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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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Ausschau hielt, mit gelinder Überraschung, dass die Zwergenwesen – darunter auch wirklich unglaublich kleine Kinder – sich von der Gegenwart der fremden Besucher gar nicht beeindrucken ließen.
    ‚Keinerlei Scheu’, dachte er, und es kam ihm falsch und unheimlich vor. ‚Wieso haben diese Kerle eigentlich keine Furcht vor uns? Wir sind erheblich größer als sie und zweifelsohne stärker, und besser bewaffnet sind wir auch… aber da ist überhaupt keine Furcht. Sind sie so arglos? Haben sie hier keinerlei Feinde in dieser Maschinenwelt?’
    Das klang nicht wirklich realistisch. Ein Volk, das unter so offensichtlich primitiven Bedingungen lebte, musste doch sicherlich so etwas wie Entbehrungen, Not und Sorge ums Dasein kennen. Und wenn Vaniyaa Recht behielt mit ihrer Vermutung, dass es noch weitere, rivalisierende Shonta-Gruppen in diesem Mond gab, die diese andersfarbigen Symbolkreise angelegt hatten, dann konnte man doch bestimmt von Auseinandersetzungen unter den Shonta-Gruppen ausgehen.
    „Trink erst mal etwas“, schlug Ollashon vor. „Ich für meinen Teil werde das jedenfalls tun. Ich habe einen verdammten Durst!“
    „Ja, mach das…“
    „Thol, hast du dir schon mal überlegt, woher wohl die Shonta ihre Nahrungsmittel bekommen?“, fragte Thylarid nach einer Weile beunruhigt. Ihr kam die Situation auch bizarr und irgendwie unrealistisch vor. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie hier irgendwo Wasserleitungen oder Felder besitzen.“
    „Na ja, hier auf der Plattform ganz bestimmt nicht“, pflichtete ihr der Techniker bei, der sich darüber auch schon so seine Gedanken gemacht hatte. „Aber du hast ja gesehen, wie wagemutig unsere Gastgeber über diesen Steg balancieren und wie leichtsinnig sie sich in dieses Energiefeld werfen… die haben bestimmt keine Schwierigkeiten, Nahrungsmittel vom festen Ufer herbeizuschaffen.“
    „Das heißt, du meinst, es gibt auch
anders
gepolte Traktorstrahlfelder.“
    „Natürlich, Oll. Ich denke, es wird eine paritätische Summe von Feldern geben. Unten auf dem Ring kamen ja eine ganze Menge davon an. Ich habe allein fünf Strahlenbündel gezählt. Irgendeins davon wird uns auch wieder auf diese Weise ans Ufer zurückbefördern können“, nickte er.
    Er ließ seine Anzug-KI die Sache durchrechnen und ergänzte nach ein paar Minuten: „Siehst du, meine KI meint, wir haben es mit sechzehn solchen Strahlenpolen zu tun. Acht davon sind in die Richtung gepolt, aus der wir gekommen sind, acht in die Gegenrichtung. Das hatte ich mir schon so gedacht. Das bedeutet, wenn wir von einer statischen Lage dieses Habitats ausgehen, dass vier dieser Bündel auf das Ufer gerichtet sind, von dem kamen.“
    „Ich wüsste nur zu gern, welchem Zweck dieses Ding ursprünglich gedient hat…“
    Die Ärztin unterbrach ihre frugale Mahlzeit und starrte Ollashon erschrocken an. „Was willst du damit sagen?“
    Der Robotiker schnaubte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mädel, schau dich doch nur mal um. Die Behausungen der Shonta sind eindeutig späteren Datums. Außerdem ganz klar improvisiert. Die Shonta haben diese Plattform nicht geschaffen, dazu sind sie überhaupt nicht in der Lage. Sie ist offenkundig Teil der uns umgebenden technischen Makrostruktur. Und dass die Zwerge sich hier auf der Oberfläche aufhalten und nicht darin, spricht auch für sich… nein, nein, sie haben sich hier gezielt angesiedelt, und zwar temporär.
    Ich schätze, es gibt von diesen Plattformen hier in der Schlucht noch eine ganze Menge. Solange wir die Ausdehnung des Schluchtsystems nicht kennen, können wir natürlich nicht wissen, wie viele es wirklich sind. Aber dass sie statisch sind, geht aus den Stegkonstruktionen hervor. Es dürfte eine weitere auf der anderen Seite der Plattform geben…“
    „Du hast doch bestimmt schon einen Gedanken entwickelt, wozu dieses Ding normalerweise dient.“
    Ollashon zögerte mit der Antwort. Er sprach ungern über Dinge, die er nicht hinreichend verifiziert hatte. Und hier musste er sich aufs Glatteis der Spekulationen wagen, was ihm noch nie gefallen hatte. „Na ja, sagen wir es so… ich habe einen Gedanken. Aber ich weiß natürlich viel zu wenig über die hiesigen Gegebenheiten…“
    „Du willst mich nur dumm sterben lassen.“
    Ollashons rundes Gesicht füllte sich mit mildem Verdruss. Er sah Tholmaar unwirsch an. „Komiker! Du möchtest mich nur wieder aufs Glatteis führen… aber gut, ich sage ausdrücklich, das ist nur eine

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