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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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rechnen damit, auf die Bramimondes zu treffen, sehen aber bloß eine Blutlache, drei verschiedene Fußabdrücke und eine der Rohrbomben, die zu bauen Fuse die Minenbewohner angeleitet hat.
    »Sucht sie«, sage ich zu Vienne und Jenkins, als ich ein eisernes Tor hinter uns schließe. »Folgt den Fußspuren, wo immer sie hinführen. Wenn ihr sie gefunden habt, macht ihr Folgendes ...«
    »Lass hören, Chief.«
    »Zuerst gebt ihr ihnen Deckung vor herannahenden Feinden. Zweitens, wenn ihr Fuse seht, haut ihm eine runter, weil er seine Stellung verlassen hat.«
    »Auf die Panzerung oder auf die nackte Haut?«
    »Das liegt in deinem Ermessen«, sage ich grinsend. »Ich vertraue auf dein Urteilsvermögen.«
    Sie salutiert. »Ja, Chief.«
    »Jenkins, du gehst mit ihr.«
    Er schlingt sich die Armalite über die Schulter. »Bah. Ich wollte noch ein paar Dræu erschießen.«
    »Dafür ist später noch mehr als genug Zeit.«
    Damit verschwinden sie, und im Tunnel herrscht Stille. Wenige Sekunden später höre ich einen schrillen Schlachtruf, der mir die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Die Dræu johlen fürchterlich. Sie kommen, um mich zu holen.
    »Wie viele Gegner sind es jetzt, Mimi? Und sag mir nicht, du könntest es nicht feststellen.«
    »Ein Haufen.«
    »Danke«, sage ich. »Ein Haufen ist schon sehr viel genauer. Entfernung?«
    »Fünfzig Meter und abnehmend. Ihre Waffen sind voll geladen.«
    Ich schlüpfe in eine Nische in der Tunnelwand, lege einen neuen Ladestreifen in meine Armalite ein und ziehe die Faustfeuerwaffe. Mit zwei Waffen kann ich sie aufhalten, es sei denn, sie überrennen mich. Allerdings könnte jeder von ihnen Plasma auf mich abfeuern, und dann wäre ich ein toter Mann.
    Noch mal nachdenken. Ich lege die Waffen nieder und löse eine von Fuses speziellen C-42-Bomben von meinem Gürtel. »Das wird reichen«, sage ich. Das Potenzial dieser Waffe, ein Chaos anzurichten, stellt mich absolut zufrieden.
    Sekunden später werfen sich die Dræu gegen das Eisentor. Sie machen sich nicht die Mühe, es zu öffnen, sondern klettern mit sonderbarer Leichtigkeit daran empor und drängen sich gegenseitig weg, um freie Schussbahn zu haben. Schaum steht ihnen vor dem Mund.
    »Nicht bewegen«, sage ich und werfe ihnen die Bombe vor die Füße. Dann aktiviere ich den Auslöser.
    Eine halbe Sekunde später löst die Sprengkapsel die Explosion aus. Fuse hat gute Arbeit geleistet.
    Die Dræu schreien. Die Laute jagen mir kalte Schauer über den Rücken. Mein Instinkt befiehlt mir zu laufen. Aber ich gehe zum Tor, den Finger ständig am Abzug, bis die Munition verbraucht ist und nur noch Flammen aus dem Ende des Rohrs schießen. Ich sehe wenig, aber ich rieche alles.
    Als der Rauch sich verzieht, trete ich in den Tunnel und sehe mir den Schaden an. Aber ich finde weiter nichts als ein beschädigtes Tor, Brandspuren an der Wand und eine verlassene Stelle genau da, wo eben noch die Dræu gewesen sind.
    »Mimi«, sage ich, »wo sind sie?«
    »Weg«, antwortet sie.
    »Wohin weg?«
    Sie lässt sich einen Moment Zeit. »Über den Viadukt, meinen Sensoren zufolge.«
    »Also habe ich sie nicht getötet?«
    »Nein.«
    »Wie kann das sein?«
    »Ich ...« Scheinbar verlegen bricht sie ab. Dann: »Ich habe keine Daten, die diesen Vorfall erklären können.«
    »Ich auch nicht.« Also können Dræu mitten in ein loderndes Feuer springen, ohne zu Asche zu verbrennen? Schlecht. Sehr schlecht. Sind sie feuerfest, oder sind sie nur so zäh, dass sie Verbrennungen dritten Grades einfach ignorieren können? Wie soll man sich gegen so einen Feind verteidigen?
    »War das eine rhetorische Frage?«, fragt Mimi.
    »Nein. Ich will Antworten. Richtige Antworten, die uns helfen, diese Monster zu bekämpfen.« Als ich mich auf den Weg zum Kreuz mache, rufe ich Vienne. »Wie steht es um Fuse?«
    »Er hat ganz rote Ohren wegen seines Fehlverhaltens, wenn du weißt, was ich meine.«
    In ihrer Stimme schwingt ein Hauch von Heiterkeit mit. Vielleicht liegt es am Nervenkitzel des zurückliegenden Gefechts. Vielleicht hat es auch mit den Schlägen für Fuse zu tun.
    »Wir treffen uns in dem Wohnhof«, sage ich. »Wir haben taktische Probleme.«
    »Welcher Art, Chief?«
    »Die Dræu. Man kann sie nicht töten.«

KAPITEL 23
    H ÖLLENKREUZ , A USSENPOSTEN F ISHER F OUR A NNOS M ARTIS 238. 4. 0. 00:00
    Die Folgen des überraschenden Auftauchens der Bramimondes zu bereinigen, hält mich stundenlang von der Aufgabe ab, der ich mich eigentlich widmen wollte –

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