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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Einsatzziel war – eine keineswegs ungewöhnliche Situation. Die Genesis Company hatte vier Minisuiten und ein Konferenzzimmer gebucht. Ein Team der CIA flog nach Morristown, suchte das Hotel auf und brachte ohne großes Aufhebens überall Wanzen an.
    Frank Shields griff zum Telefon und wählte die Nummer von Geoffrey Waters’ sicherem Anschluß in der MI5-Zentrale in London.
    »Internal Security«, sagte die Stimme in England.
    »Hallo, Geof, ich bin es, Frank.«
    »Haben Sie etwas, alter Junge?«
    »Scofield kann sich eine weitere Feder an den Hut stecken. Wir sind bei seinen vier – jetzt sind es fünf – Kandidaten fündig geworden. Die vier hier drüben sind jetzt eindeutig. Sie haben ein Treffen verabredet, um das sich unser D.O. kümmern wird. Glauben Sie mir, die stehen am Rand der Panik.«
    »Wie, zum Teufel, hat er das gemacht?« rief Waters aus.
    »Zweifellos ziemlich simpel«, sagte Shields. »Wir alle sind viel zu sehr in die komplizierten Abläufe der Geheimhaltung und unserer Manipulationen verstrickt, um noch ein direktes Vorgehen in Betracht zu ziehen. Brandon ist da ganz anders: Er geht seinem Opfer an die Gurgel, ehe der Betreffende überhaupt zum Nachdenken kommt und sich der neuen Lage anpassen kann.«
    »Das ist aber nicht ungefährlich – da kann leicht eine Tarnung auffliegen«, sagte Waters.
    »Das glaube ich auch, aber wir sind auch nicht Beowulf Agate. Ich melde mich wieder.«
    »Geht in Ordnung, Frank.«
     
    Waters sah auf die Uhr; er würde sich wieder zum Abendessen verspäten, und deshalb rief er seine Frau Gwyneth an. »Tut mir leid, altes Mädchen, ich werde hier noch festgehalten.«

    »Dasselbe Problem, Geof? Das, über das du nicht reden darfst.«
    »Um es kurz zu machen – ja.«
    »Dann bleib, solange es notwendig ist, mein Lieber. Die Köchin hat dein Essen in den Ofen gestellt. Nimm die Topflappen, wenn du es herausnimmst.«
    »Vielen Dank, Gwyn, tut mir wirklich leid.«
    »Schon gut, Geof. Sieh nur zu, daß du die Mistkerle erwischst. Clive ist total deprimiert. Ein richtiges Wrack. Er ist jetzt bei mir.«
    »Es dauert vielleicht noch eine Weile…«
    »Schon gut, ich muß mich um Clive kümmern. Ich werde ihm eins unserer Gästezimmer geben.«
    Waters legte auf und überlegte, irgendwo unterwegs zu Abend zu essen, um auf die Weise seinem Schwager wenigstens bis zum Frühstück aus dem Wege zu gehen. Er griff erneut nach dem Telefon und bestellte seine SIS-Wachen, die erfahrensten Bodyguards, die seine Behörde stellen konnte. Das Todesurteil, das Don Carlo Paravacini über ihn verhängt hatte, würde nicht vollstreckt werden.
    Die drei paramilitärischen Wachen trafen ein. Sie trugen Tarnanzüge und hatten Maschinenpistolen über die Schulter gehängt.
    »Wir sind jederzeit bereit, Sir«, sagte der Anführer der Einheit, ein hünenhaft gebauter Mann, dessen mächtige Schultern seine Uniform zu sprengen drohten. »Sämtliche Dächer im Umkreis sind gesichert. Wir stehen gewissermaßen Gewehr bei Fuß.«
    »Vielen Dank. Ich bin offen gestanden der Meinung, daß das weitgehend überflüssig ist, aber andere denken darüber anders.«
    »Die anderen sind wir, Sir«, sagte der Anführer. »Wenn das Leben eines Menschen bedroht wird, ganz gleich von wem, dann ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß diese Drohung nicht verwirklicht wird.«
    »Noch einmal, vielen Dank. Aber wäre es gegen die Vorschriften, irgendwo unterwegs anzuhalten, sagen wir bei
Simpsons, um dort zu Abend zu essen? Sie sind natürlich eingeladen.«
    »Tut mir leid, Sir. Wir haben Anweisung, Sie unmittelbar nach Hause zu bringen und dort zu warten, bis man uns ablöst.«
    »Da könnte durchaus sein, daß ich es vorziehe, erschossen zu werden«, murmelte Waters.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Nichts, gar nichts.« Waters schlüpfte in sein Jackett. »Also gut, gehen wir.«
    Die Einheit öffnete die rechte Tür des MI5-Eingangs im Erdgeschoß. Zwei SIS-Agenten liefen ins Freie und bezogen mit schußbereiten Waffen links und rechts Stellung. Der Anführer nickte Waters zu: Das war sein Stichwort, zu dem gepanzerten Fahrzeug zu hasten, das am Bürgersteig bereitstand.
    Plötzlich schoß eine schwarze Limousine, deren linkes hinteres Fenster offenstand, aus der Dunkelheit um die Ecke. Die Läufe von zwei Sturmgewehren wurden sichtbar. Das Stakkato von Schüssen erfüllte die Nacht. Die beiden SIS-Männer stürzten blutüberströmt zu Boden. Der Anführer der Einheit warf sich über Geoffrey Waters, riß ihn die

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