Das Manoever
Wagen so schräg steht.«
Es war stockdunkel und über die halb aufgeblasenen Airbag-Reste hinweg konnte er erst recht kaum etwas sehen, doch er spürte, wie der Wagen sachte eine Böschung hinabglitt. Er trat kräftig auf die Bremse, was ohne Wirkung blieb, da die Räder über den Schlamm rutschten.
Nach etwa zehn Sekunden krachte der Fiat mit der Motorhaube gegen einen Baum, kippte zur Seite und blieb in einer fünfundzwanzig Zentimeter tiefen Pfütze stecken. Lauren wollte die Tür aufstoÃen, doch das gelang ihr wegen des Matschs nur einen Spaltbreit  â gerade so weit, dass das braune Pfützenwasser ins Auto lief.
Als sich Lauren und Jake zur Beifahrerseite hinüberarbeiteten,
die in die Luft ragte, kamen sowohl Zivil- als auch Militärpolizisten den Abhang hinuntergerutscht und umringten das Auto. Lauren hörte das unmissverständliche Klicken eines Gewehrs, das entsichert wurde. Sie bezweifelte zwar, dass die Militärpolizei auf unbewaffnete Kinder schieÃen würde, dennoch lief es ihr kalt über den Rücken.
»Raus aus dem Auto! Und haltet die Hände da, wo ich sie sehen kann!«, schrie ein Mann, riss die Beifahrertür auf und zerrte Rat ins Freie. Lauren stieg selbst aus, doch kaum hatte sie einen Fuà in die Pfütze gesetzt, brach sie zusammen. In dem ganzen Chaos hatte sie ihren verdrehten Knöchel völlig vergessen.
Sie wurde hoch gezerrt und gegen das Auto gestoÃen. Während sie versuchte, sich das Dreckwasser aus den Augen zu blinzeln, ging von der anderen Seite der Pfütze plötzlich ein Blitzlichtgewitter los.
Lauren verbarg das Gesicht in den Händen, als sie ein groÃer Polizist rückwärts aus dem Wasser zog.
»Nehmt die Kameras weg!«, schrie sie. »Los, verpisst euch!«
14
»Dann ist also alles vorbei?«, erkundigte sich Dana.
Es war Samstagmorgen. James saà in seinem Zimmer auf dem Schreibtischdrehstuhl mit einem Handtuch darunter, das die Haare auffangen sollte.
»Ja«, nickte James. »Mein Ziel war Bradford, aber er wurde verhaftet und ich kann nicht weiter undercover arbeiten, weil ich offiziell flüchtig bin.«
»Die Sache mit der Demo hört sich allerdings ziemlich spannend an«, meinte Dana und setzte einen Plastikkamm auf die Haarschneidemaschine. »Bist du sicher, dass du alles minikurz haben willst? Denn wenn ich erst mal angefangen habe, gibt es kein Zurück mehr.«
James nickte. »Ich hab erst vor zwei Wochen nachgefärbt. Wenn du es länger lässt, sieht man überall noch grüne Spitzen. AuÃerdem  â als ich das letzte Mal die Haare so kurz hatte, hast du gesagt, du findest das sexy.«
»Wenn du meinst«, erwiderte Dana halbherzig und schaltete das batteriebetriebene Gerät ein.
Sie begann am längsten Teil des Irokesen, und schon bald segelten JamesⲠgrüne Haare büschelweise über seinen Rücken und auf das Handtuch.
»Alles okay mit dir?«, fragte James.
»Wie bitte?«, fragte Dana. Sie hielt inne und der Summton des Geräts verstummte.
James legte den Kopf schief, um Dana hinter ihm ansehen zu können. »Du hast dich so komisch verhalten, als ich weg war. Ich meine, ich hab dir SMS geschickt und du hast mir die meiste Zeit nicht mal geantwortet oder zurückgerufen.«
Dana schaltete die Haarschneidemaschine wieder ein. »Halt den Kopf still, sonst brauchen wir hier noch den ganzen Tag.«
»Genau das habe ich gemeint«, beschwerte sich James enttäuscht.
»Worüber redest du?«
»Darüber, dass du das Thema wechselst.«
Dana neigte sich vor und küsste ihn auf die Wange.
»Ich war beschäftigt«, erklärte sie. »Ich hatte eine böse Erkältung und die Arbeit für mein Kunstexamen bringt mich noch um.«
»Aber sonst ist wirklich alles in Ordnung?«, fragte James nach. »Ich hab mir deine Bilder angesehen. Selbst die, die du für Mist hältst, sind tausendmal besser als alles, was ich je zustande bringen würde.«
Dana kippte Jamesâ² Kopf nach vorne und begann, sein Nackenhaar zu scheren. James griff nach hinten und steckte die Hand in Danas ausgeleierte Shorts.
»Hör auf damit, du gieriger Kerl!«, fuhr sie ihn an. »Wenn du nicht stillhältst, siehst du gleich völlig idiotisch aus!«
Aber James ignorierte sie und zog ihr die Shorts auf die Knie herunter.
»Lass das!«, befahl Dana,
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