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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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bettelte Cristina.
    »Mensch, bei euch ist zur Zeit nichts offiziell. Martin hat mich auch nach einer möglichen Baugenehmigung gefragt. Mit euch komme ich noch in Teufels Küche!« Ana seufzte erneut. »Das mache ich nur, weil ich euch so gern habe. Aber wenn ich gefeuert werde, müsst ihr mich durchfüttern.«
    »Du bist ein Schatz! Wir könnten morgen Abend zusammen essen gehen und alles besprechen. Ich zahle, ein Vorschuss sozusagen, okay?«
    »Das ist ja wohl das Mindeste. Treffen wir uns um acht in der Casa de la Abuela in Cala Major? Die Pizza ist dort einfach unschlagbar gut!«

18. April
     
    Cristina bestellte beim Kellner einen Krug Rotwein und eine Flasche Wasser, während sie im schattigen Patio auf Ana wartete. Um diese Uhrzeit waren noch keine Tische besetzt, was ihr ganz recht war. Ana trat durch den versteckten Seiteneingang und eilte auf ihren Tisch zu. Ihr ernster Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.
    Sie legte ihre Handtasche auf dem Tisch ab, begrüßte Cristina mit einem Küsschen auf die Wange und ließ sich erschöpft auf den Stuhl fallen.
    »Hast du was herausgefunden?«, fragte Cristina ungeduldig.
    »Allerdings. Es ist tatsächlich ein neuer Besitzer eingetragen. Sagt dir die Firma Propiedades Baleares etwas?«
    Cristina nickte nachdenklich. »Das ist genau die Firma, die den Auftrag zur Abholzung der Bäume vergeben hat.«
    »Ich konnte zwar nicht herausfinden, seit wann sie Carmens Grund und Boden besitzt, aber die ganze Landzunge gehört praktisch dieser Firma.«
    »Du musst dich täuschen. Célia hat nicht verkauft, das hätte sie mir erzählt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, warum Carmen verkauft haben sollte. Sie hing sehr an ihrem Heim.« Cristina war sich sicher, dass Ana einen Fehler gemacht hatte.
    »Cristina, denen gehört wirklich alles außer Célias Besitz. Es ist das einzige Stück Land, was nicht auf den Namen dieser Firma eingetragen ist. Die Leute, die hinter dieser Firma stecken, haben alle anderen Grundstücke aufgekauft, und wie es aussieht, ganz legal.« Sie schenkte sich Rotwein ein und trank einen Schluck.
    »Ich weiß natürlich nicht, ob die Nachbarn von Célia und Carmen verkauft haben. Das kann durchaus sein, da die Häuser nur in der Ferienzeit bewohnt werden. Aber Carmen hätte niemals verkauft! Du musst etwas übersehen haben.«
    »Ich wusste, du würdest mir das nicht abnehmen. Ich habe es selbst kaum glauben können. Darum habe ich dir die Grundbuchauszüge mitgebracht. Dort steht es schwarz auf weiß!« Ana schob die Kopien über den Tisch.
    Cristina überprüfte die Eintragungen und stellte fest, dass Ana recht hatte. Das gesamte Cap des Llamp gehörte bis auf Célias Grund dieser Firma. Die Umschreibungen waren notariell vorgenommen worden. Carmen musste kurz vor ihrem Tod verkauft haben, ohne jemanden darüber zu informieren. Hatte Carmen gespürt, dass sie sterben würde und wollte vor ihrem Tod ihre Hinterlassenschaft regeln? Sie musste sich wohl oder übel bis zur Testamentsvollstreckung gedulden. »Ich hoffe, du bekommst wegen der Kopien keinen Ärger.«
    Ana wartete, bis der Kellner die Pizzen serviert hatte und sich wieder entfernte. »Ich war allein im Büro. Keiner wird etwas merken. Es müsste schon jemand gezielt diese Grundstücksanfrage abrufen. Nur dann kann man erkennen, wann und wer Zugriff auf die Daten hatte. Sollte mich jemand danach fragen, lasse ich mir eine Ausrede einfallen. Ich könnte sagen, es habe wegen der Baumfällarbeiten eine Anfrage vom GOB gegeben. Im Ernstfall musst du eben eine schriftliche Anfrage nachreichen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Und jetzt lass uns essen, sonst wird die Pizza kalt.«

19. April
     
    Cristina saß in ihrem Büro und starrte aus dem Fenster. Das Gespräch mit Ana ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Sie wünschte, sie könnte Carmens Testament schon früher einsehen, dann wüsste sie endlich, was es mit dem Verkauf auf sich hatte. Mit Célia hatte sie noch am selben Abend vereinbart, darauf zu achten, ob sich Bauarbeiter auf den anderen Grundstücken herumtrieben. Célia meinte, Gabriel kümmere sich darum, da sein Herz an den alten Bäumen hinge.
    Die Bürotür ging auf und Jesús trat an ihren Schreibtisch. »Kannst du für mich in einer halben Stunde einen Termin übernehmen?«
    »Mal wieder eine Anwohnerbeschwerde?« Cristina wusste, dass Jesús solche Termine gerne auf sie abwälzte.
    »Ja. Ich würde den Termin selbst wahrnehmen, aber es handelt sich um einen Deutschen und mein

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