sie die Luke auf, schob blitzartig ihren Oberkörper durch den Einstieg und drehte sich flink um die eigene Achse. Reflexartig schoss sie auf einen Schatten, den sie an der Wand entdeckt hatte. Es gab ein stumpfes Einschlaggeräusch.
    Dann folgte abermals diese raumfüllende Stille. Hatte sie ihn erwischt? Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, in der Dunkelheit die Umrisse ihres Opfers zu erkennen. Sie glaubte, Wallace´ Jacke zu sehen. Aber sie hörte kein Stöhnen. Kein Jammern. Wenn Colin nur verletzt war, würde er seine Schmerzen erstaunlich gut beherrschen. Vorsichtig stieg sie aus der Luke und schlich hinüber zu dem Schatten. Zu ihrer Enttäuschung hatte sie nur einen großen Leinensack getroffen, der in Wallace´ blutverschmierten Mantel eingehüllt war. Er hatte sie ein zweites Mal überlistet. Wütend riss sie den Mantel von dem Sack und entdeckte direkt dahinter eine angelehnte Tür.
    Wallace kroch hinter der aufgeschlagenen Luke aus seinem Versteck. Als er sah, wie Susan vorsichtig versuchte, die Tür aufzudrücken, stürmte er mit der Kraft des Adrenalinstoßes, der einen Menschen in Momenten höchster Panik durchflutet, auf Susan los. Susan hörte Schritte hinter sich. Erschrocken wirbelte sie herum. Zu spät. Sie sah in ein bleiches, vom Schmerz entstelltes Gesicht. Panisch versuchte sie ihre Waffe auf Wallace zu richten, aber schon schmiss er sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen sie. Ein Schuss löste sich und zischte an seinem Hals vorbei. Susan verlor das Gleichgewicht und stürzte samt Sack rückwärts hinaus auf den kleinen Balkon. Der Sack rutschte über den Außensteg hinweg und fiel rund zwanzig Meter in die Tiefe. Susan prallte mit ihrem Kopf hart auf das Bodengitter des Balkons und stöhnte laut auf. Von der Wucht des Aufpralls gab die marode Holzkonstruktion nach und riss sich aus mehreren Schrauben. Der Balkon neigte sich bedrohlich nach unten. Susan rutschte rücklings das Gitter hinab, bekam aber im letzten Augenblick eine Verstrebung zu fassen.
    Wallace lag noch immer bewegungslos auf dem gusseisernen Tritt des Ausstiegs. Sengende Hitze durchdrang seinen ganzen Körper. Diese Schmerzen. Er hatte keine Kraft mehr. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Susan mühsam aufrappelte, aber rasch auf dem wackeligen Gitter neuen Halt fand. Genug Halt, um ihr Werk zu vollenden. »Du bist zäh«, keuchte sie. »Das hätte ich wirklich an dir lieben können.«
    Dann warf sie einen finsteren, kompromisslosen Blick auf die Waffe, die sie noch immer in ihrer Hand hielt.
    »Tja: ›Hätte‹ .«
    Wallace schloss die Augen. Er wusste, dass es jetzt endgültig vorbei war. In wenigen Sekunden würde sein Leiden beendet sein. Ein leichter Wind wehte ihm ums Gesicht und für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Dann – wie aus weiter Ferne – hörte er den erlösenden Schuss.
    70| SAN FRANCISCO, GGP – JAPANISCHES TEEHAUS, 00:10 UHR
    Leutnant Potter raste mit seinem Dienstwagen auf den leeren Straßen des Golden Gate Parks in westliche Richtung. Er hatte aus dieser Richtung Schüsse gehört.
    »Verdammt!«, fluchte Potter lautstark vor sich hin und drückte das Gaspedal weiter durch. Doch er wusste, dass es fast unmöglich war, Dr. Wallace und seine Begleitung zu finden – rechtzeitig zu finden. Die Beschattung – oder besser gesagt: Die Suche konzentrierte sich jetzt auf den gesamten Westteil des Parks. Mit jeder verstreichenden Sekunde fluchte er lauter über die schier endlos langen Straßen und Wege, die sich wie ein Labyrinth durch den Park schlängelten. Mit einer Hand fingerte er hastig nach seinem Handy in der Brusttasche. Er musste Venesconi informieren.
    Er drückte die Kurzwahltaste. »Sie sind nicht mehr am Teehaus. Sie sind irgendwo im Westteil des Parks.«
    Schweigen. »Soll das heißen, Sie haben sie aus den Augen verloren und wissen jetzt nicht, wo sich die beiden aufhalten?« Venesconis Verärgerung war unüberhörbar.
    Potter atmete schwer und senkte die Stimme. »Ja, Sir. Genau das heißt es.«
    »Die Stümperei der Polizei von San Francisco kann Sie teuer zu stehen kommen, Potter«, fauchte Venesconi. »Wir treffen uns am Westeingang. Ich hoffe, Sie finden den!«

71| SAN FRANCISCO, GGP – DUTCH WINDMILL, 00:11 UHR
    Wallace´ Gliedmaßen verkrampften sich. Im gleichen Augenblick schien der Boden unter ihm nachzugeben. Ein

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