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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wichtig?«
    »Für mich schon, Liebster. Ich bin keine Frau für eine Nacht, und das weißt du sicherlich auch. Ich bin keine Hure.«
    »Verdammt, so etwas würde ich doch nie denken!«
    »Ganz ruhig, Officer Pryce. Einige meiner besten Freundinnen sind zu Unrecht in diese Kategorie eingereiht worden. Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, wenn man beim Militär verheiratet ist. Die monatelangen Trennungen, die Sehnsucht, die attraktiven Männer, die einen in den Offiziersclubs anmachen, die Vorgesetzten des eigenen Ehemanns eingeschlossen.«
    »Das ist übel«, sagte Pryce.
    »Das ist es allerdings«, sagte Leslie, »aber es kommt vor.«
    »Ist es dir auch passiert?«
    »Nein. Zum Glück hatte ich Jamie und einen General zum Vater. Ich weiß nicht, was ohne sie gewesen wäre.«
    »Ich schon«, sagte Pryce, nahm sie in die Arme und küßte sie wieder, diesmal länger als das letzte Mal.
    Das Hoteltelefon klingelte, und Leslie löste sich von ihm. »Du solltest besser drangehen«, schlug sie vor.
    »Wir sind nicht da«, sagte Pryce leise, sie immer noch in den Armen haltend.

    »Bitte. Ich habe noch nichts von Jamie gehört…«
    »Sicher«, sagte Pryce und ließ sie los, »aber das wirst du auch nicht, wie du weißt. Waters hat es dir gesagt.«
    »Aber ich könnte von ihm hören, oder nicht?«
    »Ja, natürlich.« Pryce ging zu dem Tisch hinüber und nahm den Hörer ab, ehe der Apparat ein viertes Mal klingeln konnte. »Hallo?«
    »Wir sind hier auf Zerhacker, aber nur auf Ihrer Seite«, sagte Geoffrey Waters Stimme aus London. »Formulieren Sie entsprechend, bitte.«
    »Ich verstehe.«
    »Kommen Sie voran?«
    »Ja, bis Ihr Anruf kam.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts, vergessen Sie’s. Ja, wir kommen voran. Ein wenig hiesiger Schmuck und ein besonders erlesener Teppich werden unsere Sammlung wunderbar ergänzen.«
    »Ausgezeichnet. Also eine solide Verbindung?«
    »Das nehmen wir an, genauer werden wir es heute abend wissen. Übrigens, meine Schwester braucht Geld.«
    »Sie haben unbeschränkten Kredit.«
    »Die Leute hier nehmen keine Kreditkarten.«
    »Ich verstehe. Mehr als das, was ich schon geschickt habe?«
    »Wohin geschickt?«
    »An die Kasse der Villa d’Este.«
    »Die wollten mich vorhin sprechen, aber ich habe noch nicht zurückgerufen.«
    »Ich habe telegrafisch zehntausend Pfund überwiesen«, sagte Waters.
    »Wieviel ist das in Dollars?«
    »Das weiß ich nicht genau. Etwa siebzehn- oder achtzehntausend.«
    »Ich denke, das sollte reichen. Sie hat etwas von zwanzig gesagt.«
    »Du lieber Gott, wofür denn?«
    »Vielleicht für den Teppich.«
    »Ich verstehe. Ich werde noch einmal zehn schicken.«
    »Gibt es auf Ihrer Seite etwas für unsere Sammlung?«

    »Ganz entschieden. Ein größerer Kauf hier in London. Ein Gemälde, von dem ich überzeugt bin, daß es ein früher unsignierter Goya ist, aus den ›Tagen des Verrats‹, wie er sie nannte. Ich würde Ihnen ja ein Foto faxen, aber das wird dem Werk nicht gerecht. Sie werden es sehen, wenn Sie auf dem Rückweg in die Staaten hier vorbeikommen.«
    »Das sind gute Nachrichten. Wir melden uns wieder.«
    »Rufen Sie an, wenn bei der Verbindung etwas herauskommt.«
    »Natürlich.« Pryce legte den Hörer auf und wandte sich wieder Leslie zu. »Wir können unten eine Menge Geld abholen, und Geof schickt noch mehr.«
    »Das war herrlich, wie du gesagt hast: ›Meine Schwester braucht Geld.‹«
    »Besser du bist habgierig als ich. Bei reichen Frauen ist das logischer.«
    »Du bist ein Macho.«
    »Stimmt genau.« Pryce trat wieder vor sie. »So, wo waren wir stehengeblieben?«
    »Ich möchte, daß du mit mir in den Hotelladen gehst und mir dabei hilfst, etwas legere Sachen zum Anziehen auszusuchen. Aber zuerst mußt du mir sagen, was das für ›gute Nachrichten‹ waren.«
    »So, wie ich es verstehe, haben sie ein Foto von einem Maulwurf in London, er hat von Goyas Tagen des Verrats gesprochen.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ich glaube, sie haben den Matarese-Spion in London gefunden, und er muß ziemlich weit oben in der Hierarchie der Matarese stehen.«
    »Das wäre tatsächlich ein Fortschritt. Dann sollten wir jetzt auch Fortschritte machen.«
    »Das würde ich auch gern tun – Fortschritte zwischen uns beiden, was meinst du?«
    »Nicht jetzt, mein Lieber. Ich wünsche mir das genauso wie du, aber wir haben nur drei Stunden bis zur Einladung der Paravacinis.«
    »Was ist schon eine Stunde?«

    »Zunächst einmal sind es wenigstens fünfundvierzig

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