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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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keinen Anlaß gab, Sie damit zu behelligen. Aber als ich erfuhr, daß Scofield unsere Leute getötet hatte, wußte ich, daß es Zeit war, ein persönliches Gespräch mit Ihnen zu führen.«
    »Um mich zu überzeugen?«
    »Um Sie zu überzeugen.«
    »Dann strengen Sie sich mehr an, Jan«, sagte Guiderone beunruhigt. Man konnte ihm die Konzentration anmerken. »Sie haben viel bewirkt – wirklich ungewöhnliche Leistungen. Ich kann Ihre Meinung nicht einfach abtun. Also, was haben Sie mir verschwiegen, was Ihnen jetzt so wichtig erscheint?«
    »Das ist nicht nur eine Sache, man muß das alles im Zusammenhang sehen. Wir müssen auf das Boot in der Karibik zurückkommen, den schwedischen Kapitän, der entkommen ist. Er hat sich über Tortola nach Puerto Rico durchgeschlagen…«
    »Ja, ja«, unterbrach Guiderone ihn ungeduldig. »Sie haben ihm Geld zukommen lassen, damit er nach Amsterdam zurückfliegen kann. Das weiß ich alles.«
    »Er ist nie dort eingetroffen. Ein schwedischer Geschäftsmann hat ihn im Flugzeug entdeckt, die Polizei erwartete ihn in Heathrow, und dann hat man ihn mit dem Flugzeug nach Stockholm gebracht, um ihn dort wegen seiner Teilnahme an dem Palme-Attentat unter Anklage zu stellen.«
    »Das ist unangenehm für ihn, aber wieso betrifft das uns?«

    »Er könnte versuchen, mit den Behörden dort einen Kuhhandel zu machen, indem er ihnen Hinweise auf uns liefert.«
    »Soviel weiß er nicht.«
    »Er weiß genug. Er hatte seine Befehle, auch wenn wir die Spuren verwischt haben.«
    »Ich verstehe. Fahren Sie fort.«
    »Unser Informant hat, unmittelbar bevor der Lauschposten in der Lowndes Street aufgeflogen ist, London Control mitgeteilt, daß Pryce, Montrose und ein MI-5-Beamter zum Westminster House unterwegs waren…«
    »Das ist praktisch die Privatbank der Brewsters«, fiel ihm der Sohn des Hirtenjungen ins Wort. »Wenn Sie sich erinnern, habe ich, um mir Informationen zu verschaffen, Lady Brewsters Anlageberater benutzt, einen gewissen Chadwick. Ich habe ein paarmal recht angenehm mit ihm zu Mittag gegessen, aber nicht viel erfahren.«
    »Deshalb mußte er getötet werden«, sagte Matareisen mit ausdrucksloser Stimme. »Wir hatten keine Ahnung, was zwischen Ihnen beiden besprochen worden war, aber uns war jedenfalls klar, daß es keine Verbindungen geben durfte. London Control hat das persönlich erledigt und auch Ihre Akte aus Chadwicks Büro entfernt. Ein Glück übrigens, daß er das getan hat.«
    »Warum?«
    »Chadwick hat unter anderem festgehalten, und ich zitiere jetzt wörtlich: ›Mr. Guiderone interessiert sich ganz besonders für die Brewsters am Belgravia Square. Ohne Zweifel auch so ein neureicher Amerikaner.‹«
    »So ein Mistkerl«, sagte Guiderone und schmunzelte. Dann wurde er gleich wieder ernst. »Ich muß erneut Ihre Effizienz loben, Jan, und bin Ihnen aufrichtig dankbar. Das war ein törichtes, unnötiges Risiko meinerseits. Aber Sie sprechen hier von möglichen Entwicklungen, und die müssen nicht notwendigerweise zu den Konsequenzen führen, die Sie so beunruhigen.«
    »Setzen Sie an die Stelle von ›möglich‹ ›denkbar‹. Das ist nur ein winziger Unterschied, Mr. Guiderone.«
    »Aber nicht ausreichend, um die Operationen zu unterbrechen, die im Augenblick eingeleitet werden. Der Persische
Golf, das Mittelmeer, die Nordsee – aufeinander aufbauende eskalierende Strategien, die die ganze Finanzwelt lähmen werden, mein junger Freund. Ein Finale, wie eine Götterdämmerung! Sie müssen mir schon stärkere Argumente liefern, Jan.«
    »Ich denke, das kann ich, wenn Sie mir noch eine Minute zuhören wollen.«
    »Das tue ich gern.«
    »Die sich steigernde Nervosität auf den Finanzmärkten Europas, Amerikas und des Nahen Ostens spielt uns in die Hände, wie wir es geplant haben. Die Analysen, die uns augenblicklich vorliegen, gipfeln im Verlust von achtzig Millionen Arbeitsplätzen, was ebenfalls zu unserem Vorteil ist, weil wir bereit sind, das Vakuum auszufüllen und wieder Stabilität herzustellen, wobei wir die Führung übernehmen…«
    »Das ist alles gut so, Jan, sehr gut sogar! Es kommt darauf an, was die Menschen wahrnehmen , nicht auf die Realität, die ist zweitrangig. Wir werden die Wirtschaft und damit die Regierungen von zweiundsechzig Ländern kontrollieren, darunter die sieben einflußreichsten Hauptstädte. Wir werden unser Ziel erreichen, den großen Plan der Matarese in die Tat umsetzen! Und alles wird völlig legal ablaufen. Wir sind

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