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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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verschwand.«

    »Ist unser Mann ihm gefolgt?«
    »Dafür war keine Zeit, Sir. Der Verdächtige ist um eine Ecke gerannt und verschwunden, und auf der Straße war dichter Verkehr. Aber wir haben das Nächstbeste getan, Sir. Er hat sich seine Hochgeschwindigkeitskamera geschnappt und ein paar Aufnahmen gemacht. Wie er mir sagte, zeigen die meisten nur den Rücken des Mannes, aber nicht alle, weil der Mann sich nämlich mehrere Male umgedreht hat, wahrscheinlich um zu sehen, ob ihm jemand folgte.«
    »Gut gemacht. Lassen Sie den Film sofort in unserem Labor entwickeln, und bringen Sie die Fotos versiegelt in mein Büro. Niemand darf sie vor mir sehen. Ich werde etwa vierzig Minuten brauchen, um nach London zurückzukommen. Dann sollten die Fotos auf meinem Schreibtisch liegen.«
     
    John und Joan Brooks, Bruder und Schwester, waren in dem berühmten Hotel Villa d’Este am Comer See abgestiegen und bewohnten dort nebeneinanderliegende Suiten. Die übliche Kreditüberprüfung hatte ergeben, daß es sich bei den Geschwistern um wohlhabende Amerikaner aus dem Mittleren Westen handelte, die vor kurzem als Alleinerben eines kinderlosen Onkels in Großbritannien zusätzliche Millionen geerbt hatten. Keiner von beiden war augenblicklich verheiratet, er war bereits das zweite Mal, sie das erste Mal geschieden. Das amerikanische State Department, die britischen Behörden und die Anwaltssozietät Braintree und Ridge aus der Londoner Oxford Street bestätigten sämtliche Informationen.
    Frank Shields und Sir Geoffrey Waters hatten ganze Arbeit geleistet. Cameron Pryce und Leslie Montrose hätten selbst Verhandlungen über den Kauf von Crédit Suisse beginnen können und wären ernstgenommen worden.
    In den Villen am Ufer des Comer Sees kamen Gerüchte in Umlauf, daß Bruder und Schwester internationalen Berühmtheiten beim Aufbau ihrer Karriere behilflich gewesen seien – Film- und Fernsehstars, Sänger, in Mode gekommene Künstler und aufstrebende Opernensembles. Das war schlicht und einfach ihre Gewohnheit. Wieviel Geld mußte man schon haben? Ein bißchen konnte man ruhig unter die Leute bringen.

    Don Silvio Togazzi nährte das Geflecht von Fehlinformationen von Bellagio aus und wußte, daß es schließlich jene erreichen würde, auf die es ankam. Und das tat es auch. Er schmunzelte, als man ihm berichtete, daß in der Villa d’Este eine solche Flut von Einladungen für die beiden Amerikaner eintraf, daß der Concierge ausrief: » Pazzo ! Diese Leute sind schlimmer als die Saudis mit ihren grauenhaften Teppichen!« Schließlich wurde die eine Einladung, die sie erwartet hatten, zugestellt. Sie bezog sich auf ein nachmittägliches » Buffet und Krocket « und anschließend Drinks auf der Jacht, damit man sich von dem anstrengenden Rasensport erholen konnte. Der Concierge persönlich brachte die Einladung nach oben und war entzückt, daß er, da Miss Brooks gerade ihren Bruder besuchte, beiden gegenüber seine Zustimmung zum Ausdruck bringen konnte.
    »Ich empfehle Ihnen dringend, die Einladung anzunehmen, signore und signora . Das Anwesen der Paravacini ist das schönste am ganzen See, und die Familie ist so einfallsreich.«
    »In welcher Hinsicht?« erkundigte sich Pryce.
    »Buffet und Krocket, signore ! Die Paravacinis veranstalten keine langweiligen Dinners mit Tanz oder Cocktailpartys. Nein, ganz sicher nicht. Erlesene Speisen, Geselligkeit auf dem Krocketplatz und bei Sonnenuntergang Drinks auf der schönsten Jacht des Sees, wirklich äußerst phantasievoll.«
    »Klingt entzückend!« rief Lieutenant Colonel Montrose aus.
    »Das wird es auch sein, aber lassen Sie sich warnen, die Paravacinis sind Meister mit Ball und Hammer, besonders der Kardinal. Wetten Sie nicht zu hoch, denn ich versichere Ihnen, Sie werden verlieren.«
    »Sie wetten auf Krocket?«
    » Sì , signore , natürlich für wohltätige Zwecke. Kardinal Rudolfo, ein äußerst charmanter und gebildeter Priester, sagt oft, er würde dem Vatikan mit dem Krocketschläger wesentlich mehr einbringen als mit seinen Predigten. Er ist wirklich ein reizender Mann, äußerst witzig, Sie werden ihn mögen.«
    »Wie formell muß man sich anziehen, Monsieur le Concierge ? Der größte Teil unseres Gepäcks befindet sich noch in London.«

    »Oh, äußerst informell, signora . Der Padrone , Don Carlo Paravacini, behauptet, mit enger Kleidung und gestärkten Hemden amüsiere man sich nicht so gut.«
    »Eine höchst ungewöhnliche Ansicht für einen alten Mann«, sagte

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