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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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schweigsam da und schauten zu dem Leuchtturm von Point Reyes hinüber, der seinen Ruhm dem Film ›The Fog‹ zu verdanken hatte. Wie passend, dachte Wallace, Nebel des Grauens. Es war windig geworden, und die kühle Meeresbrise zerzauste ihre Haare. Susan saß still neben ihm und wartete. Sie wartete auf Wallace´ Entscheidung.
    Dann, endlich, brach er das Schweigen. »Ehrlich gesagt«, sagte er ruhig, »ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll. Ich meine, Ihre Geschichte ist durchaus logisch. Sie ist aber auch so fantastisch.«
    Susan nickte. »Ich weiß. Aber ein brutal ermordeter Studienfreund ist wohl auch nicht gerade etwas Alltägliches, oder?«
    Wallace schlug seinen Kragen hoch. Mit der untergehenden Sonne wurde es rasch kühler.
    »Was haben Sie zu verlieren, Dr. Wallace?«
    Wallace seufzte unentschlossen. »Sie meinen, falls Sie nicht zu denen gehören und keine Auftragskillerin sind?«
    Susan grinste. »Glauben Sie mir, wenn ich eine Killerin wäre, dann würden wir uns an solch einem verlassenen Ort kaum ›unterhalten‹. Es sei denn ich hätte vor, sie totzureden.«
    Wallace lächelte. »Also gut.« Zögernd nahm er das zusammengefaltete Fax aus der Tasche. »Hier!« Er hielt ihr die Papiere mit ausgestrecktem Arm entgegen. Sie schaute ihn fragend an. »Mehr hab ich nicht bekommen«, beteuerte er entschuldigend und wedelte mit den beiden Blättern vor ihrer Nase.
    Susan nahm die Zettel und steckte sie, ohne einen Blick darauf zu werfen, in ihren Mantel. »Es wird frisch hier draußen. Wollen wir uns lieber reinsetzen? Da drüben ist ein nettes Bistro. Die haben bestimmt einen warmen Kaffee für uns.«
    Wallace nickte.
    »Eines würde mich noch interessieren«, setze Susan an, während sie ihren Mantel zuknöpfte.
    »Und das wäre?«
    »Woher wissen Sie all das mit den Greyhoundbussen? Dem Polizeifunk und so weiter?«
    Wallace grinste. »Keine Ahnung, ob die irgendeinen heißen Draht zur Polizei haben. Das war meine kleine Geschichte.« Susan lachte. »Lachen Sie nicht«, sagte Wallace nachdrücklich. »Die kleine Lüge war ja wohl gar nichts gegen Ihre Märchen.«
    Susan stand auf und seufzte schwer. »Ich wünschte, es wären welche. Kommen Sie, lassen Sie uns reingehen, Colin – ich darf Sie jetzt doch Colin nennen?«
    20| POINT REYES NATIONAL SEASHORE, 17:38 UHR
    Das Bistro ›Point Reyes Inn‹ bestand im Wesentlichen aus einem mit Servietten und Donutständern vollgestellten Tresen im Sechziger-Jahre-Look, vier Tischen und einer Musikbox neben der Schwingtür zur Toilette. Da keine Serviererin zu sehen war, bediente sich Susan selbst. Sie nahm einen Donut aus einem der zahlreichen Aufsteller und rief über den Tresen hinweg: »Zwei Kaffee, bitte.« Dann suchte sie sich einen Platz in der hinteren Ecke des Bistros und bedeutete ihm mit ihrem Donut, sich auf den wackligen Stuhl neben ihr zu setzen. Er zog den Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. Sie holte die Zettel aus ihrer Tasche und strich sie auf dem Tisch glatt. »Dann wollen wir mal sehen.« Susan vertiefte sich in die Notizen und machte ein angestrengtes Gesicht. Zwischendurch sagte sie so etwas wie »Ach« oder »Aha.«
    Wallace beobachtete das Schauspiel eine Weile, dann ging er zum Tresen hinüber und versuchte, durch die leicht geöffnete Tür zur Küche einen Blick zu erhaschen. Es war niemand zu sehen. Er wunderte sich, dass die Bedienung so lange auf sich warten ließ. Als auch ein ungeduldiges »Ist denn da niemand?« nichts half, nahm er sich ebenfalls einen Donut, legte etwas Kleingeld, von dem er glaubte, es würde für zwei Donuts reichen, auf den Tresen und ging zurück zu ihrem Tisch. »Und? Schon etwas entdeckt?«
    »Ich denke schon«, murmelte Susan.
    »Aha. - Und was?«
    Susan schien seine Frage nicht gehört zu haben oder schlicht zu ignorieren. Gedankenversunken strich sie abermals mit ihrem Zeigefinger über die Druckerschwärze der Faxe. Ungeduldig beugte Wallace seinen Oberkörper über die Tischkante und begann mit den Fingern auf dem Tisch zu klopfen. »Jetzt sagen Sie schon, Susan!« Langsam hob sie ihren Kopf, den Blick starr auf die Zeilen der Botschaft gerichtet.
    »Nun - ich kann nicht die ganze Nachricht entschlüsseln, aber wir wissen zumindest, wie wir weiterkommen.«
    »Na das klingt doch gut.« Als Wallace merkte, dass Susan keine Anstalten machte, fortzufahren, hakte er erneut nach: »Und verraten Sie mir auch wie?«
    »Also der Satz ›Der Albtraum der Schwarzen Welt‹ ist für mich eine

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