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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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Symbolkreise stießen und sich unter den Shonta eine kurze, glucksende Diskussion entspann, hielt Vaniyaa inne und speicherte selbst diese Symbolkreise mit der Kamerafunktion ihres Armbandtranslators.
    Die große Reisegruppe passierte in diesem Teil der gigantischen Maschine ständig Tore und Portale, teilweise richtig gigantische Dinger, durch die man ein mehrstöckiges Hochhaus hätte bugsieren können. Und sie alle setzten den Shonta keinerlei Widerstand entgegen. Kaum näherten sie sich den riesigen Toren, schon öffneten sie sich automatisch mit dumpfem Grollen. Glimmende, rubinfarbene Glaspole beiderseits der Portale bildeten offensichtlich Fotozellen, die auf Annäherung reagierten… aber wahrscheinlich nicht auf
jederlei
Annäherung.
    Nun, vielleicht waren die Fremden, die diese gigantische Maschine geschaffen hatten, aber auch so zuversichtlich, dass sie hier drinnen alle Sicherheitsvorkehrungen abgeschafft hatten? Dass sie davon ausgingen, niemand würde überhaupt soweit kommen? Auch das schien ja möglich zu sein.
    Yuuricor ertappte sich dennoch bei dem skeptischen Gedanken, ob sie diese Schotte wohl auch hätten passieren können, wenn sie sich ihnen OHNE shontaische Eskorte genähert hätten. Vielleicht waren die Zwerge so etwas wie ein Talisman, der sie für die Roboterüberwachung unsichtbar machte? Er hoffte sehr, dass es sich so verhielt.
    ‚Und hoffentlich gehen diese Portale auch wieder auf, falls wir OHNE die Shonta wieder zurückkehren’, ging ihm ein anderer Gedanke durch den Kopf, der weit beunruhigender war. Solange sie mit den Shonta unterwegs waren, konnte er jedenfalls die Theorie, ob es hier überhaupt Sicherheitsvorkehrungen gab oder die Erbauer – wie eben erwogen – arglos waren, nicht verifizieren.
    Vaniyaa machte sich darum erkennbar gar keine Sorgen. Sie war völlig in ihren Forschungsgegenstand vertieft, das erste lebendige extrayantihnische Volk, das man vor Ort und in voller Aktion untersuchen konnte. Dies war ein Wunschtraum für sie, der in Erfüllung ging.
    ‚Vielleicht träumt sie schon davon, über dieses Volk eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben… das macht sie ohne Zweifel berühmt’, dachte der Pilot weiter. Denn sie schrieben hier gerade Geschichte, das ließ sich nicht bestreiten.
    Das erste lebende extrayantihnische Volk, das sie jemals entdeckt hatten… und dann diese Umstände… das würde ein Bestseller werden, soviel stand fest. Jenseits des wissenschaftlichen Wertes dieser Entdeckung war Vaniyaa eine gemachte Frau, sobald sie diese Erkenntnisse veröffentlicht hatte. Und bei ihrer Intelligenz war der kleinwüchsigen Linguistin das bestimmt selbst auch klar.
    Kein Wunder also, dass sie völlig aus dem Häuschen vor Aufregung war und beispielsweise Thylarids Zaudern unmöglich fand…
    Er konzentrierte sich nun lieber wieder auf den Weg.
    Sie verließen die kompakte Region des Maschinenmondes, die von schmalen Gängen und eng gestaffelten Aggregatkomplexen dominiert wurde und wanderten in der Folge durch eine sehr wechselhafte Umgebung, die nichtsdestotrotz konstant künstlich war. Tholmaar starrte mit weit aufgerissenen Augen um sich und konnte das alles erkennbar kaum fassen. Das musste dem Techniker – und auch seinen Kollegen Ollashon, der aber seinem Staunen etwas zurückhaltender Ausdruck verlieh – vorkommen, als sei er auf Molekülgröße geschrumpft und wandere gerade durch das Innere einer komplizierten Maschine. So kamen sich alle Yantihni vor… allein die Linguistin schien das gar nicht zu registrieren, sie war zu sehr mit „ihren“ Shonta beschäftigt.
    Der Weg führte an titanischen Maschinenkolossen entlang, die von außen kaum zugänglich zu sein schienen; die Gruppe überbrückten düstere, Schwindel erregende Abgründe, in deren Tiefe zahllose Schwärme fremdartiger Maschinen im Funkenregen arbeiteten und sich von den Wanderern in ihrer Arbeit nicht aufhalten ließen. Die Shonta bekümmerte das alles gar nicht, für sie waren solche Ereignisse vollkommene Normalität… so wie für einen yantihnischen Forscher die Wanderung durch den Shonshek-Park auf Rilecohr. Da ließ sich auch niemand von der Vielfalt der Blumen und Wuchsformen der Vegetation hypnotisieren. Für die Shonta waren die fremdartigen Rubinmetall-Maschinen ringsum und die Myriaden an Robotern Alltag.
    Es war eindeutig: die Shonta, so bizarr ihre Gegenwart auch schien, gehörten definitiv hierher. Dies war ihre Welt. Selbst wenn sie sie – wahrscheinlich –

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