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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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werden die Knotenrechner dieser Abteile alle energetischen Echos durchchecken – und uns entdecken.“
    Yerranith begriff, dass sie Recht hatte. Davor hatte ihn sein eigener Anzug eben auch schon gewarnt. Es sprach zwar viel dafür, dass sie es hier draußen mit einem reinen Reparatur-Computerkreis zu tun hatten, aber zweifellos wurde alles, was nicht die passenden energetischen Signaturen auf Anfrage abstrahlte, als fehlerhaft und gestört interpretiert. Im Extremfall drohte ihnen allen damit dasselbe Schicksal wie der RHON-2 auch – wenn sie nicht sehr aufpassten, wurden sie hier kurzerhand wie Abfall, der die Funktionsfähigkeit dieser gigantischen Maschine beeinträchtigte, erfasst und beseitigt.
    Es war also definitiv nur eine Frage der Zeit, bis ihr Leben akut bedroht war.
    Er fällte seine Entscheidung.
    „Also gut“, sagte er. „Dann machen wir uns besser auf den Weg. Unsere Tornister geben uns für 48 Stunden Sauerstoff. Dann müssen wir unser Ziel erreicht haben. Haltet sicherheitshalber die Schusswaffen einsatzbereit… aber niemand macht Gebrauch von den Waffen, wenn ich das nicht ausdrücklich autorisiere, verstanden?“
    Er musste diese Anordnung noch einmal wiederholen, ehe sie in die Köpfe der Anwesenden eingesickert war und die Bestätigung kam.
    Der Schreck des Absturzes saß ihnen allen noch in den Knochen – und hinter ihnen zertrümmerten die fremdartigen Maschinen ohne Rücksicht immer noch die Reste der RHON-2, mit der sie hierher gelangt waren… nun, und jetzt verlangte Yerranith auch noch von ihnen, dass sie gegebenenfalls von den Handfeuerwaffen, die zu jedem Anzug dazu gehörten, aber so gut wie nie eingesetzt wurden, Gebrauch machten.
    Nein, das war wirklich nicht mehr witzig.
    Der ohnehin wagemutige Vorstoß, den sie auf Yuuricors Vorschlag hin in diese monströse, fremde Welt unternommen hatten, drohte in einem einzigen Desaster zu enden. Und das konnte sie gut und gern das Leben kosten.
    Die kleine Kavalkade traumatisierter Yantihni machte sich zügig auf den Weg.
    Sie bewegten sich in Richtung Nordosten durch eine Landschaft, die einem surrealistischen Traum entsprungen zu sein schien. Von dem Marschziel – der Wandung der gigantischen Halle, in der die RHON-2 abgestürzt war – konnten sie noch nichts sehen. Auf eine Distanz von gut zweihundert Neen verschwand alles in einem weißen, von fahlen Entladungen durchloderten Nebel. Auch blies eine stürmische Brise, die es dennoch nicht vermochte, diesen Nebel zu zerreißen. Offensichtlich gab es ständig atmosphärischen Austausch an heißer, feuchter Luft, die auch an vielen Flächen der umgebenden Aggregatkomplexe für Feuchtigkeit sorgte.
    Ein Irrgarten war wirklich harmlos gegen diese Umgebung, fand Yerranith. Und ohne Zweifel war diese Welt hier im Hangar nicht für Lebewesen geschaffen, sondern ausschließlich für Maschinen. Das Gefühl, mikrobenhaft klein zu sein, verstärkte sich mit jedem Neen, den sie sich von dem Wrack der RHON-2 entfernten.
    Zunächst hielten sie sich noch am Rand der knapp 150 Neen durchmessenden, rechteckigen Grube mit dem seltsamen, flimmernden Bodengeflecht, von dem manch einer annahm, es handele sich um etwas namens
Formenergie
. Inzwischen glaubte auch niemand mehr, dieses Geflecht, mit dem der Sturz der RHON-2 aufgehalten worden war, sei aus reiner Yantihniliebe errichtet worden – die Automaten waren vermutlich so programmiert, dass sie für Fälle von Abstürzen ausfallender Einheiten kurzerhand solche Polster projizierten. Wracks, die derart gebremst aufschlugen, wurden nicht so stark geschädigt wie bei einem ungebremsten Absturz. So konnte man erhaltene technische Bestandteile wohl noch recyceln. Und außerdem verhinderten solche Formenergiepolster auch, dass die umliegenden stationären Maschinen Schäden erlitten.
    ‚Na, mit dem Recyceln erhaltener Bauteile werden unsere Freunde bei der RHON-2 aber so ihre Schwierigkeiten haben’, dachte die Physikerin Ghiyaani. Immerhin kannten die Maschinen die Bauteile und Strukturgruppen der RHON-2 gar nicht.
    Sie überlegte sich, während sie sich vorsichtig über eine rutschige, glücklicherweise nicht sehr steile Rampe zu einem metallenen Grat hinaufbewegte und von Xhenia und Nayeeni gestützt wurde, ob die Robotmechanismen, die für die Verschrottung zuständig waren, wohl ein Alarmsignal an ihre Erbauer abgeben würden, wenn sie völlig fremde Maschinen und Legierungen entdeckten.
    ‚Kaum realistisch. Wenn der Prozess so vollautomatisiert

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