Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
Papst persönlich wären …«
»Schon gut«, unterbrach Wallace, »Frank ist mein bester Freund. Ich vertraue ihm wie meinem eigenen Bruder.« Dann beugte er sich zu Frank rüber und flüsterte: »Ist dir jemand gefolgt?«
»Die ganze Stadt wahrscheinlich«, zischte Susan.
»Jetzt reicht es mir aber«, platzte Frank heraus. »Ich riskiere hier mein Leben und Sie …«
»Frank! Susan!«, fauchte Wallace, krampfhaft bemüht, in gedämpftem Ton zu sprechen, was ihm aber nicht recht gelang. »Wir haben keine Zeit für diese Kindereien. Frank, ich werde dir alles zu einem späteren Zeitpunkt erklären. Fürs Erste dient es deiner eigenen Sicherheit, dass du nicht eingeweiht bist. Je weniger du weißt, desto besser.«
»Aber …«
Er berührte Frank vertraulich am Oberarm. »Vertraue mir! Ich weiß selber noch nicht, worum es hier eigentlich geht. Aber sobald ich mehr weiß, werde ich es dir sagen. Versprochen. Sicher ist nur, dass Miss Barett und ich jetzt sofort nach Florenz müssen, wenn wir unsere einzige Chance nutzen wollen. Hast du etwas Bargeld dabei?« Frank sammelte sich, griff in seine hintere Hosentasche und zog ein dünnes schmales Kuvert heraus. »Mehr konnte ich nicht besorgen. Du weißt ja, ich hab da so ein Tageslimit und daher konnte ich …«
»Schon in Ordnung. Danke! Und in der Reisetasche?«
»Ein paar Klamotten. Ein frisches Hemd und so weiter.«
»Super.«
Frank reichte ihm die Tasche und das Geld. Wallace drückte beides an sich. Er wurde noch ernster. »Frank, hör mir zu. Versuch dich, die nächsten Tage so unauffällig wie möglich zu verhalten, und ruf mich besser nicht an. Ich weiß nicht, ob die Leitungen sauber sind.« Sein Freund nickte. »Noch einmal danke für alles, Frank. Wir müssen jetzt los.«
»Viel Glück.« Frank klopfte Wallace auf die Schulter und warf Susan einen letzten giftigen Blick zu.
»Werden wir brauchen.« Wallace stand auf und verließ mit Susan an seiner Seite zügig die Bar. Frank sah ihnen nach, bis sie um die Ecke gebogen waren.
»Es tut mir leid«, begann Susan auf dem Weg zum Terminal I. Sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Wallace sah sie nicht an. »Ich meine, ich wollte nicht … Es war nur so, dass …«, versuchte sie, zu einer Erklärung anzusetzen.
»Schon gut. Machen Sie sich keine Gedanken.«
Um 21.30 Uhr startete ihre Maschine Richtung Peretola, Florenz. Der Flug sollte vierzehn Stunden und zwanzig Minuten dauern, mit Zwischenstopp in München, Deutschland. Hoffentlich genug Zeit, um über diesen Mr. Green nachzudenken und um das letzte Rätsel – die Frage nach dem »wo« - zu lösen. Wallace hatte sich am Flughafen eine Karte und einen Reiseführer von Florenz gekauft. Vielleicht würde er damit der Lösung des Rätsels etwas näher kommen.
22| SAN FRANCISCO, POLICE DEPARTMENT, 21:35 UHR
Leutnant James Potter hatte bereits sein Jackett übergeworfen und das Licht ausgeschaltet, als das Telefon zu läuten begann. Er wollte es ignorieren. Einmal musste auch Schluss sein. Als er die Tür seines Büros erreichte, siegte schließlich doch die Hartnäckigkeit des Anrufers. Schnaufend drehte er sich noch einmal um und ging zurück zu seinem Schreibtisch.
»San Francisco Police Department. Potter am Apparat.«
»Guten Abend, Leutnant Potter«, meldete sich eine leise Männerstimme.
»Bitte?« Potter drückte die Muschel dichter an sein Ohr.
»Mein Name ist Javier Venesconi. FBI.«
»FBI?« Potter runzelte die Stirn. »Was kann ich für Sie tun.«
»Sie bearbeiten doch den Fall Wallace?«
Potter stutzte. Der Name kam ihm bekannt vor, er konnte ihn aber nicht gleich zuordnen. »Wallace?«, fragte er nach.
»Richtig. Colin Wallace. Professor an der San Francisco University.«
Langsam erinnerte sich Potter. Das musste einer jener Fälle sein, die ihm in den vorigen Tagen das Date mit Rebekka vermasselt hatten. «Ja. Ich erinnere mich. Ich glaube, er fürchtete um sein Leben oder so etwas. Solche Fälle haben wir ständig. Was ist mit diesem Wallace?«
»Er ist verschwunden.« Eine Pause entstand. Potter knipste das Licht wieder an und kramte die Akte Colin Wallace heraus. »Verschwunden? Und Sie meinen, ihm ist etwas zugestoßen?«
»Möglich. Jedenfalls ist mir sehr daran gelegen, dass er gefunden wird - und im besten Fall lebendig, versteht sich.«
23| ÜBER DEM ATLANTISCHEN OZEAN, 00:51 UHR
Außer der Notbeleuchtung war es an Bord der United Airlines stockduster - und nicht weniger dort draußen, auf der anderen Seite des
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