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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Handy lass ich mir das noch gefallen, aber nicht über das Büro. Keine Ahnung, was sie wollte, ich habe das Gespräch nicht angenommen. Klär das ab. Sofort.«
    »Mach ich. Weißt du etwas über Ermittlungen gegen das Rathaus Andratx?«, fasste er nach. Carlos wusste immer alles. Keiner konnte sagen, woher er seine Informationen bezog.
    »Ach, das ist nicht weiter tragisch. Da geht es nur um den Überfall auf dieses Mäuschen aus dem Katasteramt. Sie werden vielleicht in ihren Schreibtisch schauen, aber dort werden sie nichts finden. Die war sauber!«
    Er hörte, wie bei Carlos jemand das Büro betrat.
    «Jaime, lass uns bald mal wieder essen gehen. Ich melde mich. Die Arbeit ruft!«
    Das Knacken in der Leitung war eindeutig. Carlos war raffiniert genug gewesen, den Anrufer Jaime zu nennen, so hieß fast jeder zehnte Bewohner der Insel.
    Um sieben Uhr fand er sich auf dem Parkplatz des Supermarkts ein. Wenige Minuten später sah er Guillems Wagen, der nur wenige Parkbuchten entfernt hielt. Im Schutz der Dämmerung ging er auf den Wagen zu, klopfte an die Fensterscheibe der Fahrerseite, die Guillem herunterließ, und reichte ihm den Umschlag ins Wageninnere.
    Guillem streckte ihm einen Zettel entgegen, auf dem er mit krakeliger Handschrift die Adresse in Alaró notiert hatte.
    » Alles Gute«, wünschte er ihm gönnerhaft und entfernte sich, bevor Guillem etwas erwidern konnte. Er setzte sich in seinen Wagen und gab die Adresse in sein Navigationssystem ein.
    Die Straßensuche ergab kein Ergebnis. Scheißteil, fluchte er und startete den Motor. Er verließ den Parkplatz und fuhr auf die Vía Cintura Richtung Flughafen, in der Hoffnung, Guillems Wagen noch einzuholen. Der stockende Verkehr hielt ihn auf. Immerhin zeigte das Navigationssystem den Weg bis zur Ortschaft Alaró. Nun musste er aufpassen, Guillems Fahrzeug nicht zu überholen. Nach wenigen Minuten verließ er die Umgehungsstraße von Palma und wechselte auf die nach Norden führende Autobahn Richtung Inca. Er fuhr weit schneller, als es die Höchstgeschwindigkeit zuließ, und sah auf Höhe der Ortschaft Santa María Guillems Fahrzeug auf der rechten Spur. Er ließ sich zurückfallen und ordnete sich zwei Fahrzeuge hinter Guillem ein. Es war ein Kinderspiel, Guillems Wagen zu folgen, ohne von dem nervösen Kerl entdeckt zu werden. Die Strecke war stark befahren. Die Ausfahrt Consell fuhren sie ab. Er ließ sich weiter zurückfallen, da sie die einzigen Fahrzeuge auf der Straße nach Alaró waren. In Alaró folgte er ihm gemächlich durch die engen Dorfgassen, wobei sich glücklicherweise immer wieder andere Fahrzeuge zwischen sie schoben. An der kleinen Plaça vor der Dorfkirche verlangsamte Guillems Wagen die Geschwindigkeit und er fürchtete schon, Guillem hätte ihn entdeckt. Doch der bog nur rechts in eine enge Gasse ein und fuhr weiter Richtung Berge.
    Er schaltete das Licht aus und folgte ihm mit Abstand.
    Nach wenigen Straßen hatten sie den Ort durchfahren, und Guillem folgte einem Straßenschild nach Orient. Die Straße machte eine spitze Kurve. Als er aus der Kurve fuhr, bemerkte er, dass er keine Lichter mehr vor sich hatte. Er hatte ihn verloren. Hektisch legte er den Rückwärtsgang ein und setzte zurück. Direkt in der Kurve ging ein Pfad ab. Den musste Guillem genommen haben. Er bog ab und folgte dem Weg. Ohne Licht kam er nur langsam voran, doch nach fünfhundert Metern entdeckte er eine kleine Hütte mit Guillems Wagen davor.
    Er setzte zurück und parkte sein Auto versteckt unter einem Baum. Dort wartete er. Er durfte nicht riskieren, gesehen zu werden. Als über eine Stunde niemand diesen Weg benutzt hatte, zog er ein Paar Handschuhe über, stieg aus und schlich auf die Hütte zu. Er spähte durchs Küchenfenster und sah, wie Guillem am Tisch hockte und sich gerade einen Whisky hinter die Binde kippte. Der halb leeren Flasche nach war es nicht der erste. Das machte die Angelegenheit noch einfacher. Er ging zur Eingangstür und klopfte kräftig an. Er hörte, wie Guillem zur Tür schlurfte. Mit einem quietschenden Geräusch öffnete sich die Tür und Guillem sah ihn überrascht an. »Was machst du denn hier?«, lallte er.
    »Ich hab etwas vergessen«, gab er zurück. »Darf ich reinkommen?«
    Mit einer einladenden Handbewegung, die Guillem fast von den Beinen gerissen hätte, ging er in die Küche voran. Er trat ein, schloss die Tür und folgte ihm. Noch bevor Guillem die Küche erreicht hatte, war er neben ihm.
    Ohne Vorwarnung versetzte

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