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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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Vaniyaa auch nur einen Kopf größer als die Fremden.
    Und sie war, was gerade jetzt weitaus wichtigere Bedeutung besaß, die Linguistin der Gruppe. Deswegen hatte sie sich ja freiwillig für die Außenbordmission gemeldet, die ihr Geliebter Yerranith für Wahnsinn hielt – für den Fall eines damals noch hypothetischen Erstkontaktes. Sie hatten zwar geglaubt, eher auf Tassaier zu stoßen, aber egal – in Ermangelung der eigentlichen Spezialistin für extrayantihnische Kontakte, eben Rinataan, stand Vaniyaa in der vordersten Reihe und war fachlich am besten qualifiziert für diese Aufgabe. Das gab den Ausschlag.
    Das und noch etwas – ihre Kenntnis des Armbandtranslators, der ja dem Erstkontaktziel dienen würde.
    „Zwergin!“, schnaubte sie und strafte Ollashon mit einem finsteren Blick, der in ihrem schönen Gesicht gar nicht zur Geltung kam. Vaniyaa konnte eigentlich nicht wirklich „böse“ dreinschauen, dafür war sie viel zu hübsch und harmoniebetont. „Dummkopf!“
    Die schwarzen Zwergenwesen verfolgten den kurzen Wortwechsel und schienen ihn durchaus zu begreifen. Sie glucksten jedenfalls amüsiert. So kam es Vaniyaa vor. Humorvolle kleine Kerle… trotz aller Fremdheit spürte die Linguistin, wie sich Sympathie für diese Wesen in ihrem Herzen regte.
    Sie riss sich etwas zusammen und wandte ihren Blick Yuuricor zu. Denn da war etwas, was dem Rest ihrer Gefährten offenbar noch nicht aufgefallen zu sein schien. Sie sagte leise: „Yuu… hast du dir die Handgelenke unserer neuen Freunde schon mal genauer angesehen?“
    Der Pilot grinste unglücklich und war von der Frage etwas überrascht. „Ehrlich… bei der quirligen Masse hatte ich noch keine Gelegenheit dazu…“
    „Tu es jetzt. Schau dir mal diese Armbänder an.“
    Yuuricor entdeckte nun, dass die meisten der schwarzhäutigen Humanoiden in der Tat um ihre beunruhigend schmalen Handgelenke Metallringe liegen hatten. Sehr eigenartige Metallringe… na ja, nun, es waren eben Schmuckgegenstände. Offenbar auf Hochglanz poliert und silbrig schimmernd. Aber er hatte sich noch nie großartig für Schmuck interessiert…
    „Hast du so etwas nicht schon mal gesehen?“, insistierte die Linguistin etwas ungeduldig.
    Er zuckte mit den Schultern. Was sollte das jetzt? War das irgendwie wichtig? „Bin mir nicht ganz sicher… hast du eine Idee?“
    „Ich habe sogar noch mehr. Schau dir das mal an!“ Sie hob eine Hand und berührte ihren Armbandtranslator an einem Sensorfeld. Mit einem leisen Brummen entstand ein kleiner Hologrammkegel direkt darüber.
    Die Fremden waren davon gar nicht zu erschrecken, sie drängten sich höchstens noch neugieriger heran.
    ‚Hologramme kennen sie also’, konstatierte Yuuricor diese Reaktion im Geiste. Erst sein zweiter Blick galt dem Hologramm selbst. ‚Das ist eine interessante Feststellung…
ach du Scheiße!’
    In dem Hologramm tauchte jetzt nämlich unvermittelt die Animation des Tassaiers Gwensh in seiner Raumrüstung auf! Vaniyaa musste sie aus dem Bordnetz der RHONSHAAR in den Translatorspeicher geladen haben. Yuuricor ging fest davon aus, dass das eigentlich nicht erlaubt war… er musste sie nachher mal eindringlich danach befragen, was sie sich dabei wohl gedacht hatte…
    Nun, dafür war natürlich im Moment keine Zeit.
    Glucksendes Geplapper wogte durch die versammelte Gruppe der kleinwüchsigen Fremden, und ein bestimmter Schnalzlaut kehrte immer wieder. Ein aufgeregtes Wogen ging durch die Gruppe der Extrayantihni. Sie wirkten aber von der Darstellung des Tentakelwesens definitiv nicht erschrocken, höchstens überrascht. Auch das war natürlich sehr aufschlussreich.
    Vaniyaa vergrößerte ein Detail eines Tentakelarms, der von schimmernden Ringsegmenten geschützt wurde.
    „Gwenshs Raumpanzer!“, schnaufte Tholmaar, der als erstes erkannte, worauf Vaniyaa hinaus wollte. Bekanntlich war der schwer verletzte Tassaier, als man ihn auf Hushhin aus seiner Raumkapsel barg, völlig in diese enge Rüstung eingeschlossen gewesen, die Erste Hilfe so gut wie unmöglich machte. [11]
    Der Techniker warf einen hastigen Blick auf die Handgelenke der Zwergenwesen und wurde noch blasser als zuvor. Er schluckte schwer. „Verdammt, du hast Recht, Mädel! Das sind Ringsegmente der Tassaier-Raumanzüge!“
    Ein Zweifel war völlig ausgeschlossen. Die humanoiden Fremdlinge hatten ganz offensichtlich irgendeine Möglichkeit gefunden, die Tentakelpanzerungen von Tassaierrüstungen zu zerteilen und die größeren

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