Das Manoever
schaltete die Haarschneidemaschine
erneut aus und verpasste James damit einen Schlag auf den Hinterkopf.
James schüttelte sich ab.
»Vor dieser Mission haben wir ständig aneinandergeklebt«, erinnerte er sie.
»Ich bin einfach nicht in Stimmung«, erklärte Dana. »Und jetzt halt den Kopf still!«
»Komm schon!!!«, bettelte James, sprang auf und griff Dana an den Hintern. »Ich hab dich sechs Wochen lang nicht gehabt. Meine Eier sind so dick wie Mangos!«
»Hör endlich auf, mich zu nerven!«, schrie Dana, stieà James von sich und warf die Haarschneidemaschine auf sein Bett. »Du kannst dir die Haare selber schneiden!«
»Was?«, stieà James entgeistert hervor und jagte ihr auf den Flur nach. »Tut mir leid, das war doch nur SpaÃ!«
»Ein bisschen mehr Respekt könnte nicht schaden, du Vollidiot!«, rief Dana und lief die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. »Wenn ich sage, ich bin nicht in Stimmung, dann meine ich das auch so!«
Als James enttäuscht in sein Zimmer zurücktrottete, entdeckte er gegenüber auf dem Gang den schläfrigen Kevin in seinem grauen CHERUB-T-Shirt und der Unterhose, in der er geschlafen hatte.
»Tut mir leid, Kumpel«, seufzte James. »Ich weiÃ, dass es bei dir gestern spät geworden ist. Ich hab dich doch nicht aufgeweckt, oder?«
Kevin hatte sich erst vor Kurzem als Agent qualifiziert und war das Leben in dem neuen Campus-Gebäude noch nicht gewohnt. Aber er wollte James gern zum Freund haben und hätte sich auch nicht beschwert, wenn er ihn tatsächlich geweckt hätte.
»Nein«, gähnte er. »Muss sowieso runter in den Speisesaal, bevor das Frühstück zu Ende ist.«
In seinem Zimmer betrachtete James sich im Spiegel. An einigen Stellen war er fast kahl, während an anderen noch grüne Haarbüschel abstanden.
»Wie sieht das denn aus?!«, seufzte James.
»Soll ich dir helfen?«, bot sich Kevin von der Türschwelle aus an. »Im Juniorblock haben wir uns oft gegenseitig die Haare geschnitten, um nicht Schlange stehen zu müssen, wenn der Frisör kam.«
»Hätte nichts dagegen«, antwortete James erfreut. »Wahrscheinlich würde ich es auch selbst hinkriegen, aber es ist viel einfacher, wenn es jemand anderes erledigt.«
»Ich zieh mich nur schnell an«, rief Kevin und flitzte in sein Zimmer.
Gerade als James sich wieder auf den Drehstuhl setzte, kam Kevin herein, band sich die Trainingshose noch zu und nahm die Haarschneidemaschine vom Bett.
»Frauen«, seufzte James, während der Summton erklang. »Wenn du meinen Rat willst, Kevin, dann halt sie so lange wie möglich aus deinem Leben raus.«
»Versuche ich«, grinste Kevin und begann, die restlichen grünen Büschel zu bearbeiten. »Halt den Kopf still.«
»Ich weià gar nicht, was mit Dana los ist. Bevor ich weg bin, war alles bestens, weiÃt du. Und jetzt? Paff! Sie beantwortet meine Anrufe nicht, sie will nicht, dass ich sie anfasse. Ich meine, was soll denn das?«
Kevin fragte sich, ob er James erzählen sollte, wie er Zeuge von Danas Betrug geworden war. Aber Lauren hatte ihn davor gewarnt, sich einzumischen. Und auÃerdem hatte James den Ruf, die falschen Leute zu verprügeln, wenn er wütend wurde.
»Tut mir leid«, sagte James, als er im Spiegelschrank Kevins bedrücktes Gesicht sah. »Ich wollte dich mit den Storys aus meinem Liebesleben nicht in Verlegenheit bringen.«
»Wahrscheinlich mache ich in ein paar Jahren genau dasselbe durch«, vermutete Kevin.
»Auf jeden Fall bist du besser im Haareschneiden als Dana«, behauptete James lächelnd, während Kevin zielsicher mit der Haarschneidemaschine über seinen Kopf fuhr.
Kevin grinste.
»Dafür erwarte ich aber auch ein anständiges Trinkgeld.«
Nach Danas übler Laune tat James die Gesellschaft eines fröhlichen Elfjährigen gut, der noch dazu bewundernd zu ihm aufschaute.
»Und wie liefâ²s bei deiner kleinen Mission mit meiner
Schwester gestern Abend?«, fragte James. »Wie ich gehört habe, gab es etwas Ãrger.«
»Es lief gut«, lächelte Kevin. »Ich bin jedenfalls ganz gut weggekommen. Lauren und Rat sind verhaftet worden, aber Dennis King hat sie nach ein paar Stunden aus der Zelle rausgeholt. Jake hat es am schlimmsten erwischt. Er musste mit zwölf Stichen am Hintern genäht werden, wegen eines
Weitere Kostenlose Bücher