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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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etwas erholt hatten und den schnatternden und schwatzenden Shonta folgten.
    Sie befanden sich, wie Vaniyaa zeigte, auf dem obersten von drei Plattformringen, die nach unten breiter wurden. Dort unten waren undefinierbare Maschinen installiert, die durch ein summendes, aber fast unsichtbares Energiefeld abgeschirmt wurden.
    „…ich denke, das dient dem Lärmschutz“, meinte die Linguistin, ohne wirklich etwas davon zu verstehen. „Wenn wir den Maschinenlärm hier in voller Lautstärke hören würden, könnten wir unser eigenes Wort nicht mehr verstehen.“
    „Ich würde sagen, es ist trotzdem schon ziemlich laut“, widersprach die Ärztin.
    „Ja, aber das sind die Vibrationen, die durch die Stationswände hallen“, bemerkte Tholmaar hilfreich. „Die Hohlräume darin geben wunderbare Resonanzböden her, um die Schallwellen zu verstärken. Ich glaube, die Shonta werden sich kaum drinnen aufhalten.“
    Das stimmte in der Tat, aber möglicherweise nicht nur aus diesem Grund.
    Die fröhlich schwatzenden Shonta führten sie über den breiten Ring zum nächsten Eingang in die Plattform oder Station, wie auch immer man dieses Gebilde nennen wollte. Jenseits des großen runden Schotts, fast doppelt mannshoch nach Yantihnimaßstab, das mit einer raffinierten Ringblende aus Rubinmetall versehen war und vor den Shonta anstandslos aufzischte, lag ein breites Treppenhaus. Es besaß allerdings anstelle von Stufen Metallrampen, die die Zwerge flink emporhuschten und ihre Gäste munter mit heraufwinkten. Fahl glühende Beleuchtungsbänder im oberen Drittel der Wände sorgten für Helligkeit. Fenster gab es keine.
    Hier drinnen war das Brummen der Wände so laut, dass Yuuricor fast die Zähne schmerzten. Nicht eben witzig und mit Sicherheit nichts für Leute mit vielen Metallplomben, dachte er in einem Anflug von Galgenhumor. Dann nickte er seinen Gefährtinnen und Gefährten zu, und gemeinsam stiegen sie die recht steilen Rampen hinauf. Die zahlreichen Seitengänge, allesamt dämmrig beleuchtet, die von den Etagenplattformen des Treppenhauses abgingen, ignorierten sie fürs erste einmal. Immerhin nahmen sie alle übereinstimmend an, dass die Shonta ihre Gäste natürlich zunächst zur Stammesführung bringen würden. Und zu den Tassaiern und deren Translator.
    Zur Oberseite der schwebenden Plattform, die einen Durchmesser von deutlich mehr als hundert Neen besaß, öffnete sich ein Schott derselben Bauweise wie jenes, das sie anfangs passiert hatten. Diesmal aber trat die Gruppe wieder ans dämmrig-rötliche Licht, das über dem gesamten Schluchtkomplex glomm, und das Dröhnen der Wände verschwand beinahe vollständig, sobald sich die Ringblende hinter ihnen geschlossen hatte.
    Nun… Stadt oder auch nur schwebende Siedlung war mit Sicherheit zu hoch gegriffen gewesen, verstanden die Raumfahrer sofort, als sich ihre Augen an dieses Dämmerlicht gewöhnt hatten. Und es wurde auch offenbar, dass die Shonta
definitiv
alles andere als ein Hightech-Volk darstellten.
    Die Oberseite der Plattform erwies sich als eine Art von Schüssel, die offenbar fast vollständig aus einer Art von dunklem Kristall bestand, höchstwahrscheinlich synthetisch geschaffen und vielleicht aus Gewichtsgründen anstelle von Metall eingesetzt. Lediglich der untere Teil des Habitats war aus Metall gefertigt, offenkundig, um durch die Traktorstrahlen in der Balance gehalten zu werden. Der Kristall selbst besaß eine rauchgraue bis anthrazitfarbene Tönung und wurde von unzähligen, glitzernden Lichtleitern durchzogen, was der Szenerie ein surreales Aussehen verlieh. Es gab hier unter „freiem Himmel“, wenn man das so nennen wollte – bis zur Decke über der gewaltigen Schlucht waren es noch mehr als fünfhundert Neen hin! – eine runde, eingetiefte Hofstruktur, gut fünf Neen unterhalb der Oberseite des schwebenden Habitats.
    Der Hof, auf dessen Sohle die Yantihni nun standen, war einem künstlichen Krater, wie er im Tagebau beim Schürfen von Mineralien entstand, nicht unähnlich. Er besaß eine breite Plattform, die einmal rund um die Hofinnenseite führte. Darauf erhoben sich, kurios genug, korbförmige Bauwerke, wohl die Wohnungen der Shonta. Sie sahen aus, als seien sie aus… nun ja… aus Schrott zusammengebaut. Sie schienen jedenfalls nicht ursprünglich hierher zu gehören und machten einen unübersehbar improvisierten Eindruck. Durch sie bekam das Gemeinwesen der Shonta hier auf dem Habitat ein Flair, das ein wenig an

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