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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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hinterhältig. Wenn man kämpft, dann kämpft man, um zu gewinnen. Im Krieg gibt es keine Regeln, General. Vergessen sie Humanität, vergessen Sie NATO-Richtlinien, entmilitarisierte Zonen und Nahrungsmittelabwürfe. Aus diesen Gründen habt ihr Amis in Vietnam verloren und aus diesen Gründen treten sie euch im Irak in den Arsch!«
    Â»Immerhin haben wir den Kalten Krieg gewonnen«, gab der General zurück. »Wir haben euch in euren kommunistischen Hintern getreten. Und da wir schon von Afghanistan reden, haben die Russen diesen Krieg nicht auch verloren?«
    Â»Den Krieg hat nicht die Armee verloren, das haben die Politiker erledigt!«, schrie Kazakov.
    Gleich darauf erklang eine andere Stimme aus dem Funkgerät.
    Â»General Shirley, diese Streiterei ist sinnlos«, sagte General O′Halloran ruhig. »Im Augenblick hängen tausend Soldaten, achttausend bezahlte Zivilisten und das teuerste Militärübungsgelände der Welt in der Luft. Ich schlage vor, wir treffen uns um zwanzig Uhr im Büro und beraten über eine Strategie, wie
wir diese Übung mit einem überarbeiteten Szenarium neu starten können.«
    Â»Ich werde da sein«, knurrte Shirley. »Aber ich arbeite nicht mit diesem Russen zusammen. Ich will meine Männer nicht seinen illegalen Methoden aussetzen und ich will, dass er aus Fort Reagan verschwindet!«
    Â»Wir wollen keine übereilten Entscheidungen treffen«, entgegnete General O′Halloran und James musste lächeln, als er im Hintergrund Kazakov brüllen hörte: »Ich bin kein Russe, verdammt noch mal, ich bin Ukrainer!«
    Das Funkgerät knisterte. General Shirley machte Anstalten, es James wiederzugeben, doch im letzten Augenblick holte er aus und schmetterte es gegen die Wand, dass die Kunststoffhülle zerbrach. Dann stand er ruckartig auf und nahm die Plastiktüte mit seinen schmutzigen Sachen.
    Die Sanitäter drehten sich nervös zu ihm um.
    Â»General, wir sollten nachsehen, ob Ihre Augen …«
    Â»Ich sehe ausgezeichnet«, grollte der General, stürmte um die Trennwand herum und schob sich bis ans vordere Ende der Schlange zu den Duschen vor.
    Theoretisch gesehen unterstand General Shirley während der Übung den Befehlen des festangestellten Personals von Fort Reagan, aber niemand hatte Lust, sich mit ihm anzulegen. Bevor er in der ersten frei werdenden Dusche verschwand, drehte er sich mit
rotem Gesicht noch einmal um und erkannte mehrere seiner Leute in der Schlange hinter ihm.
    Â»Auf der anderen Seite der Trennwand sitzt ein Junge«, kläffte er wütend. »Kurze Haare, blaue Augen, kaum älter als sechzehn. Er ist der Grund dafür, warum ihr in den letzten Stunden so viel Zeit auf dem Klo verbringen durftet. Ihr wollt euch doch sicher dafür bei ihm bedanken, oder?«
    James wand sich auf seinem feuchten Plastikstuhl, als die kräftig gebauten Soldaten von der anderen Seite an die Wand hämmerten und ihm eine Reihe von ziemlich unangenehmen Dingen androhten  – von Hintern versohlen über Kastrieren bis hin zur guten alten Schlagstockzüchtigung.
    Â»Du bist tot!«, schrie einer und hämmerte so wild gegen die Wand, dass sie erzitterte.
    James hatte sich im Laufe der Zeit schon einige Feinde gemacht, aber ein ganzes Bataillon Soldaten, das war neu für ihn. Und es gefiel ihm nicht im Geringsten.

34
    Kevin, Lauren, Rat sowie einige SAS-Offiziere und andere Aufständische saßen im Empfangsbereich vor General Shirleys Kommandozentrale herum, scharrten mit den Füßen, gähnten und hüteten sich, Wasser
zu trinken, für den Fall, dass es noch Spuren von Phenolphtalein in den Leitungen gab.
    Draußen roch es stark nach Desinfektionsmitteln. Die Soldaten standen Schlange, um Rehydrierungs- und Durchfallmedikamente zu bekommen, die per Hubschrauber von einem Krankenhaus in Las Vegas eingeflogen worden waren. Diejenigen, die es nur leicht getroffen hatte, konnten bereits wieder ein paar einfache Pflichten übernehmen und begannen damit, das Lager aufzuräumen. Eine Technikercrew, die für die Wartung der Einrichtung von Fort Reagan verantwortlich war, arbeitete daran, die Verstopfungen in der Kanalisation zu beseitigen.
    Außerhalb des Armeelagers kam es zu wütenden Ausschreitungen, als sich das von Kazakov verbreitete Gerücht, die Zivilisten würden nach ihrem Sieg bei voller Bezahlung nach Hause geschickt, als falsch

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