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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war. Pryce sprach mehrere Sprachen fließend: Russisch, Französisch und Italienisch und natürlich Englisch. Er war sechsunddreißig Jahre alt, ein Produkt der Georgetown University, die er mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen hatte, der Maxwell School of Foreign Service, Syracuse, mit einem Abschluß als Master of Arts und schließlich der Princeton University, wo er vorgehabt hatte zu promovieren – dies aber im zweiten Studienjahr aufgab, als Langley ihn bereits zu diesem Zeitpunkt rekrutierte.
    Warum? Weil Cameron Pryce in einer unveröffentlichten Seminararbeit unbekümmert, aber hartnäckig den Fall der Sowjetunion auf vier Monate genau vorhergesagt hatte. Leute mit solchem Verstand waren wertvoll.
    »Sie haben die Akte gelesen?« fragte Deputy Director Frank Shields, ein kleiner, etwas übergewichtiger ehemaliger Analytiker mit hoher Stirn und Augen, die immer den Eindruck machten, als würde er sie gegen die Sonne zusammenkneifen.
    »Ja, das habe ich, Frank, und ich habe mir keine Notizen gemacht, ehrlich«, sagte Pryce, ein hochgewachsener, schlanker Mann, dessen scharfe Gesichtszüge man nur mit einigen Abstrichen als attraktiv bezeichnen konnte. Er lächelte sanft. »Aber das wissen Sie natürlich. Die Gnomen hinter diesen scheußlichen Reproduktionen an den Wänden haben mich die ganze Zeit beobachtet. Dachten Sie, ich hätte vor, ein Buch zu schreiben?«
    »Das haben schon welche getan, Cam.«
    »Snepp, Agee, Borstein und ein paar andere tapfere Streiter, die manche unserer Methoden nicht gerade bewundernswert
fanden … Nicht mein Ding, Frank. Ich habe meinen Pakt mit dem Teufel gemacht, als Langley meine Studiendarlehen zurückgezahlt hat.«
    »Darauf haben wir auch gebaut.«
    »Bauen Sie bloß nicht zu hoch. Mit der Zeit hätte ich sie auch selbst zurückzahlen können.«
    »Mit einem Dozentengehalt? Für eine Frau und Kinder und einen weißen Zaun ist auf dem Campus kein Platz.«
    »Zum Teufel, dafür haben Sie ja auch gesorgt. Meine Beziehungen waren kurz und schmerzlos, und Kinder habe ich auch keine, wenigstens soweit mir bekannt ist.«
    »Den Rest des Lebenslaufs können wir uns vielleicht sparen«, sagte der Deputy Director. »Was halten Sie von der Akte?«
    »Das sind entweder Vorgänge, die überhaupt nicht miteinander in Verbindung stehen – oder wesentlich mehr. Das eine oder das andere, nichts dazwischen.«
    »Und wenn Sie raten müßten?«
    »Das kann ich nicht. Vier international bekannte, schwerreiche Leute werden zusammen mit ein paar gewöhnlichen Sterblichen getötet. Die Spuren führen ins Nichts. Und die Mörder verschwinden. Ich bin auf keinerlei Querverbindungen gestoßen, keine gemeinsamen Interessen oder Investitionen oder selbst oberflächliche gesellschaftliche Kontakte – was auch äußerst seltsam wäre. Da haben wir eine englische Lady mit philanthropischen Neigungen, einen spanischen Gelehrten aus einer wohlhabenden Familie in Madrid, einen italienischen Playboy aus Mailand und einen älteren französischen Finanzier mit mehreren Wohnsitzen und einem schwimmenden Palast, der ihm meistens als Zuhause diente. Das einzig Gemeinsame ist, daß es sich um völlig isolierte Morde handelt, daß es keinerlei Spuren gibt und daß alle vier im Zeitraum von achtundvierzig Stunden stattgefunden haben. Am achtundzwanzigsten und neunundzwanzigsten August, um es genau zu sagen.«
    »Wenn es eine Verbindung gibt, dann müßte sie darin bestehen, nicht wahr?«
    »Das habe ich gerade gesagt, aber mehr gibt es…«

    »Doch, es gibt noch mehr«, fiel ihm der Deputy Director ins Wort.
    »Was?«
    »Informationen, die wir aus der Akte gelöscht haben.«
    »Um Himmels willen, warum? Die Akte hat doch ohnehin die höchste Geheimhaltungsstufe.«
    »Manchmal geraten diese Akten in falsche Hände, nicht wahr?«
    »Nicht, wenn man richtig damit umgeht… Herrgott, Sie meinen das wirklich ernst, das ist ernst.«
    »Sogar im höchsten Maße.«
    »Dann sind Sie mir gegenüber nicht fair, Frank. Sie haben mich aufgefordert, Unterlagen auszuwerten, die nicht komplett waren.«
    »Sie haben die richtigen Antworten geliefert. Das Fehlen jeder Art von Spuren und die Zeitspanne.«
    »Das hätte jeder andere auch getan.«
    »Wohl nicht so schnell, aber wir suchen auch gar keinen anderen, Cam. Wir wollen Sie haben.«
    »Ein wenig Schmeichelei, eine Prämie und eine Erhöhung meines Fonds für Notfälle sichert Ihnen meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Was fehlt denn noch?«
    »Nur mündlich übermittelt,

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