Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
Vom Netzwerk:
nicht? Noch musstest du nicht jagen, aber nach der Hochzeit gibt es keinen Aufschub mehr! Dann wirst auch du dir die Hände schmutzig machen müssen, wie wir alle und ich bin gespannt, ob dir dein neues Leben dann immer noch so gut gefällt!“
    Emmaline wollte gerade etwas erwidern, als er erneut begann zu flüstern, „Wie erklärst du dir, dass er dich Jacob hat töten lassen, obwohl er genau wusste wie lange – oder besser gesagt wie kurz – dieser noch zu leben hatte? Und obwohl er wusste, dass du danach schnell noch einmal töten musstest, um weiter leben zu können?“
    Sie sog die Luft ein, „Nein, nein, nein“, hauchte sie, „Was sagst du da? Das konnte er nicht ahnen – sonst hätte er mich vorgewarnt!“
    „ Wenn du etwas Erfahrung im Jagen hast, wirst auch du wissen, wie viele Jahre dein Opfer dir noch zu bieten hat. Und zwar bevor du es tötest. Außerdem wussten die Ältesten es ohnehin. Sie haben Nathaniel angewiesen, dich nicht aus den Augen zu lassen, wenn du Jacob beseitigen würdest. Ein Novize, der außer Kontrolle ist, weil er Zeit jagen muss um überleben zu können, stellt ein Risiko für unser ganzes Volk dar.“
    Sie fiel in ihren Sitz zurück,
    „ Jacob war der Köder, den wir brauchten, damit du zu uns kamst. Wir konnten nicht länger warten, sonst wäre er von alleine gestorben und es hätte nichts mehr gegeben, was dich von uns überzeugt hätte.“
    Kaum hörbar sagte sie, „Doch. Nathaniel. Um bei ihm bleiben zu können, hätte ich euch wahrscheinlich sogar angefleht, mich aufzunehmen.“
    „ Aber das konnte doch niemand wissen! Außerdem geht die Jägerschaft kein Risiko ein, bei dem sie sich ausschließlich auf das schwache Herz eines Menschen verlassen muss“, meinte er verächtlich.
    „ Also wusste Nathaniel auch, dass ich die Dienstboten töten würde?“
    „ Er musste zumindest kein Genie sein, um das anzunehmen, wenn er dich los schickt, um einen halb verfaulten Körper zu töten. Du hattest ja auch gar keine andere Wahl.“
    „ Deshalb meinte er wohl, dass er zu spät gekommen sei.“
    „ Zu spät um zu verhindern, dass du sie alle abschlachtest, ja. Einen davon hätte er dir geben müssen, um dir mehr Zeit zu schenken, aber er hätte vermeiden können, dass du das unschuldige Mädchen tötest.“
    „ Dann hätte ich keine Alpträume gehabt?“
    Er lächelte dünn, „Nein, hättest du nicht.“
    „ Und dann hätte ich auch meinen Freunden keinen Selbstmord vortäuschen müssen?“
    „ Jedes neue Kind Kains muss seine alte Welt verlassen, das weißt du doch. Nathaniel hatte den Auftrag, dich zu Victor und Georgianna zu bringen. Wenn er sich auch nur widerstrebend daran gehalten hat und es erst meiner Ermahnung bedurfte.“
    „ Du bist widerlich, Adam.“
    „ Aber ich bin kein Lügner, wie dein Nathaniel, der dich unter falschen Voraussetzungen in die Ehe locken will.“
    Emmaline fühlte sich, als hätte man ihr mir der Faust in den Magen geschlagen.
    Noch vor einer Stunde war sie glücklich gewesen wie nie zuvor und nun musste sie erkennen, dass ihr ganzes Glück auf Lügen aufgebaut war, dass sie weder ihren zukünftigen Mann noch seine Motivation für diese Heirat zu kennen schien.
    Bisher hatte sie angenommen, es wäre Liebe und alle seine süßen Worte wären wahr. Was wenn die Verbindung mit ihr nur ein weiterer Auftrag für ihn war? Wieso gab er nie etwas Persönliches über sich Preis? Zweifel und Misstrauen begannen an Emmaline zu nagen.
    Sie musste eine Entscheidung treffen.
    Nathaniel war die Liebe ihres Lebens, ihn zu verlassen würde ihr das Herz brechen, aber vielleicht waren seine Gefühle nur gespielt?
    Wie hatte er nur mit ansehen können, wie sie sich wochenlang mit Alpträumen und Selbstvorwürfen quälte? Sie hatte sich sogar vor ihm geschämt, und befürchtet, dass er sie für ein Monster hielt. Und er hatte die ganze Zeit über geschwiegen.
    Ihr Gesicht wurde hart. In diesem Moment würde sie anfangen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
    „ Wo ist deine Kutsche, Adam?“
    „ Gleich um die Ecke“
    „ Bring mich zu Victor und Georgianna!“. Sie trat nach vorne und teilte ihrem Kutscher mit, dass sie noch Besorgungen zu erledigen hätte und er hier auf sie warten sollte. Das würde ihr etwas Zeit verschaffen.

23.

    „ Oh Adam“, in Georgiannas Stimme lagen Schmerz und Vorwurf.
    Anscheinend hatten sie sie erwartet. Weder Victor noch seine Frau schienen überrascht von Emmalines plötzlichem Auftauchen zu sein.
    „ Ich

Weitere Kostenlose Bücher