Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
wenn man gekonnt hätte. Sie vergessen, dass er Kontakte bis in die höchste Regierungs- und Militärspitze hat, die es praktisch unmöglich machen, einen Sir Marcus Green einfach so beiseite zu schaffen. Es heißt, Green wäre in seinen Tagen bei der CIA selbst einer jener Männer gewesen, die die schmutzigsten Jobs erledigten. Ich denke, er kennt die Mechanismen der Macht zu gut. Bevor jemand Greens Tod veranlassen würde, wäre dieser samt aller Drahtzieher auf seltsame Weise ›verunglückt‹. Nein, ein Attentat auf einen Mann wie Green zu verüben, würde sich wohl als schwieriger herausstellen, als den Präsidenten umzubringen.« Susan musterte Wallace eindringlich. »Was ich allerdings nicht verstehe, ist, welche Rolle Sie bei dem Ganzen spielen.«
Wallace zuckte mit den Achseln. »Ich noch viel weniger. Aber ich vermute, Ethan wusste es.«
»Das ist anzunehmen.« Sie nahm das Fax wieder zur Hand und deutete auf die vorletzte Zeile. »Sagt Ihnen dieser Hinweis irgendetwas?«
»Welcher?«
»Dieser Satz mit ›Ruhe gönnen‹ und so weiter.«
»Nein. - Das heißt: doch. Als wir studierten, verfolgte uns dieses Zitat. Vielleicht wollte Ethan damit unter Beweis stellen, dass das Fax von ihm stammt? Eine Art Code?« Susan runzelte die Stirn. »Möglich.« Einen kurzen Augenblick schauten sich Wallace und Susan stumm an. So, als warteten sie darauf, dass ihnen jemand sagte, was zu tun war. Dann richtete sich Wallace auf und zumindest der unangenehme Druck der Stuhllehne ließ nach. »Na gut. Hier herumzusitzen hilft uns nicht weiter. Ethan schrieb in seinem Brief, wir würden uns in Florenz treffen. Ich schlage vor, wir werden uns wie geplant mit diesem Green treffen.« Er war selbst von seinen Worten überrascht.
»Leichter gesagt, als getan, Colin. Ich habe keine Ahnung, wo dieser Treffpunkt sein soll.«
»Na, wahrscheinlich bei Green, oder nicht?«
»Nur habe ich keine Ahnung, wo dieser wohnt. Und ich bezweifle, dass wir seinen Namen im Telefonbuch finden. Und was noch schlimmer ist: Das Treffen ist für den 8. dieses Monats angesetzt.« Susan schaute Wallace bedeutungsvoll an. »Das ist übermorgen!«
»Okay. Wir sind jetzt so weit gekommen, da werden wir doch wohl herausfinden, wo sich dieser verdammte Green versteckt. Kann ja so schwer nicht sein.«
»Und wie stellen Sie sich das vor? Tapern wir einfach durch die Stadt und klopfen an jede Haustür?«
»Nein«, Wallace stieß zischend den Atem aus. »Ich denke, Ethan hat uns bereits gesagt, wo wir uns treffen. Nur haben wir seinen Hinweis übersehen.«
Susan neigte fragend ihren Kopf. »Ach ja?«
»Ethan sagte uns, wir sollten bezüglich eines Militärgeheimnisses am Groom Lake nachforschen. Dann schreibt er die Namen der Verbündeten und den exakten Zeitpunkt des ominösen Treffens auf. Da ist es logisch, dass er uns auch den Ort des Treffens mitteilt. Alles andere wäre vertane Liebesmüh.«
Susan studierte abermals das Fax und hob enttäuscht ihren Blick. »Tja. Also wenn Sie nicht eine weitere Nachricht erhalten haben, sehe ich da schwarz.«
Wallace stockte und ehe er eine sinnvolle Antwort formulieren konnte, sinnierte er leise »Eher Rot«.
»Wie bitte?« Susan schaute ihn ratlos an.
»Ethan hat tatsächlich eine zusätzliche Botschaft hinterlassen.«
»Noch ein Fax?«
»Nein.« Er zögerte. Es schien zu grotesk. Aber was war in den letzten Tagen nicht grotesk gewesen? Im Lichte der vergangenen Ereignisse schien es schon fast schlüssig. Alles begann, einen Sinn zu ergeben. »Er schrieb die Nachricht in sein eigenes Blut.«
Angewidert starrte Susan Wallace an. »In sein Blut?«
»Ja. Aber«, Wallace schluckte schwer, »das tut jetzt nichts zur Sache. Wichtiger ist, was er geschrieben hat.«
»Und was war das?« Wallace kniff die Augen zusammen und versuchte, sich genau zu erinnern. In seinem Kopf sah er wieder das dunkle Rot, fast Schwarz des Blutes und die Zeichen, die Ethan aufgeschrieben hatte. »21, 1-3 / 18-19«
Susan sah ihn verwirrt an. »Was soll das bedeuten?«
»Ich habe schon darüber nachgedacht. Es könnten Straßenzüge sein. Vielleicht Koordinaten: Breiten- und Längengrade.«
»Oder Angaben aus einem Indexverzeichnis?«
»Zum Beispiel aus einem Stadtplan von Florenz«, vervollständigte Wallace den Gedanken. Sein Telefon klingelte plötzlich. Er kramte sein Handy aus der Tasche und sah erleichtert auf, als er die Nummer auf dem Display las. »Frank?«
»Ja wer denn sonst!«, drang eine wohlvertraute Stimme durch
Weitere Kostenlose Bücher