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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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nicht geschaffen hatten. Die Beziehung zwischen diesem Maschinenmond und den Zwergenwesen blieb bislang undurchschaubar. Darüber würden sie erst mehr erfahren, wenn sie sich mit diesen Kerlen verständigen konnten.
    Solange blieb ihnen wenig mehr übrig, als den Shonta zu folgen und sich die Umgebung gründlich einzuprägen.
    Diese gesamte Maschine schien eine permanente Baustelle zu sein, das fiel immer deutlicher auf, je länger die Yantihni den Zwergenwesen folgten. Tausende von Robotern aller möglichen Arten, Größen und Funktionen arbeiteten hier autonom. Zeitweise musste die Gruppe auch pausieren, weil von titanischen Traktormaschinen haushohe Technikkomplexe direkt über den Weg getragen wurden, den sie nehmen wollten. Diese Komplexe waren zweifelsohne ganz neu, aber sie besaßen dieselbe schwarz oxidierte Oberflächenstruktur der äußeren Maschinenelemente. Maschinen, die weiter innen installiert wurden, waren kleiner und mit einer funkelnden, rot glimmenden Metallglasur überzogen.
    „Wohin
führen
uns diese kleinen Kerle denn?“, wollte Tholmaar unbehaglich von Yuuricor wissen, als sie über eine Stunde bereits unterwegs waren und kein Ziel sichtbar wurde. Er begann inzwischen selbst zu bereuen, pro-Shonta argumentiert zu haben. „Warum waren sie so weit von ihrem Heimatort
entfernt
?“
    Das, fand auch der Pilot, war eine kluge Frage, die das Misstrauen erneut schürte. Er fragte bei Vaniyaa nach.
    „Wenn ich die Shonta richtig verstanden habe“, antwortete die Linguistin nachdenklich, die die Sorge gut nachvollziehen konnte, „dann kennen sie so etwas wie ‚Heimatort’ eigentlich nicht… unsere Unterhaltung ist natürlich noch sehr bruchstückhaft, aber es kommt mir so vor, als seien sie clanartig organisiert und miteinander verschwistert. Das würde übrigens gut zusammenpassen mit den verschiedenartigen Symbolkreisen in unterschiedlichen Farben. Wir haben das ja bei den kurzen Diskussionen an den Wegkreuzungen gesehen…
    Siehst du, Yuu, ich denke mir das so, dass diese verschiedenartigen Färbungen Signaturen unterschiedlicher Clans oder Stämme von Shonta sind, und wie das auch in unserer Geschichte so gewesen ist, werden wohl manche Stämme von ihnen miteinander nicht optimal auskommen. Das könnte auch eine Begründung für diesen weitläufigen und erratisch wirkenden Pfad sein.“
    „Du meinst, sie mussten fremdem Stammesgebiet ausweichen, um Schwierigkeiten zu vermeiden“, präzisierte Yuuricor.
    „Ja, das schätze ich so ein“, stimmte sie zu. Vaniyaa wirkte aber nach wie vor nicht besorgt. Ihre Forscherneugierde und die Faszination der Shonta ließen so etwas gar nicht aufkommen. Yuuricor fand das bedenklich, sagte aber nichts.
    Sie sprach sowieso schon weiter: „Warum sie aber so weit weg von ihrem gegenwärtigen Lebensmittelpunkt waren, das bekommen wir vermutlich erst heraus, wenn wir eine gescheite Diskussion führen können. Das ist ein zu komplexes Thema für diese Rudimentkommunikation, die wir gerade führen. Diese Shonta, so stelle ich mir das gegenwärtig vor, ziehen wohl durch diese Welt von Ort zu Ort und waren gerade in unserer Gegend, als wir dort ankamen. Das würde übrigens gut zu meiner Hypothese passen, dass sie eine Art von Jäger- und Sammlerkultur repräsentieren.“
    „Und wohin wandern sie JETZT?“
    Vaniyaa zuckte ein wenig mit den schmalen Schultern. Die Frage war ihr sichtbar unbehaglich. Damit musste sie sich auf das Gebiet der Vermutungen verirren, und das tat sie ungern. „Das… habe ich nicht genau verstanden. Aber es hatte etwas mit
Ruheplatz
zu tun, da bin ich ganz sicher.“
    „Na, den können wir auch gebrauchen“, sagte Yuuricor etwas mürrisch. Die anderen Yantihni nickten ebenfalls. Von langen Fußmärschen, zumal in dem strammen Tempo, wie es die Zwerge vorlegten, die das mühelos gewohnt zu sein schienen, war nicht die Rede gewesen.
    Yuuricor konnte die anderen vollkommen verstehen. Er hielt eine Menge aus, aber sie wanderten jetzt seit dem Zurücklassen der Gleiter schon stundenlang. Irgendwann war es genug. Seine Füße taten ebenso weh wie die seiner Begleiter. Die Raumanzüge taten zwar ihr Bestes, die Fußmuskulatur der Träger zu schonen, aber es gab für alles Grenzen.
    Allein die Shonta besaßen die Ausdauer von professionellen Sportlern. Diesen zähen kleinen Kerlen war keinerlei Erschöpfung anzumerken – es war evident, dass sie tagtäglich Dutzende von Neenor durch diese unheimliche Maschinenwelt marschierten und

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