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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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das Haus, von der nackten Decke rieselte Staub. Wimmernd krochen die Frauen näher ineinander.
    Schwere Schritte waren auf der Treppe zu hören bevor Victor erschien, „Es ist vorbei!“, rief er triumphierend, „Tristan ist tot! Bringt die Huren nach oben!“, damit drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte davon.
    Emmaline sah Nathaniel an. „Ich weiß“, sagte der leise, „Ich hätte es mir auch anders gewünscht.“
    „ Ihr könnt jetzt gehen“, Adams Stimme hallte durch den Keller. „Ist irgendjemand von euch verletzt?“
    Gerade als die ersten Frauen aufgestanden waren, stürzte aus dem Nichts ein bewaffneter Mann hervor. Nathaniel warf sich auf ihn, aber nicht schnell genug bevor der Mann einen Schuss abfeuern konnte.
    Im Fallen hatte er auf Adam gezielt und eines der Explosivgeschosse traf zwar nicht Adams Kopf, dafür aber seine linke Seite.
    Die Frauen schrien und drückten sich wieder an die Wand, Adam fiel zu Boden, in seiner Seite klaffte ein riesiges Loch.
    Für einen Menschen wäre diese Verletzung auf der Stelle tödlich gewesen und Emmaline war sich nicht sicher, wie Adams Chancen standen. Er verlor sehr viel Blut, war aber bei Bewusstsein. Schnell drückte sie beide Hände auf die Wunde und versuchte die Blutung zu stoppen Im Hintergrund hörte sie, wie Nathaniel dem Schützen das Genick brach.
    „ Wir müssen ihn nach oben bringen, sofort, es muss sich jemand um seine Verletzung kümmern!“
    Gemeinsam trugen sie Adam die Treppe hoch und hinaus. Man sah nur noch das Weiße in seinen Augen, dann flackerten seine Augenlider und er wurde ohnmächtig. Sofort waren Sanitäter mit einer Bahre zur Stelle und hoben ihn in den Rettungswagen.
    Emmaline und Nathaniel waren außer sich und ein anderer Sanitäter musste sie wegziehen, damit der Arzt zu Adam konnte.
    „ Macht euch keine Sorgen“, flüsterte er, „Der Arzt ist einer von uns, er weiß, was zu tun ist. Unser Bruder wird heilen.“
    Wie in Trance beobachteten sie, wie eine nach der anderen, die Frauen aus dem Haus kamen, auf unsicheren Beinen. Sie wurden an ihnen vorbei geführt zu einem weiteren Krankenwagen, wo man sie auf Verletzungen untersuchte.
    Eine junge hübsche Frau mit langem blondem Haar passierte Emmaline und schlug die Augen nieder, als das Licht der Scheinwerfer auf sie fiel. Ein Hauch von Verbene und Zedernholz lag in der Luft. Anfangs konnte Emmaline den Duft nicht gleich zuordnen, aber dann erinnerte sie sich wieder.
    Die junge Frau war bereits hinter dem Rettungswagen, als sie sich noch einmal umdrehte und den Blick hob.
    Emmaline sah in zwei eisgraue Augen, in denen ein silberner Flammenkranz glitzerte.
    Einen Augenblick lang schien es, als würde die Zeit stillstehen. Sie starrten einander reglos an, dann nickte Emmaline kaum merklich. Die Frau nickte zurück und verschwand im Schatten hinter dem Wagen.
    „ Graham hat Tristan getötet“, hörte sie Nathaniels Stimme neben sich.
    „ Ich will ihn sehen“, sagte sie tonlos, „Ich will Tristans Leiche sehen.“
    Voller Stolz stand Graham an einer Bahre, die mit einem Tuch abgedeckt war und strahlte sie an.
    „ Wie ist es passiert“, fragte Emmaline.
    „ Victor und ich hatten uns aufgeteilt, ich betrat gerade eines der Stundenzimmer, als er aus einem Schrank sprang. Mit gezückter Waffe. Aber ich hatte vorher schon eines dieser herumliegenden Explosivgewehre aufgehoben und war schneller. Sein Kopf platzte wie eine Wassermelone. Er ist im ganzen Zimmer verteilt. Wollt ihr seinen Körper sehen?“ eifrig sah er sie beide an.
    Nathaniel nickte, Graham schlug die Decke zurück unter der die Leiche lag. Der Tote hatte ungefähr die gleiche Statur wie Tristan, aber selbst wenn Emmaline ihn nicht vor einer Minute sehr lebendig hinter dem Rettungswagen hätte verschwinden sehen, wäre ein Blick auf seine schwieligen Arbeiterhände genug gewesen, um sicher zu sein, dass das nicht Tristan war. Doch sie schwieg.
    Stattdessen fragte Nathaniel, „Wieso habt ihr euch getrennt, du und Victor?“
    Ungehalten fuhr Graham ihn an, „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Meine Güte, Nathaniel, du kannst nicht immer der Held der Stunde sein! Finde dich damit ab, dass heute ein anderer die Lorbeeren erntet!“
    Wütend öffnete Nathaniel den Mund, um etwas zu erwidern, aber Emmaline hielt ihn zurück. „Wir gratulieren dir, Bruder! Wie es aussieht, hast du der Familie einen großen Dienst erwiesen. Sicher ist Victor dir im Nachhinein sehr dankbar für deinen Vorschlag, euch

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