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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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der Fremden schimmerten schwarz, und sie waren fast doppelt so groß wie die der Yantihni. Auch der Kopf war proportioniert wie bei kleinen Babys, was einen unaufhaltsamen Mutterreflex in Vaniyaa hervorrief. Der treuherzige Blick aus den unreif wirkenden Gesichtern tat sein Übriges dazu.
    ‚Gütiger Quin’, dachte sie erschüttert und ungläubig, während sie den fürsorglichen Impuls in sich niederzukämpfen suchte, der sich ganz unweigerlich in ihr rührte. ‚Und DAS sollen diese furchtbaren Mörder sein, die solch eine Vernichtungsmaschine gebaut haben? [13] Das ist doch unmöglich!’
    Allen anderen ging es ähnlich.
    Die Situation war sehr surreal und unwirklich.
    Der Kontrast zwischen den schwarzen Zwergen und dieser gigantischen, drohenden und absolut tödlichen Technikkulisse ringsum war geradezu schreiend, ein einziges Mysterium. Und die Sprachbarriere machte daraus ein vollkommenes Rätsel.
    Doch vielleicht trog der Schein? Vielleicht gaben sich diese Kerle absichtlich harmlos und verstellten sich auf entsetzliche Weise, um die kleine Forschergruppe demnächst niederzumetzeln – ganz so wie die kämpferischen Tassaier, die schließlich in den Nahrungskonvertern geendet hatten. [14]
    Yuuricors Skepsis war inzwischen auch wieder erwacht, weil er immer deutlicher merkte, wie wenig scheu diese Wesen auf jede Form von Technik reagierten, die sie selbst mit sich herumtrugen. Auch Vaniyaas projiziertes Hologramm von Gwensh erschreckte sie nicht.
Wirklich
primitive Wesen wären vermutlich voller Entsetzen davongestoben, nicht so diese Kerle.
    ‚Sie wirken eher so, als seien sie schrecklich
neugierig
auf unser Hab und Gut… ich glaube, es ist ein guter Gedanke, sie sehr sorgfältig zu beobachten’, dachte der Pilot und nickte Tholmaar verstohlen zu.
    Der Techniker schien sehr ähnliche Gedanken zu hegen, denn er eifrig nickte zurück und ließ die schwarzhäutigen Fremden nicht aus den Augen. Er hatte diese neugierigen, langen schwarzen Finger nicht vergessen, die alle seine Anzugtaschen zu öffnen versucht hatten… momentan hatten sie diese Versuche eingestellt, weil die Zwergengruppe sich ganz auf Vaniyaa konzentrierte. Aber das konnte natürlich jederzeit wieder anfangen…
    Vielleicht, überlegte Yuuricor derweil weiter, würde es ein guter Gedanke sein, sich untereinander abzusprechen, während Vaniyaa noch eine Kommunikationsbasis mit den Zwergenwesen suchte. Denn es verhielt sich unstrittig so, dass nicht nur die Mitglieder des Stoßtrupps diese Wesen nicht verstehen konnten, sondern umgekehrt auch. Wenn erst der Translator alle gesprochenen Worte übersetzte – sofern er dazu in der Lage war, woran der Pilot zweifelte –, dann würden heimliche Absprachen vermutlich sehr erschwert werden oder unmöglich sein…
    ‚Na ja, Van ist vermutlich eine strikte Gegnerin dieses Gedankens’, schätzte er. Sie ging ja jetzt schon ganz in ihrer Aufgabe auf, und auch hinsichtlich der Tassaier vertrat sie bekanntlich den Standpunkt, dass diese Wesen ausschließlich als arme, arglose Opfer fremder Aggression zu betrachten seien. Yuuricor fand diesen Gedanken naiv und einseitig. Selbst bei ihnen selbst, den Yantihni, gab es schließlich höchst unterschiedliche Charaktere, und nicht jeder davon konnte als lauter und sympathisch betrachtet werden. Warum sollte das bei fremden Völkern grundlegend anders sein?
    Deshalb fand er auch diese Masse an Zwergenwesen so beunruhigend. Der Himmel mochte wissen, was hinter diesen dunklen Stirnen vor sich ging. Er wünschte, das möglichst bald herauszufinden.
    Vaniyaa hockte sich vor die Fremden hin und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Zwerge auf sich, die nun erwartungsvoll verstummten und neugierig schauten, was sie tat. Sie schlossen ihre seltsam breiten Münder und blinzelten auf eine unbeschreiblich komische Weise treuherzig, dass Vaniyaa sie in ihr Herz schloss. Sie konnte gar nicht anders. Das Rätsel ihres Hierseins – wenn sie NICHT die Erbauer waren – wurde immer größer. Und selbst dann, WENN sie es waren, blieb die Lage absolut verwirrend.
    Sie hob den runden, blau schimmernden Sprachcomputer mit seinen vielfältigen, funkelnden Displays den Fremden entgegen und begann mit einer Minimalkommunikation, unterstrichen von Gesten, die mal auf die Yantihnigruppe, mal auf die Fremden zeigten. Dabei deutete sie auf das Hologramm und erkundigte sich mit langsamer, ruhiger Stimme: „Kennt ihr solche Wesen? Das sind Tassaier… solche Wesen suchen wir…“
    Einer

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