Das Manoever
Hundebisses.«
James lachte laut auf. »Hört sich schlimm an. Erinnere mich daran, dass ich ihn damit aufziehe, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
»Oh, den Teil, der dir am besten gefallen wird, hab ich ja ganz vergessen!«, fügte Kevin eifrig hinzu. »Bethany ist von einem Zaun gesprungen und mitten in einem riesigen Kuhfladen gelandet. Es hat entsetzlich gestunken und als wir zum Auto kamen, hatte sie noch alles in den Haaren hängen. Ich glaube, sie will Ronan und mich jetzt umbringen, weil wir uns vor Lachen fast in die Hosen gemacht hätten.«
»Genial«, fand James. »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.«
»Ich glaube, das warâ²s.« Kevin führte die Haarschneidemaschine noch ein letztes Mal hinter Jamesâ² Ohr entlang, dann schaltete er sie aus.
James war mit dem Ergebnis ganz zufrieden, auch wenn seine Kopfhaut ziemlich blass aussah und die Maschine ein paar Pickel in seinem Nacken geköpft hatte, wo jetzt rote Flecken leuchteten.
»He Jungs!«, platzte Rat herein, mit einem Ketchupschnurrbart
im Gesicht und einer Zeitung in der Hand. »Ich habe gerade unten gefrühstückt, als jemand das hier in der Zeitung gesehen hat. Das müsst ihr euch anschauen! Lauren wird durchdrehen!«
Rat warf die Zeitung auf JamesⲠBett. Auf der Titelseite prangten nur Bilder von Bradford und den Unruhen am Strand, doch fünf Seiten weiter entdeckten sie ein Farbfoto, das ein dreckverschmiertes Mädchen in einer Pfütze neben einem demolierten Fiat zeigte.
Laurens Gesicht war zwar verwischt, weil es illegal war, minderjährige Kriminelle eindeutig abzubilden, aber trotzdem konnte man sie noch erkennen  â und auÃerdem war ihre Hand, die wütend nach den Fotografen schnippte, nicht unkenntlich gemacht worden.
»Exklusivbericht «, las James begeistert vor. »Kinder in Zwei-Millionen-Drogenrausch: Eine messerschwingende Kapuzengang von kaum zehn Jahren hat in einer Luftverkehrszentrale, die in knapp drei Wochen von der Königin eröffnet werden soll, einen Schaden von mehr als zwei Millionen Pfund angerichtet⦠«
Kevin schüttelte den Kopf. »Zwei Millionen. Die spinnen doch. Wir hatten die Anweisung, dass es echt aussehen soll, aber nicht teuer. Und woher wollen die wissen, ob wir auf Droge waren oder nicht?«
»Aber das Beste kommt noch«, rief Rat. »Lest mal die Bildunterschrift!«
»Frohe Weihnachten« , las James. »Das kleine Rowdy-Mädchen grüÃt unsere Fotografen, bevor sie von der Militärpolizei abgeführt wird .«
Die drei Jungen schütteten sich aus vor Lachen, während Kevin den Rest des Artikels laut vorlas. Immer noch lachend schob James schlieÃlich den Stuhl zum Schreibtisch zurück und hob das Handtuch voller Haare auf.
»Ich dusche jetzt mal lieber«, sagte er. »Ich hab überall Haare im Nacken.«
»Vergiss nicht, dass wir später FuÃball spielen wollen«, erinnerte ihn Rat. »Also wirf dich nicht in deine besten Sachen.«
»Ich weià noch nicht, ob ich mitspiele«, erwiderte James und hob sein T-Shirt an, um den riesigen Bluterguss auf seinem Rücken zu zeigen.
»Autsch, das tut weh«, meinte Kevin.
»Wem sagst du das«, gab James zurück. »Das Einzige, was schlimmer ist als eine wütende Frau, ist eine wütende Frau, die einen Stock hat, mit dem sie dich schlagen kann.«
Zwei Stunden später trat Lauren aus der Mädchentoilette in einen Gang voller Lametta und Schneemänner, die die Kids gebastelt hatten. Nachdem sie einmal in den Juniorblock strafversetzt worden war, hatte es ihr dort so gut gefallen, dass sie immer wieder freiwillig dort aushalf.
»Frohe Prollnachten, Lauren«, wünschte ihr ein Junge mit Zahnlücke, als sie von vier Rothemden umringt wurde.
Lauren hielt dem kleinen Jungen ihre Faust vors Gesicht. »Du stehst kurz davor, noch ein paar Zähne zu verlieren, Kurt«, drohte sie, bevor sie ihn sachte in die Nase kniff.
Das Quartett blieb ihr dicht auf den Fersen, als sie durch den Gang zu einem der Klassenzimmer humpelte. Ihr Knöchel war dick einbandagiert.
»Hast du unsere Geschenke schon gesehen, Lauren?« , fragte ein anderer Junge.
»Wir wissen , dass du sie gesehen hast«, warf der dritte ein. »Verrat es uns, biiittteee!«
»Ich habe keine Ahnung, wovon ihr redet«, behauptete Lauren.
»Wir sind doch nicht
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