Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
Vom Netzwerk:
gegen ihren Willen! Und ich weiß, dass sie eine gute Kriegerin werden wird!“
    „ Du hast es aber noch nie getan.“
    „ So schwer wird es wohl nicht sein!“, sie beugte sich über Lilian und silberner Atem begann aus ihrem Mund zu strömen.
    Adam stieß sie beiseite, „Nein! Wenn du ihr jetzt deine Kraft gibst, wirst du selbst schwach werden. Und der Schütze läuft immer noch hier herum. Wir müssen so schnell wie möglich weg.“
    Die beiden Männer blickten einander einen Moment lang stumm in die Augen, dann nickte Adam, „Geh beiseite, ich werde es tun. Ich habe es schon oft gemacht und weiß, worauf ich mich einlasse.“
    „ Aber Adam!“, nur widerstrebend gab Emmaline ihren Platz frei.
    „ Lass ihn“, auch Nathaniel trat beiseite, „Er weiß besser damit umzugehen, als du.“
    Adam hob Lilys Kopf etwas an. Begierig sog sie seinen Silberatem ein und in dem Augenblick, in dem sie normalerweise für immer die Augen geschlossen hätte, wurde sie von neuer, übermenschlicher Kraft erfüllt. In ihren grün-grauen Augen entzündete sich ein ockerfarbener Flammenkranz.
    Erschöpft sank Adam zurück.
    „ Bleib liegen“, Nathaniels Anweisung an Lily war knapp, „Stella darf es nicht wissen.“
    Er winkte Tristan zu sich, „Adam wird Stella nach Hause bringen und sich erholen. Sie hat gesehen, dass er auch von dem Schuss gestreift wurde und wird verstehen, wenn er sich geschwächt fühlt. Halte ein Taxi an. Sag ihr, der Rettungswagen ist unterwegs und wir fahren mit Lily ins Krankenhaus.“

    Tristan war nach einer Minute wieder zurück und deutete auf das Ende des Durchgangs, „Über den kleinen Platz und dann die zweite Straße links. Dort ist ein Club, der jeden Tag gut besucht ist. Ich müsste mich schon schwer täuschen, wenn sich unter den zahlreichen Gästen nicht ein Opfer für Lilian befindet.“
    „ Also gut“, sagte Nathaniel, „Sprich mir nach, Lilian Hope“.
    Die Worte in der vergessenen Sprache, die aus der Dunkelheit der engen Gasse hinaus in die Welt drangen, kündeten von der Geburt einer neuen Jägerin. Nathaniel wusste, dass sie keinen Fehler gemacht hatten. Lilian war stark und ehrlich. Sie würde eine gute Kriegerin werden, wie Emmaline es gesagt hatte.
    Dann liefen sie los.
    Im Schatten der hohen Gebäude schafften sie es unbemerkt bis an den Rand eines kleinen, offenen Platzes, in dessen Mitte ein winziger Park lag. Eigentlich war es nicht viel mehr als eine einzelne alte Buche mit etwas Rasen und einem kniehohen schmiedeeisernen Zaun darum.
    „ Ich gehe zuerst“, sagte Tristan, „Ihr beobachtet die Umgebung.“
    Blitzschnell überquerte er die freie Fläche, wartete kurz unter dem Baum und lief dann in den Schutz eines hohen Geschäftshauses aus Backstein.
    Die anderen hatten Mühe ihn zu erkennen, als er ihnen aufmunternd zuwinkte.
    Nathaniel deutete auf Lily, „Du bist die Nächste.“
    Nachdem sie und auch Emmaline sicher neben Tristan angekommen waren, machte sich Nathaniel auf den Weg. Er schaffte es beinahe bis zu den anderen, da traf ihn eine Kugel in den Rücken. Lautlos brach er auf offener Straße zusammen. Emmaline schrie entsetzt auf und wollte zu ihm laufen, aber Tristan hielt sie zurück. Eine zweite Kugel traf Nathaniel ins Bein und er wand sich vor Schmerz.
    „ Schalldämpfer“, flüsterte Tristan, „Die Schüsse kommen von links oben“, er wies auf das Dach eines schmalen Gebäudes. „Wahrscheinlich sitzt er dort. Falls es ein Scharfschütze ist, ist es ein schlechter. Aber wahrscheinlich will er uns ohnehin nur aufhalten, bis seine Verstärkung eintrifft.“
    Emmalines Augen suchten die Dunkelheit ab, aber sie konnte nichts erkennen. War es Victor, der auf sie schoss, oder sein Verbündeter, der Verräter, Georgiannas Mörder?
    `Wir hatten niemals eine Chance!`, schoss es Emmaline in den Sinn. Ein Gespräch im Dorchester war überhaupt nicht geplant! Sie wussten, dass ich Adam bitten würde, mit nach London zu kommen. Ich sollte in der Dorchester Bar getötet werden - und Adam während er auf Stella und Lilian aufpasste. Wir sollten uns einfach nur trennen, um leichtere Beute zu sein. Es stimmt also, dass Victor vorhatte Adam aus dem Weg zu schaffen. Und ich sollte wohl sterben, bevor Tristan mich als Verbündete gewinnen konnte. Dann wäre nur noch Nathaniel übrig. Nach meinem Tod sicher ein leicht zu lösendes Problem!` Aber da der Plan fehlgeschlagen war, suchte man nun nach Alternativen. Sie musste an sich halten um nicht die Beherrschung zu

Weitere Kostenlose Bücher