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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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ein
Flüchtlingslager
erinnerte.
    Vaniyaa fühlte sich durch diesen Anblick deutlich verunsichert in ihren bisherigen Anschauungen. Offensichtlich war die Geschichte der Shonta um einiges komplizierter, als sie das bislang geglaubt hatte. Umso wichtiger wurde natürlich, dass sie sich mit ihnen verständigen konnten!
    Vier Rampen führten von einem Level dieses künstlichen „Ringkraters“ zum nächsten empor, und überall waren Shonta zu sehen. Dutzende, vielleicht mehr als zweihundert. Und ein neugieriges Staunen lag über der großen Schar fremder Wesen, als hielte die Geschichte selbst gewissermaßen die Luft an. Sonderliche Furcht schienen sie aber nicht zu haben… ein klares Zeichen dafür, dass Fremdkontakte für die Shonta vielleicht selten sein mochten, aber durchaus nichts völlig Neues.
    Eine prickelnde Entdeckung.
    Die Linguistin fragte sich ganz unweigerlich, wie viele fremde Völker die Shonta wohl kennen mochten. Und wie weit dieser Metallmond wohl schon durch die Weiten Twennars herumgekommen war. Es schien evident zu sein, dass Yuuricors Entscheidung, ins Innere dieses phantastischen, Furcht einflößenden Gebildes einzudringen, genau richtig gewesen war. Auch unter dem Aspekt, dass das anfangs sehr bestürzend und Furcht einflößend ausfiel.
    Vaniyaa nutzte jedenfalls den Moment des atemlosen Staunens und Schweigens für ein paar weitere Blicke, um mehr Details der Umgebung in sich aufzusaugen. Vor allen Dingen suchte sie natürlich die schlangenarmigen Tassaier, die sich ja hier aufhalten sollten, wenn sie die Zwergenwesen recht verstanden hatte… aber von denen war niemand zu sehen.
    Die Entdeckung beunruhigte die kleinwüchsige Linguistin. Aber gut… es gab ja verschiedene Möglichkeiten, warum diese schlangenarmigen Wesen nicht sofort zu entdecken waren. Sie schob ihre besorgten Gedanken erst einmal beiseite und schaute sich weiter um.
    Ihr fiel eine Gruppe hoher, schlanker Metallsäulen auf, die im Halbrund aufgestellt waren, aus dem untersten Hofniveau aufragten und eine Vielzahl von runden Nischen aufwiesen, etwas größer als eine Shontahand, wenn sie das richtig erkennen konnte. Schimmernde und blitzende Signalfelder, die in die bläuliche Metallhaut eingearbeitet zu sein schienen, zeugten klar davon, dass dies Maschinenkomplexe waren, die die Erbauer des Maschinenmondes errichtet haben mussten. Sie funktionierten offenbar tadellos, und möglicherweise spielten sie für die Shonta eine wichtige Rolle.
    Welche auch immer.
    Es kamen irgendwie ständig neue Fragen und Rätsel zu den schon vorhandenen hinzu.
    Oben auf dem „Kamm“ des Hofes standen wachsame schwarze Zwerge, die sich bei dieser unsicheren Beleuchtung kaum vor dem Hintergrund abzeichneten. Allein, weil ihre schimmernden „Höschen“ Lichtreflexe von den hell funkelnden Säulen emittierten, ließen sie sich überhaupt entdecken.
    Yuuricor wies die KI seines Anzugs mit einem gezischelten Befehl an, die Zahl der Fremden aufzulisten und Besonderheiten in ihrer Verteilung ausfindig zu machen. Binnen kurzem hatte die KI weit mehr als zweihundertfünfzig Shonta identifiziert. Keiner von ihnen machte irgendwelche Anstalten, die Anlass zu Misstrauen gaben.
    Seine Blicke irrten flink über den breiten Plattformring über dem Bodenniveau, und ihm fiel auf, dass dort ebenfalls solche bläulichen Metallsäulen in Halbkreisgruppen standen. Sie wurden von Shontagruppen umringt und flammten in rhythmischen Abständen auf.
    Yuuricor merkte, wie sich sein Misstrauen wieder regte. Dieses Geschehnis kam ihm seltsam vor.
    „Was ist das da oben? Was geht da vor sich?“, murmelte er Vaniyaa ins Ohr.
    „Keine Ahnung… Himmel, Yuu, ich habe doch noch nicht richtig mit ihnen gesprochen. Woher soll ich denn wissen, was das ist?“
    „Dann sollten wir das schleunigst nachholen.“
    „Ich, meinst du wohl, hm?“
    Sie sah schon wieder etwas verärgert aus, und der Pilot spürte erneut, wie ihn die gegenwärtig unwillkommene Erregung durchrieselte. Heiliger Quin, sah diese
Zwergin
zum Anbeißen aus, wenn sie wütend wurde! Wunderschön.
    ‚Ich glaube, Yer, ich muss mal allmählich ernsthafte Anstalten machen, sie dir abzuluchsen. Ich würde gar zu gerne wissen, wie sie im Bett ist’, dachte er mit einem Anflug von sinnlichem Amüsement, während er zugleich versuchte, möglichst ruhig auszusehen. Vielleicht war dieser Anflug von Erregung aber auch nur ein Nachhall dieser elektrisierenden Energieschleuder, die ihn und die anderen zur

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