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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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seinen Kaffee ohne Zucker trank. Es half ihm jedoch beim Nachdenken.
    Die Untersuchungen hatten ergeben, dass es Mehrfachverkäufe von Grundstücken an der Cala Llamp gegeben hatte. Was ihm allerdings mehr Sorgen bereitete, waren die merkwürdigen Verkäufe der Häuser am Cap. War Cristina darin verwickelt? Sie war dort aufgewachsen, kannte die Nachbarschaft und hätte ihren Einfluss geltend machen können. Sie verheimlichte ihm etwas, was sie noch verdächtiger wirken ließ. Doch der Tod ihrer Freundin Ana hatte sie zugegebenermaßen tief berührt. Sie müsste eine sehr gute Schauspielerin sein, wenn ihr Zusammenbruch nicht echt gewesen wäre. Eventuell war das Ganze außer Kontrolle geraten? Vielleicht war Anas Ermordung nicht Teil des Plans gewesen? Gerne hätte er seinen Verdacht als Hirngespinst abgetan, aber er war Profi; er wusste, was Menschen für Geld alles taten. Cristina wirkte auf ihn nicht wie eine hinterhältige Person. Sie vermittelte vielmehr den Eindruck einer engagierten und integeren Biologin, die sich für die Umwelt einsetzte. Das hatten zumindest alle Nachforschungen ergeben. Der kleine Skandal an der Uni in Barcelona hatte nur kurz ihrem Ansehen geschadet. Ihr Leumund war hervorragend. Sie war beliebt und als Kollegin geschätzt. Trotzdem blieb die Frage offen, woher die regelmäßigen Zahlungen kamen.
    Das leise Klopfen an seiner Bürotür beendete seine Überlegungen. Ohne eine Antwort abzuwarten, trat sein Mitarbeiter Xisco ein.
    »Buenos días, Xisco. Wie lief das gestrige Gespräch mit Jesús Colón?« Ángel schenkte eine weitere Tasse Kaffee ein und reichte sie Xisco. »War dieser Torres auch anwesend?«
    »Allerdings. Und nicht nur Torres. Der Anwalt war auch mit dabei. Wie von dir gewünscht, habe ich ihnen von den Unregelmäßigkeiten in Mont Port erzählt. Jetzt wüsste ich aber gerne, wozu ich ihnen die Information liefern sollte, bevor sie in den Nachrichten gesendet wurden.«
    »Ganz einfach. Sie sollen sich in Sicherheit wiegen. Ich bin überzeugt, dass mindestens einer von diesem Trio in die Sache, die an der Cala Llamp läuft, verwickelt ist. Wie haben sie darauf reagiert?«
    »Der Anwalt brannte auf die Information, ob wirklich nichts über die Cala Llamp aufgetaucht ist. Immerhin laufen die Gerüchte in diese Richtung. Jesús hat eigentlich nur die Stirn gerunzelt und wollte wissen, ob wir uns dessen sicher wären, da er es sich einfach nicht vorstellen könnte. Dieser Diego hat sich so verhalten, als ginge ihn diese Angelegenheit nichts an. Er murmelte nur, Korruption gäbe es wohl überall, das sei nichts Besonderes. Aber er ist auch Kolumbianer, dort gehört Korruption zum täglichen Leben.«
    »Hm, mal sehen, ob sie weiterhin so ruhig bleiben. Gibt es sonst noch etwas Neues?«
    »Wir nähern uns. Die beschlagnahmten Dokumente weisen immer wieder auf die Kanzlei von Súarez-Alonso hin, wobei der Senior kaum in Erscheinung tritt. Die notariellen Umschreibungen liefen hauptsächlich über seinen Sprössling Carlos. Wir werden noch zwei Tage benötigen, um alles auszuwerten, doch dann können wir zuschlagen. Eine Bank hat offensichtlich auch noch ihre Finger im Spiel. Die meisten Zahlungen wickelte eine Zweigstelle der Banca Provincial ab, wenn auch über mehrere Kanäle. Wir konnten es trotzdem nachverfolgen. Nuria, unsere Neue, ist in Computersachen wirklich ein Ass! Es gibt nichts, was sie nicht herausfindet!« Mit einem zufriedenen Lächeln nippte Xisco an seinem Kaffee.
    »Wenn sie wirklich so gut ist, dann setze sie auf die Konten von Cristina Díaz an! Eine Überprüfung der Konten von Jesús Colón könnte auch nicht schaden.« Ángel stellte die Tasse ab, stand auf und wanderte unruhig in seinem Büro auf und ab. »Gibt es eine Spur von Guillem Salinas? Wir müssen ihn unbedingt auftreiben!«
    »Nuria hat etwas herausgefunden. Seine Familie besitzt eine Hütte in den Bergen. Unsere Jungs fahren gerade hin.«
    »Hoffen wir, dass er sich dort verkrochen und nicht eine Fähre aufs Festland genommen hat. Dieses Bürschchen hätte bestimmt einiges zu erzählen.« Ángel lockerte seinen Krawattenknoten und schaltete die Klimaanlage ein. »Die Hitze bringt mich um. Dabei haben wir erst April.«
    Die Gegensprechanlage knisterte und die Stimme seiner Sekretärin drang aus dem Lautsprecher. »Entschuldigen Sie die Störung. Unsere Streife hat die Jagdhütte der Salinas ausfindig gemacht. Guillem ist auch tatsächlich dort. Tot.«
    »Tot? Gibt es schon genauere

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