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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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er ihm einen Handkantenschlag auf die Halsschlagader. Guillem stieß einen Grunzton aus und sackte bewusstlos zusammen. Er schleppte ihn zum Küchenstuhl, setzte ihn darauf und schenkte ihm noch einen Whisky ein. Gemächlich zog er seine Waffe aus dem Hosenbund, drückte sie Guillem in die linke Hand und steckte sie ihm in den Mund. Er kalkulierte die genaue Haltung, die Guillem bei einem Selbstmord einnähme, ließ Guillems Kopf noch weiter nach vorn sinken und drückte ab. Er besah sich sein Werk und war zufrieden. Alles sah nach Selbstmord aus. Pfeifend verließ er die Hütte, setzte sich in seinen Wagen und fuhr gerade durch Alaró, als sein Telefon klingelte.
    »Ist es wichtig?«, fragte er anstelle einer Begrüßung.
    »Ja, natürlich. Ich mache es kurz, mein Bruder könnte mich hören. Die Alte, bei der ich jetzt arbeite, hat das Haus, das du für Villalonga gekauft hast, ausgeräumt.«
    »Das ist mir relativ gleichgültig. Die Bude wird sowieso abgerissen. Sonst noch was?«
    »Ja, diese Tussi vom GOB treibt sich hier wieder herum. Sie ist ja mit der Alten befreundet. Ich habe sie während des Essens belauscht. Sie spioniert herum und will nun einen Privatdetektiv einschalten, weil sie nichts herausbekommt. Sie ist sehr misstrauisch, was den Verkauf des Nachbargrundstücks angeht. Weiß der Teufel, wie sie darauf kommt, dass die ganze Landzunge aufgekauft werden soll, aber sie weiß es.«
    »María, beruhige dich, okay? Die Kleine ist nicht dumm, sie zählt eben eins und eins zusammen. Darum kümmere ich mich schon. Keine Sorge.«
    María reagierte schnell hysterisch, wenn sie allein war.
    »Später kam noch ein Anruf. Ich denke, es war deine Sekretärin, wegen des Kaufangebots, doch die Alte verkauft niemals. Das hat sie sehr laut ins Telefon gebrüllt. Sie ist genauso stur wie die andere. Was willst du also machen? Wenn du das Gelände nicht komplett Villalonga übergeben kannst, dann legt er uns um.« Marías Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden. Sie hatte eine Heidenangst vor Villalonga. Früher hatte sie in seinen Nachtclubs gearbeitet und sie wusste genau, wer nicht nach seiner Pfeife tanzte, tanzte nie wieder. Nur ein geklauter Cent bedeutete den sicheren Tod.
    »Bisher habe ich mich noch um alles gekümmert. Sorg du nur dafür, dass dir die Alte vertraut.« Er hatte María nichts von seinen Vorsichtsmaßnahmen erzählt. Trotzdem ließe er sie nicht hängen, auch wenn das bedeutete, dass ihr idiotischer Bruder mitkäme. Wusste der Teufel, warum sie sich um diesen Schwachkopf kümmerte!

28. April
     
    Cristina war außergewöhnlich früh auf den Beinen und hantierte geräuschvoll in der Küche. Der Kaffee gurgelte durch die Maschine, der Frühstückstisch war gedeckt. Sie packte gerade die frisch aufgebackenen Brötchen in ein Körbchen, als Célia ihren Kopf durch die Tür steckte.
    »Habe ich meinen Geburtstag vergessen?«, scherzte sie und wickelte sich in ihren Morgenmantel. »Der Kaffeegeruch hat mich angelockt.«
    »Buenos días. Ich konnte nicht mehr schlafen. Mir geht zu viel durch den Kopf. Außerdem wartet noch jede Menge Arbeit auf mich.« Sie schenkte Kaffee ein und setzte sich. »Komm, dein Frühstück wartet.«
    Célia ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Was hast du heute vor?«
    »Erst fahre ich ins Büro und werde die notwendigsten Sachen erledigen. Hoffentlich bekomme ich noch einen Termin mit dem Privatdetektiv. Das wäre das Wichtigste. Dann sollte ich mich um Martin kümmern.«
    »Du könntest ihn zum Abendessen mitbringen. Etwas Gesellschaft kann uns allen nicht schaden«, schlug Célia vor. »Sag aber rechtzeitig Bescheid, ich will María nicht in Bedrängnis bringen. Sie nähme es mir vielleicht übel, wenn ich im letzten Moment Gäste ankündigte.«
    »Ich ruf dich an.« Cristina ging zu ihrer Freundin, küsste sie und rief auf dem Weg zur Tür: »Ich melde mich gegen Mittag. Und genieße das Frühstück!«
    Das Büro lag noch im Dunkeln, als sie um acht Uhr die Tür aufschloss. Vor zehn Uhr käme keiner. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und startete den Computer. Dann checkte sie die eingegangenen E-Mails und blieb bei einer Nachricht von Herrn Balder hängen. Er wollte wissen, wie die Ermittlungen vorangingen. Die Hoffnungslosigkeit, die zwischen den Zeilen zu lesen war, brachte sie in Verlegenheit. Sie war die letzte Zeit so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie Herrn Balder tatsächlich vergessen hatte. Sie druckte die Nachricht aus und

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