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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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größten Teil junge Collegestudenten waren, die sich die achtzig Dollar pro Tag nicht entgehen lassen wollten. Aber um eine möglichst realistische Zivilbevölkerung von achtzigtausend Menschen zusammenzustellen, hatte die US-Regierung auch ältere Paare, Kinder-Fußballmannschaften,
einen blinden Wanderklub und zwei Behinderten-Teams der Basketballliga angeheuert.
    Â»Die Amerikaner machen keine halben Sachen, was?«, grinste Bruce.
    Das Ausmaß der ganzen Operation war beeindruckend. Durch die Fenster des Armeebusses sahen sie die schier endlosen Reihen von geparkten Autos und die fröhlichen Studenten, die mit Rucksäcken und Kühltaschen voller Bier auf den Haupteingang zustrebten.
    Mac und Kazakov blieben im Bus, als dieser die Militärzufahrt passierte, während Meryl zusammen mit den Kindern und ihren Rollkoffern den kilometerlangen Weg bis zur Ankunftshalle zu Fuß zurücklegte. Der Wellblechbau war so groß wie ein Supermarkt, vor dem sich eine Schlange von über tausend Menschen durch die Absperrungen schob.
    Ãœber ein Megafon erschallten die Befehle der Soldaten: »Bitte halten Sie Ihre Ausweise, Dokumente, Sozialversicherungskarte und das Gesundheitsprotokoll bereit!«
    Die Schlange kroch entsetzlich langsam voran und James hörte diese Anweisung ungefähr schon zum dreißigsten Mal, während er die aufgekratzten Collegemädchen beobachtete, die alle die gleichen Jacken mit der Aufschrift USC Soccer auf dem Rücken trugen.
    Im Laufe ihrer Wartezeit verdoppelte sich die Schlange noch. Jake und Kevin schaukelten auf den
Metallbarrieren, bis Meryl sie anschnauzte; ein älteres Paar kramte nach Sonnenbrillen und durchsuchte sein Gepäck, um sicherzugehen, dass es auch die richtigen Medikamente eingepackt hatte.
    Sobald sie die Absperrungen überwunden hatten und drinnen waren, ging es endlich schneller voran. Es gab Schalter von A bis W wie am Flughafenzoll und ein Soldat zeigte allen, zu welchem Schalter sie mussten.
    Â»Willkommen in Reaganistan«, begrüßte eine Soldatin Meryl, als die CHERUB-Gruppe das vordere Ende der Schlange vor Schalter R erreicht hatte. »Die Papiere bitte.«
    Meryl hatte jede Menge Pässe und Formulare in der Hand, doch dann wurden sie mit Blick auf ihre ID-Armbänder plötzlich durchgewinkt. Von da an ging es an den nächsten Schaltern glücklicherweise ebenso schnell weiter.
    Nachdem sie in weniger als zehn Minuten durch die Ankunftshalle geschleust worden waren, folgten sie einer roten Linie, die zu einem Gebäude für Ausrüstung und Information führte.
    Â»In diesem Paket sind Schutzbrillen, Notfallalarmgerät und alles für Ihre ersten drei Mahlzeiten«, verkündete ein Soldat und wiederholte genau diesen Satz bei all den nachfolgenden Leuten jedes Mal aufs Neue.
    An der nächsten Station wurden die Chips in ihren Armbändern gescannt und ein Laserdrucker spuckte
die verschiedenen Unterbringungszuweisungen sowie eine Karte von Fort Reagan und ein paar allgemeine Richtlinien aus. Beim letzten Halt bekamen sie alle ein Sicherheitshandbuch für Fort Reagan und  – was noch wichtiger war  – einen Reißverschlussbeutel mit fünfhundert Reaganistan-Dollar und einem Wohnungsschlüssel.
    Die Geldscheine bestanden aus Ein-, Fünf-, Zehn- und Zwanzigdollarnoten und waren mit einer skurrilen Mischung aus dem Logo der US-Armee und Abbildungen von Waffen mit arabischen Schriftzeichen sowie dem Bild eines unbekannten Mannes mit Turban bedruckt.
    James zog einen Zwanziger hervor und las die Ausschlusserklärung auf der Rückseite laut vor. »Dieser Geldschein ist Eigentum der Regierung der Vereinigten Staaten. Er ist für den Kauf von Nahrungsmitteln und anderen notwendigen Dingen innerhalb der Grenzen des Militärübungsgeländes von Fort Reagan bestimmt und hat keinen Wert als Währung. Beim Verlassen von Fort Reagan müssen alle Scheine abgegeben werden. Bei Zuwiderhandlung drohen Haft und ein Bußgeld von bis zu fünfzigtausend Dollar.«
    Â»Die wollen wohl nicht, dass die bei Ebay auftauchen«, grinste Lauren.
    Ãœber einen langen Gang erreichten sie schließlich einen mit Teppichboden ausgelegten Wartebereich, in dem schon mehrere Hundert Leute saßen. Ein großer Flachbildschirm an der Wand sagte ihnen, dass
der nächste Einführungsfilm mit Sicherheitshinweisen für Fort Reagan in 14 Minuten beginnen

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