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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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der Extrayantihni trat nun vor und schien den Sprecher der Gruppe machen zu wollen. Über seinen tatsächlichen Platz innerhalb der Hierarchie der Unbekannten konnte man natürlich noch nichts sagen, aber vielleicht änderte sich das rasch. Er überschüttete Vaniyaa jedenfalls leidenschaftlich mit einem Schwall glucksender Wortlaute, die aus seinem breiten, wulstlippigen Mund in erstaunlicher Variationsbreite hervorquollen.
    Vaniyaa verstand naturgemäß kein Wort, aber die Gesten, mit denen der Zwerg seine Rede unterstrich, waren recht aufschlussreich, wie sie fand. Er wies mal auf seine Handgelenke, dann wieder auf das Hologramm und machte schließlich diese wellenförmigen Armbewegungen – dies alles schien durchaus darauf hinzudeuten, dass die Wesen Kontakt mit Tassaiern gehabt hatten… es fragte sich nur, ob es ein positiver oder eher desaströser Kontakt gewesen sein mochte.
    Das war doch wenigstens schon mal ein konstruktiver Anfang.
    Der Zwerg, mit dem sie redete, er mochte etwa einen Neen zwanzig groß sein und war damit schon einer der größeren von ihnen, gluckste nun nach einem Moment des ratlosen Schweigens eine Weile amüsiert, wie es schien. Er war offenbar ein kleiner Scherzbold, in beiderlei Bedeutung der Redewendung. Und das schien auch für seine Schar von Gefährten zuzutreffen. Dieses scheinbar spöttische Amüsement hielt jedoch nur Augenblicke lang an.
    Dann gab er dieses Verhalten auf und wurde ernstlich kooperativ.
    Und bald brachte Vaniyaa die ersten Informationen zu Tage.
    *
    31. Konfrontation
    RHON-2, im „Sternenhammer“, 20. Yoysh 440 yantihnischer Zeitrechnung
    Das Beiboot RHON-2 war 26 Neen lang und von Anfang an nicht schwer bewaffnet gewesen. Es erwies sich darum für die nun bevorstehende Aufgabe denkbar schlecht gerüstet. Yerranith und Zhyala, die ihm assistierte, wussten das. Die einzigen Verteidigungswaffen, die die RHON-2 aufzuweisen hatte, dienten üblicherweise der Abwehr von kleineren kosmischen Trümmern, die die Sicherheitsdistanz unterschritten und dann in einer Entfernung von maximal fünf Neenor zerstört werden konnten. Wenn sie nun eingesetzt werden sollten, um Metallpanzerungen zu durchdringen, war eine sehr viel geringere Feuerdistanz zu beachten.
    „Wie dicht müssen sie noch mal herankommen, Yer?“
    „Tausendzweihundert Neen.“
    „Das ist aber verdammt eng!“
    „
Weniger ist nicht möglich. Falls diese Maschinen über Abschirmvorrichtungen verfügen sollten, sind sie vorgewarnt, wenn unser erster Schlag verpufft“
, bemerkte die zentrale Künstliche Intelligenz des Beibootes in ihrem freundlichen, ruhigen Tonfall, der einen schreienden Kontrast zur dramatischen Lage darstellte. „
Bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit der fremden Objekte erreichen sie uns in einer Minute und acht Sekunden. Sie sind nicht sehr schnell… sie sehen offenbar keinen Grund zur Eile.“
    ‚Nun, wir gelten ja auch als eine inaktive Roboteinheit’, dachte Yerranith unbehaglich. Denn er wusste natürlich, dass sich das nach dem ersten Angriff sofort ändern würde. Dann galt die RHON-2 vielleicht als gemeingefährliche, fehlgesteuerte Einheit, die mit entsprechend rigider Gegenmaßnahme zur Räson gebracht werden musste. Er ertappte sich dabei, dann besser nicht mehr hier sein zu wollen, um herauszufinden, ob seine Hypothese stimmte.
    „Distanz?“
    „
Dreitausend Neen, rasch fallend.“
    Yerranith merkte, wie er sich unwillkürlich anspannte. „Noch warten!“
    Im taktischen Hologramm wuchs der Schwarm der fremden Maschinen immer mehr an. Es waren inzwischen nach aktueller Zählung schon achtundvierzig fremden Disken. Die fremden Flugmaschinen schwirrten aus unterschiedlichen Richtungen heran und vollzogen einen Formationsflug, der die RHON-2 binnen von zwei Minuten völlig umhüllt haben würde.
    Auf dem Steg rumpelte der Roboter weiter heran, kam nun direkt auf die breitere Plattform, auf deren Ende die RHON-2 geparkt war. Das turmhohe Ungetüm mit den drohenden Laserwerkzeugen würde bereits in neunzig Sekunden kritische Distanz erreicht haben.
    Als die KI kurz darauf meldete, dass die Robotdisken die Schussentfernung unterschritten hatten, gab Yerranith das Feuerkommando. Auf der Oberseite des yantihnischen Beibootes richteten sich die zwölf leichten Energieimpulswaffen jetzt optimal aus und deckten einen 360°-Winkelkreis ab.
    Dann schlugen die Waffensysteme los.
    Gleißende und widerwärtig knatternde Elektronenstrahlbündel aus den Bordwaffen der RHON-2 trafen

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