Das Matarese-Mosaik
und wird der zivilisierten Welt ihren Nutzen beweisen.«
Dr. Kenneth Burns, ein bekannter Chirurg aus Neuengland, äußerte sich folgendermaßen zu Dr. Froisards Verlautbarung: »Es hängt ganz davon ab, welche Richtung sie jetzt einschlagen werden. Wenn Worte Taten wären, würden wir alle im Paradies leben. Was mich stört, ist die Konzentration in einer Hand. Man braucht sich bloß vorzustellen, was geschieht, wenn sie einen anderen Kurs einschlagen und sagen: ›Sie machen das jetzt entweder so , oder wir machen nicht mit.‹ Ich glaube, wir haben davon schon genug bei den Versicherungsgesellschaften erlebt. Es werden einem einfach die Wahlmöglichkeiten genommen.«
Eine weitere Gegenstimme kam von Senator Blair aus Wyoming, der für seine Offenheit bekannt ist: »Wie, zum Teufel, konnte es dazu kommen? Wir haben doch schließlich Kartellgesetze, Gesetze gegen Einflußnahme von außen, alle möglichen Gesetze, die so etwas verhindern sollen. Haben denn diese… Idioten, die darauf aufpassen sollen, geschlafen?«
Senator Blairs Frage läßt sich sehr leicht beantworten. Internationale Konglomerate brauchen nur die gesetzlichen Vorschriften der Länder zu erfüllen, in denen sie tätig sind. Diese Gesetze sind unterschiedlich und lassen ausnahmslos Tochterunternehmen zu. Deshalb ist Ford in England unter der Firma Ford UK tätig, die holländische Firma Philips operiert in den USA unter Philips USA und Standard Oil ist auf der ganzen Welt Standard Oil – wo auch immer sie tätig sind. Im großen und ganzen nützen diese internationalen Firmen der Wirtschaft ihrer Gastländer. Man kann deshalb davon ausgehen, daß Carnation …
(Fortsetzung siehe Wirtschaftsteil, S. I)
Brandon Scofield und Antonia hatten es sich in ihrer Suite im Savoy bequem gemacht. Scofield war von dem Flug in der Air-Force-Maschine müde, während Antonia entzückt war, wieder einmal in London zu sein. »Ich werde jetzt einen kleinen Spaziergang machen«, sagte Antonia, die gerade das letzte Kleidungsstück in den Schrank gehängt hatte.
»Grüße die Pubs von mir«, sagte Scofield, der die Schuhe ausgezogen hatte und auf dem Bett lag. »Ich werde versuchen, ihnen später meine Reverenz zu erweisen.«
»Die stehen aber nicht auf meinem Plan.«
»Ich habe ja ganz vergessen, daß du die Wiedergeburt dieses Miststücks Carry Nation bist, die unseren Vorfahren das Trinken abgewöhnen wollte.«
»Ein wenig von ihren Idealen würde dir nichts schaden.« Das Telefon klingelte. »Ich gehe schon.« Antonia hob ab. »Hallo?«
»Antonia, ich bin es, Geoffrey! Das muß ja tausend Jahre her sein, altes Mädchen.«
»Mindestens zwanzig, Geof. Wie ich höre, heißt du jetzt Sir Geoffrey Waters.«
»Unfälle kommen vor, meine Liebe, selbst in dieser Branche. Ist das alte Ekel auch da?«
»Ja und nein. Er haßt die Zeitverschiebungen, aber ich gebe ihn dir.« Sie reichte Scofield den Hörer.
»Hallo, Sir Arschloch, hast du was dagegen, wenn ich ein paar Stunden schlafe?«
»Normalerweise würde ich mich hüten, dich um den dringend benötigten Schlaf zu bringen, alter Junge, aber was wir zu besprechen haben, ist äußerst wichtig. Cameron und Leslie sind bei mir.«
»Ist es so wichtig, daß wir nicht am Telefon darüber reden können. Dann könnte ich nämlich liegenbleiben?«
»Die Antwort darauf kennst du, Bray.«
»Ja, jetzt schon«, sagte Scofield und richtete sich müde auf. »Residierst du immer noch an derselben Adresse?«
»Von drinnen wirst du es nicht wiedererkennen, da ist nämlich das ganze Geld hingeflossen. Aber die Fassade hat sich in den letzten paar hundert Jahren nicht verändert.«
»Die hatten damals bessere Architekten.«
»Ja, daran erinnert uns Prinz Charles immer wieder, und meinen Beifall hat er.«
»Er braucht allen Beifall, den er kriegen kann. Wir sind in zwanzig Minuten dort. Übrigens, muß ich dich jetzt mit ›Sir‹ anreden?«
»Nur, wenn andere dabei sind. Wenn du das nicht tust, köpfen sie dich.«
Das Gefühl der Dringlichkeit, das alle erfaßt hatte, ließ nur kurz Wiedersehensfreude aufkommen. Minuten, nachdem Scofield und Antonia eingetroffen waren, nahmen alle fünf in einem sicheren Konferenzzimmer Platz. Waters machte sie mit den jüngsten Entwicklungen vertraut, schilderte ihnen auch, was der junge Brewster getan hatte, sparte sich aber Details über die Londoner Erkenntnisse für später auf. Dann übergab er Pryce und Leslie das Wort, die von ihren Erlebnissen am Comer See und der
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