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Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Kusnezow
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nicht 25 Grad minus, aber kalt war es auch …« Er schwieg einen Moment. »In einem meiner letzten Gespräche mit deiner Frau erwähnte ich, dass ich bald von hier fortgehen würde, vermutlich in Richtung Moskau. Polina bat mich … dich zu überreden, mit mir zu kommen. Sie glaubte, dass du hier nicht überleben würdest und Denis dann Vollwaise wäre. Er ist noch zu klein, um allein zu leben. Polina war überzeugt davon, dass Edik Wosnizyn, euer ehemaliger Chef, deine Krankheit aufhalten könnte. Und sie sprach davon, dass die Metro im Vergleich zur Kolonie ein wahres Paradies sei. Nun ja. Ich werde jedenfalls in ein paar Tagen aufbrechen. Es wäre zu gefährlich, hierzubleiben, außerdem, was soll ich hier tun? Ich will herausfinden, was es mit der Tür auf sich hat, denn ich befürchte, man wird uns nicht ohne Weiteres gehen lassen. Möglicherweise müssen wir fliehen. Aber immerhin bekommst du die Chance, dich selbst zu retten und deinen Sohn hier rauszuholen. Überleg es dir, aber beeil dich – wir haben nicht mehr viel Zeit. Eure Kolonie siecht dahin, glaub mir, ich kann das von außen ganz gut beurteilen. Noch ein, zwei Jahre, vielleicht noch fünf … Die Metro aber ist und bleibt die Metro. Sie ist ewig und nimmt alles in sich auf.«
    Nachdem Max gegangen war, blieb Sergej ratlos zurück. Während er sich einen Tee aufbrühte, gingen ihm alle möglichen
widersprüchlichen Gedanken durch den Kopf. Was sollte er tun? Sollte er zum Alten gehen und ihm berichten? Was, wenn Max Recht hatte und die Tür tatsächlich existierte und für die Evakuierung der Führung in Extremsituationen diente? Saweljewitsch hatte sie Sergej gegenüber nie erwähnt … In diesem Fall würde Max für die Ratsmitglieder eine Gefahr bedeuten, und vielleicht hatte der Vorsitzende Sergej ja gerade deshalb auf den seltsamen Gast angesetzt?
    Er hätte noch stundenlang ergebnislos so vor sich hin spekulieren können.
    Denis kehrte zufrieden vom Spielen zurück, trank seinen Tee, aß ein paar Zwiebacke und begann sich fürs Schlafen fertig zu machen. Sergej überlegte träge, dass er seinen Sohn eigentlich auffordern müsste, seine Hausaufgaben zu beenden, und außerdem nachfragen sollte, wo denn nun Lisa geblieben sei, die doch versprochen hatte … Was soll’s, dachte er. Morgen …
    Ohne sich auszuziehen, legte er sich auf seine Hälfte des Betts – wo früher Polina geschlafen hatte – und schlief ein.
     
     
    »Hörst du das?«, fragte der Wachposten an der zentralen Schleuse seinen Kollegen. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, und wandte den Kopf hin und her.
    »Ja, der Schneesturm heult …«
    »Nein! Meinst du, ich weiß nicht, wie ein Schneesturm heult?«
    »Hör schon auf! Lass mich in Ruhe. Ich muss morgen zur Ernte aufs Stockwerk, dabei hab ich das Gefühl, krank zu werden …«
    Die Quelle des Geräusches, ein monotones, tiefes, dichtes Summen, befand sich ganz in ihrer Nähe. Der Posten starrte in die Dunkelheit, ohne irgendetwas zu sehen. Einmal kam es ihm vor, als wäre etwas Großes, Dunkles über seinen Kopf geflogen, so was Ähnliches wie eine Hummel. Aber woher sollte hier eine Hummel kommen?
    »Verdammt!«, schrie er auf, als er plötzlich im linken Arm, oberhalb des Ellenbogens, einen brennenden Schmerz verspürte.
    »Was ist los?« Sein Kollege sprang augenblicklich von seiner Kiste auf und kam zu ihm.
    »Irgendein Viech hat mich gebissen … Au!« Jetzt brannte auf einmal sein Bein wie Feuer. »Schlag es weg, schnell!«
    »Ich kann nichts sehen …« Der andere hob die Petroleumlampe, und im selben Moment schoss ein großes, behaartes Tier mit klappernden Mundwerkzeugen geradewegs auf sein Gesicht zu.
     
     
    Er ist also doch nicht gekommen, dachte Pjotr Saweljewitsch beim Einschlafen. Dabei hätte er bestimmt was zu berichten gehabt. Macht nichts, morgen knöpf ich ihn mir vor, und dann werde ich Walentin bitten, sich ernsthaft an die Fersen dieses Neulings zu heften …
    Er träumte einen wunderschönen hellen Traum aus seiner Kindheit.
    Der Junge Petja ist zwölf Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in Moskau, in einer friedlichen Gegend unweit des Sokolniki-Parks Ref. 11 . Es ist Sommer, und er ist allein zu Hause, denn er hat Schulferien, Mama und Papa aber sind bei der
Arbeit. Viele seiner Altersgenossen und Freunde sind im Pionierlager oder mit ihren Eltern in die Naherholungsgebiete in der Nähe von Moskau oder sogar ans Meer gefahren. Petja hat sich gerade einige Zeichentrickfilme auf ihrem

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