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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sind drei weitere Leute hier in England getötet worden, und jeder von ihnen stand im Verdacht, an einer Finanzverschwörung beteiligt zu sein, die mehrere Länder und Millionen von Menschen betrifft.«
    »Du lieber Gott, was willst du damit sagen? Meine Frau hatte ihre Schwächen, das räume ich ja ein, aber was du da andeutest, übersteigt ihr Begriffsvermögen in einem Maße, daß es geradezu lächerlich ist! Ich habe sie sogar dazu überredet,
für ihre Einkünfte einen Finanzberater zu engagieren. Sie war ja nicht einmal imstande, ihr Scheckbuch vernünftig zu führen! Wie hätte eine in Finanzdingen so naive Frau Teil einer Finanzverschwörung sein können?«
    »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, mein Lieber. Amanda lebte auf der Überholspur, gehörte dem internationalen Jet-set an mit allem, was dazugehört. Geld spielte da nie eine Rolle, es war höchstens lästig.«
    »Sie hat mich geliebt!« schrie Clive, der zusehends hysterisch wurde. »Sie hat mich gebraucht – ich war ihr ruhender Pol! Das hat sie mir immer wieder gesagt!«
    »Das glaube ich dir auch, und das hat sie auch sicher so gemeint, aber wenn man prominent ist, kann das manchmal seltsame Dinge an Menschen bewirken. Sie werden häufig zu zwei ganz unterschiedlichen Leuten, der öffentlichen und der privaten Person, und die reagieren völlig unterschiedlich.«
    »Was willst du denn sonst noch von mir haben, Geof? Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich sagen soll.«
    »Nur, woran du dich aus den letzten paar Wochen erinnerst. Fang vor vielleicht einem Monat an, wobei mich besonders der Zeitraum interessiert, wo man dir gesagt hat, daß du für einen Aufsichtsratssitz von Sky Waverly in Betracht kämest.«
    »Oh, das ist einfach, Amanda war die erste, die das mir gegenüber erwähnt hat. Sie kam von einer Fotositzung in Amsterdam zurück – du weißt schon, große Damen in herrlichen Kleidern, die auf den Kanälen rumgondeln – und hat gesagt, sie hätte einen Mann kennengelernt, der mit Sky Waverly zu tun hatte und ihr gegenüber erwähnte, daß sie einen klangvollen Namen für den Aufsichtsrat suchen. Sie hat mich vorgeschlagen, und die sind sofort darauf angesprungen. Übrigens ein nicht unbeträchtliches Zusatzeinkommen.«
    Amsterdam.
    »Hat sie dir gesagt, wer dieser Mann war?« fragte Waters beiläufig.
    »Sie konnte sich nicht an seinen Namen erinnern, und ich bin dem nicht weiter nachgegangen. Als dann der Anruf aus Paris kam, war ich begeistert und habe natürlich akzeptiert.«
    »Wer hat dich denn angerufen?«

    »Ein Mann, der sich Monsieur Lacoste nannte, glaube ich. Wie die Sportkleidung.«
    »Kehren wir noch mal zu den letzten Wochen zurück, Clive, den Tagen, die du mit Amanda verbracht hast. Ich werde Fragen stellen, und du sagst einfach, was dir in den Sinn kommt.«
    »Das bin ich gewöhnt«, sagte Clive. »Ich habe gerade eine Therapie hinter mir.«
    Sie redeten fast zwei Stunden lang, und Waters machte sich immer wieder Notizen, während er seinen Schwager drängte, ausführlicher über gewisse Erinnerungen und Gespräche zu berichten. Das Szenario, das dabei zutage trat, beschrieb eine wirklich höchst ungewöhnliche Ehe, eine, in der sich völliges Vertrauen seitens des Ehemannes mit völliger Untreue seitens der Frau verband. Allem Anschein nach handelte es sich um eine Beziehung, in der das Gewicht in ungewöhnlichem Maße auf seiten der Frau lag. Amanda Reilly hatte Clive Bentley-Smythe um des Gewinns willen geheiratet, den sie und andere aus dem Namen schlagen konnten, nicht um des Mannes willen. Außerdem hatte man ihr, wenn man ihre Schönheit und ihren Ruhm in Betracht zog, offenbar befohlen, diese Ehe einzugehen. Aber wer?
    Amsterdam ?
    Das Telefon klingelte, und Waters nahm den Hörer ab. »Was haben Sie herausgefunden?« fragte er.
    »Etwas, was Sie ganz bestimmt nicht hören wollen, Sir«, sagte ein MI5-Beamter. »Die ganze Wohnung ist ausgeräumt worden, alle Wände dick übermalt, mehrere Schichten Farbe, sämtliche Möbeloberflächen mit Säure zerstört. Nichts, Sir Geof.«
    »Die Telefonaufzeichnungen?«
    »Alle gelöscht.«
    »Wer zum Teufel könnte das gewesen sein?«
    »Grob gerechnet etwa fünfhundert Spezialisten im Untergrund, die das gelernt haben.«
    »Also stehen wir wieder ganz am Anfang…«
    »Nicht unbedingt, Sir. Während wir dort waren, hat unser Mann auf der Straße einen Burschen entdeckt, der auf das Gebäude zuging, offenbar unser Suchteam im Fenster sah und schnell kehrtmachte und

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