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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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der Vorbereitung auf den echten Angriff der Dræu. Stattdessen befassen wir uns mit Madames verstorbenem Ehegatten/Hausdiener. Wir legen ihn in ein provisorisches Grab und decken seinen Leichnam mit einer dicken Plane ab.
    Ebi und Jean-Paul gesellen sich zu uns, und auch ein paar Minenbewohner erweisen ihm die letzte Ehre, aber die Dame selbst ist von ihrem Martyrium zu sehr mitgenommen und verlangt ein heißes Bad und einen Platz zum Ausruhen. Das Bad – heiß oder nicht – ist ein Luxus, den ihr zu verschaffen niemand sich die Mühe machen will.
    Und dann kommt der schwierige Teil: herauszufinden, was die Dame hier eigentlich macht, tausend Kilometer von zu Hause entfernt. Ich berufe also ein Treffen aller beteiligten Parteien ein. Wir versammeln uns in einem Raum an der Arkade neben der Krankenstation.
    »Wie es aussieht, haben wir eine Fuhre neuer Gäste bekommen«, verkünde ich, als wir uns um einen Tisch herum gesetzt haben. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns zu verraten, warum Sie hier sind? Immerhin werden Sie eine Weile bei uns bleiben.«
    »Bleiben? Das werde ich gewiss nicht«, schnieft die Dame.
    »Sie haben derzeit gar keine andere Wahl«, erklärt ihr Áine. »Ob es Ihnen gefällt oder nicht, Sie sitzen hier fest.«
    »Beleidigen Sie nicht meine Intelligenz«, sagt die Dame. »Erwarten Sie ernsthaft, dass ich einem Rudel ausgezehrter Schmutzwürmer glaube? Also, wo ist mein Sohn? Ich bin gekommen, um ...«
    »Schmutzwürmer?« Áine springt halb über den Tisch. »Sie führen die Dræu zu uns und beleidigen uns auch noch? Ins Jesischt sollte ich Ihnen spucken.«
    »Jesischt?« , ahmt die Dame sie nach. »Ist das ein Wort? Nach meiner Erinnerung taucht das in der bischöflichen Sprachakademie nicht auf. Andererseits muss ich zugeben, dass Ihre Art nie in den Genuss gekommen ist, zivilisierte Sprache zu vernehmen.«
    Áine flucht tonlos. Die Dame lächelt, ehe sie mit spöttisch hochgezogenen Brauen Maeve beäugt. Die alte Frau lächelt nur.
    Das ist nicht die Reaktion, die sich die Dame gewünscht hat, überlege ich. Aber ich werde das Spielchen allmählich leid. Wir müssen die Schanze fertigstellen, ehe die Dræu erneut angreifen. Unsere Abwehr muss optimiert werden. Außerdem muss ich meine Mannschaft über meine Erkenntnisse informieren – die Dræu sind weit mehr als nur irgendwelche gewöhnlichen, kannibalistischen Marodeure.
    »Was hat Sie hierher geführt, Dame Bramimonde?«, frage ich mit ruhiger Stimme.
    »Hören Sie mir nicht zu? Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich gekommen bin, um meinen Sohn zu holen. Wo ist er? Und wo ist dieser alte Mann, der ihn hergebracht hat?«
    »Danach habe ich Sie nicht gefragt.«
    »Wie können Sie es wagen, mir überhaupt irgendwelche Fragen zu stellen, Dalit? Ich kann es kaum ertragen, die gleiche Luft zu atmen wie Sie.«
    Ich gehe nicht auf die Beleidigung ein. »Sie, Ihre Tochter und Ihr Ehemann wollen also ganz allein nach Fisher Four gekommen sein? Um einen Sohn zu holen, an dem Ihnen nichts liegt? Das ist schwer zu glauben.« Sie wirft mir einen schneidenden Blick zu, also erhöhe ich den Druck. »Reiche Leute wie Sie heuern keine Leibwächter an? Das ist außergewöhnlich.«
    »Wir haben Wachen eingestellt«, sagt die Dame. »Aber diese Feiglinge sind geflüchtet, kaum dass die Dræu aufgetaucht sind.«
    »Wo sind sie jetzt?«, frage ich.
    »Die Dræu haben sie verfolgt.«
    Stille senkt sich wie ein Leichentuch über den Raum. Wir wissen, was aus Leuten wird, die von den Dræu gejagt werden. »Wo genau sind die Dræu in Erscheinung getreten?«
    Die Dame winkt ab. »Als würde ich irgendetwas über diesen erbärmlichen Ort wissen.«
    »Sie sind außerhalb der Station aufgetaucht«, meldet Ebi sich zu Wort. »Es war ein Hinterhalt. Sie haben uns erwartet.«
    »›Uns‹ im Sinne von Menschen?«, frage ich Ebi. »Oder im Sinne von Bramimondes?«
    »Uns Bramimondes, glaube ich.«
    »Was macht das für einen Unterschied?«, fragt die Dame herablassend. »Diese Tiere wollten uns töten! Es ist das reinste Wunder, dass wir uns in Sicherheit bringen konnten.«
    Ich glaube nicht, dass ein Wunder dafür verantwortlich ist. Eher unverschämtes Glück. »Das macht einen sehr großen Unterschied, Madame. War es ein zufälliger Überfall, oder hatten die Dræu es speziell auf Sie abgesehen?«
    Die Dame schnippt imaginären Staub von ihrer Nagelhaut. »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie wussten, wer wir sind«, sagt Ebi, tritt an den Tisch und legt

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