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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Telefonzentrale eine Frau ihren Dienst aufnahm und kurzzeitig die sonst dort tätige Angestellte ersetzte. Sämtliche Gespräche aus den Zimmern der vier Gäste liefen über ihre Station, wo drei Tonbandgeräte im Einsatz waren. Die Frau war Anfang vierzig, höflich und ihrer Umgebung entsprechend gekleidet; sie hieß Mrs. Cordell.
    Sie überprüfte ihre Geräte, vergewisserte sich, daß jedes Abhörgerät an Ort und Stelle war, veränderte ihre Anbringung, wo sie es für notwendig hielt, und ging früh zu Bett. Sie würde die nächsten Tage nur wenig Schlaf bekommen, und
da es sich um einen Einsatz auf oberster Geheimhaltungsstufe handelte, würde Mrs. Cordell auch nicht abgelöst werden. Sie war die einzige CIA-Technikerin, die unmittelbaren Zugang zu Deputy Director Frank Shields hatte.
    Als es Morgen wurde und die ersten Sonnenstrahlen sich glitzernd in den Tautröpfchen auf den Fairways brachen, traf der erste der vier Gäste ein. Die anderen folgten in Abständen von etwa einer halben Stunde. Cordell hatte keine Ahnung, wie die vier Männer aussahen, weil es keine Fernsehkameras über dem Eingang gab. Aber ihr Aussehen interessierte sie auch nicht. Sie wollte lediglich ihre Stimmen hören, die auf isometrischen Bändern festgehalten und nach Ursprung registriert würden. Die Anrufe begannen, der erste kam von Jamieson Fowler, der den Anwalt Stuart Nichols in dessen Zimmer anrief.
    » Stu, ich bin es, Fowler. Treffen wir uns bei mir, sagen wir in zwanzig Minuten, einverstanden ?«
    Kawisch . Stimme aufgezeichnet und identifiziert.
    »Geht in Ordnung, Jim. Ich rufe die anderen an.«
    Kawisch . Stimme aufgezeichnet und identifiziert.
    »Ja?«
    »Hier Stuart, Ben. Jamiesons Zimmer in zwanzig Minuten, okay?«
    » Könnte sein, daß ich mich ein wenig verspäte«, sagte der Banker, Benjamin Wahlburg. »Zwischen L.A., London und Brüssel gibt es irgendwelche Verbindungsprobleme. Irgendein Idiot hat den falschen Zugangscode eingegeben. Aber es sollte nicht mehr lange dauern.«
    »Hallo?« sagte Albert Whitehead, Seniorpartner von Swanson und Schwartz.
    »Ich bin es, Stu. Fowler möchte, daß wir uns in zwanzig Minuten bei ihm treffen. Ich habe zugesagt.«
    »Das geht mir ein bißchen zu rasch«, sagte der Wall-Street-Makler schroff. »Sagen Sie ihm, ich brauche eine Stunde!«
    »Warum, Al?«
    »Nun, sagen wir, weil ich keinem von diesen Mistkerlen vertraue.«
    »Das ist ziemlich hart, Al.«
    »Alles ist hart, Anwalt! Sie sollten vielleicht einmal die Nase aus Ihren juristischen Texten nehmen und sich im wirklichen Leben umsehen.
Mir gefällt das gar nicht, wie einige unserer Stützpfeiler einknicken. Como antwortet nicht, und jetzt sollen wir die Verbindung mit Amsterdam abbrechen. Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Das wissen wir nicht, Al. Aber das ist kein Grund, Fowler und Wahlburg zu verärgern.«
    »Woher wollen Sie das wissen, Stuart? Wir haben schließlich Millionen – nein, Milliarden – aufs Spiel gesetzt. Wenn das Vorhaben jetzt scheitert, könnte uns das jeden Cent kosten, den wir haben!«
    »Fowler und Wahlburg stehen auf unserer Seite, Al. Die stecken genauso tief drin wie wir. Sie sollten sie sich wirklich nicht zum Feind machen.«
    »Schön, aber trotzdem sollten Sie ihnen nicht die Entscheidung über den Zeitpunkt überlassen. Wer die Zeit festsetzt, hat das Sagen, und ich lasse mir von denen nichts vorschreiben. Sagen Sie denen, ich komme in etwa einer Dreiviertelstunde.«
    Kawisch.
    Jede der vier Stimmen war auf Mrs. Cordells Geräten aufgezeichnet. Bei künftigen Aufzeichnungen würde jeder sofort identifiziert werden. Jetzt war Mrs. Cordell zur elektronischen Überwachung des Matarese-Quartetts bereit.
    Das Vorspiel begann um exakt 11.02 Uhr in Jamieson Fowlers Suite. Es war ein Vorspiel, weil es ein schroffer, unfreundlicher Dialog zwischen drei und nicht etwa vier Männern war. »Wo, zum Teufel, steckt Whitehead, Stuart?« wollte Wahlburg wissen.
    »Er kommt, sobald er kann.«
    »Was hält ihn denn auf?«
    »Auch eine kleine Panne, ganz ähnlich wie bei Ihnen, Ben. Kommunikationsprobleme in einer Fusionsverhandlung in der Abschlußphase. Er wird das in Kürze geradegebogen haben.«
    »Was wir hier zu besprechen haben, ist wesentlich wichtiger als irgendeine gottverdammte Fusion!«
    »Das weiß er genauso gut wie Sie, Jamieson. Aber wenn wir uns eine halbe Stunde lang streiten, bringt uns das gar nichts. Das löst das Problem nicht, das beeinträchtigt nur unsere Konzentration, und auf die

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