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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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ist, wird es logischerweise gewisse Handlungsschwellen und Meldestufen geben… Thol und Zhy würden das genauer erklären können, schätze ich’, ging es ihr durch den Kopf. ‚Aber ich vermute, diese Abwrackautomatiken haben nur einen sehr begrenzten Eigenhandlungsspielraum. Wenn sie die Materialien und Baugruppen nicht einordnen können, werden sie sie wahrscheinlich einfach als völlig geschädigt klassifizieren und zerstören.’
    Auf der einen Seite war das für sie von Vorteil – wenn das nämlich stimmte, konnte es bedeuten, dass andere Maschinen nicht auf die „Idee“ kamen, das Gefährt könne bemannt gewesen sein. Das würde den Gestrandeten sinnvollerweise ein wenig mehr Raum und Zeit geben, um weiter zu flüchten.
    „Seht bitte davon ab, die Antigravfunktion eures Anzugs zu verwenden“, warnte Yerranith in diesem Moment. „Wir müssen davon ausgehen, dass unsere feindlichen Maschinen entsprechende Messfühler besitzen und wir damit Aufmerksamkeit auf uns lenken.“
    „Na toll!“, schnaubte die Funkerin Iniyaa verdrossen. „Wir sollen also den ganzen Weg stramm marschieren, ja?“
    „Nach den Berechnungen meiner Anzug-KI sind es nur knapp fünf Neenor, die wir zurücklegen müssen. Das sollten wir zu Fuß durchaus schaffen.“
    Allgemeines Unken und Murren war die Folge… aber Yerranith ließ nicht mit sich reden. Er wusste, warum er so rigoros war – die Umgebung war einfach unkalkulierbar und viel zu riskant, als dass sie noch irgendwelche Probleme provozieren durften. Sie hatten nur knapp 48 Stunden, bis sie die hohen Metallportale erreichen mussten, durch die Yuuricor mit den drei Gleitern geflogen war. Das war, genau betrachtet, verdammt wenig Zeit.
    Yerranith merkte, wie er sich nach Vaniyaa sehnte, das war wohl unvermeidlich.
    ‚Gütiger Quin, Van, ich hoffe, es geht dir jetzt besser als uns’, dachte er beklommen. ‚Wir hätten dieses Risiko niemals auf uns nehmen dürfen… wenn ich Yuu in die Finger kriege, werde ich ihm das verdammt noch mal sehr handgreiflich klar machen. Und dann soll er mir bitte eine gescheite Erklärung bieten, wie wir hier wohl überleben sollen. So, wie das hier aussieht, kann hier wirklich nichts und niemand überleben!’
    Die Gruppe bewegte sich durch eine Landschaft, wie sie sich lebensfeindlicher kaum vorstellen ließ. Es gab keine wie auch immer gearteten „Pfade“. Die Robotmechanismen, die hier agierten, flogen vermutlich zumeist, und es gab verdammt viele davon.
    Quasi unablässig schossen gewaltige Geleitzüge von Robotfahrzeugen über sie hinweg, allerdings zumeist so hoch, dass außer dem Tosen ihrer Antriebsaggregate und dem sturmböenartigen Brausen der dabei entstehenden Atmosphärenturbulenz nichts weiter zu bemerken war. Manchmal jagten aber auch kleinere Maschinen wesentlich dichter über ihre Köpfe hinweg und zwangen die Yantihni, sich gelegentlich flach hinzuwerfen und abzuwarten, bis die fremden Roboter verschwunden waren.
    Sie wurden aber grundsätzlich nicht weiter beachtet.
    Ja, der Weg selbst mochte gerade mal rund fünf Neenor lang sein, das schaffte ein gut trainierter Fußgänger in einer Stunde mit strammem Marschtempo… aber dummerweise existierten hier eben weder Wege, noch war der Boden auch nur halbwegs plan. Immer wieder gab es seltsame Gräben, die hier unten Maschinengruppen voneinander trennten, manche erwiesen sich als mehr als mannslang und mussten mühsam umgangen werden, wenn sie den Weg versperrten.
    Dann wieder schossen aus anderen Löchern im Boden in periodischen Abständen hochenergetische Blitze geysirartig hoch in die nebligen Höhen. An anderen Stellen existierten knisternd von Energie ummantelte Antennenkonstruktionen, die sich in Schwindel erregende Höhen schraubten. Die Datenanalytikerin Xhenia mutmaßte im Gespräch, dass diese Gebilde vielleicht Teil eines weitläufigen automatischen Orientierungssystems waren, das den reibungslosen Flugverkehr im Hangar ermöglichte. Aber sie sagte selbst, das sei nur eine erste Schätzung. Tholmaar hätte da vielleicht sachkundiger Auskunft geben können, aber der war bekanntlich nicht greifbar.
    Die Schiffbrüchigen waren rasch am Fluchen und Keuchen – denn ungeachtet der geringeren Schwerkraft von 0,86 Rilecohr-Standard, der sie hier ausgesetzt waren, zehrten doch der erlittene Schock, die erschreckende Perspektivlosigkeit der nahen Zukunft und die monströse Umgebung an ihrer aller Nerven.
    Die reine Wegdistanz erwies sich als trügerisch.
    In realiter

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