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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der nicht in seinem Büro mit ihm hatte reden wollen. Er ging zwischen den Tischen durch und nahm »Andrew Jordan« gegenüber Platz. Während er seinen Aktenkoffer aufklappte, fing er zu reden an.
    »Ich habe mir Ihre Beschwerde angesehen, Mr. Jordan, und obwohl ich Ihrer Argumentation in einigen Punkten zustimmen muß, weiß ich doch nicht recht, was wir tun können.«
    »Wie wäre es, wenn ich Ihnen einen Drink bestelle? Sie werden ihn brauchen.«
    »Wie bitte?«
    »Sie wissen doch, wie wir arbeiten«, sagte Beowulf Agate und winkte einem Kellner zu. »Was trinken Sie?«
    »Ein kleiner Gin mit Angostura, vielen Dank.« Scofield gab die Bestellung weiter, und Fredericks fuhr fort: »Wie meinen Sie das, ›wie wir arbeiten‹?«
    »Die beste Antwort darauf wäre: ›auf verschlungenen Pfaden‹. Die Beschwerde ist reiner Bockmist. Ich bin hier um Ihnen Anweisungen aus Amsterdam zu bringen.«
    »Was?«
    »Jetzt stellen Sie sich nicht so an, Leonard, wir stehen auf derselben Seite. Wie glauben Sie denn, daß ich an Sie herangekommen wäre, wenn Amsterdam das nicht arrangiert hätte?« Der Kellner kam mit Fredericks Gin zurück. Das Timing war perfekt. Die Augen des Matarese waren vor Angst geweitet. Der Kellner ging wieder, und ehe der Maulwurf etwas sagen konnte, fuhr Scofield fort: »Verdammt raffiniert, würde ich das nennen. Diese Beschwerde mag Bockmist sein, aber eine ganze Menge Banker auf der anderen Seite des großen Teiches glauben daran, und ich bin Banker, Sie können ja in Ihren Computern nachsehen, aber ich bin auch noch etwas anderes. Ich bekomme meine Anweisungen aus der K-Gracht in Amsterdam.«

    »Der K -Gracht…?« Frederick fiel der Unterkiefer herunter.
    »Woher denn sonst?« sagte Beowulf Agate. »Ich bin derjenige, der in den Büros von Atlantic Crown das Unterste nach oben gekehrt hat – unseren Büros – und der dafür gesorgt hat, daß das Ganze in die Niederlande geflogen wurde…«
    Fredericks war jetzt in heller Panik. Man konnte seine Angst förmlich riechen. »Was für Anweisungen bringen Sie aus Amsterdam – aus der K-Gracht?«
    »Zunächst einmal sollen Sie keinerlei Kontakte aufnehmen. Ich bin der einzige Kurier, vertrauen Sie sonst niemandem. Wir haben es so eingerichtet, daß dieses Problem im Foreign Office ein paar Tage dauert, und jeder Tag bringt uns unserem Ziel näher…«
    »Das ja gar nicht so weit entfernt ist«, unterbrach Fredericks ihn, wie um damit seine eigene Bedeutung zu unterstreichen.
    »Jetzt bin ich an der Reihe, Ihnen Fragen zu stellen, Leonard«, sagte Jordan/Scofield leise mit einem unheilverheißenden Unterton. »Woher kennen Sie das genaue Datum? Das ist streng geheim, nur wenige von uns kennen es.«
    »Ich habe … Gerüchte gehört, aus Amsterdam…«
    »Was für Gerüchte?«
    »Die Feuer, die Feuer im Mittelmeer .«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Guiderone natürlich! Ich habe ihn in den Londoner Labyrinthen herumgeführt, ihm alles gezeigt!«
    » Julian Guiderone?« Jetzt war Scofield derjenige, der verblüfft war. »Er lebt also wirklich«, flüsterte er kaum hörbar.
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts… Wer hat Ihnen erlaubt, Guiderone aufzusuchen?«
    »Ich war nicht derjenige, der ihn aufgesucht hat, er hat mich gefunden, über Amsterdam! Wie konnte ich ihn in Frage stellen? Er ist der Sohn des Hirtenjungen, der Führer unserer Bewegung!«
    »Und Sie glauben ehrlich, daß er sich über Amsterdam hinwegsetzen könnte, über all die Ressourcen, die Amsterdam zur Verfügung stehen?«
    » Ressourcen ? Geld ist ein notwendiges Schmiermittel, ein sehr wichtiges sogar, aber zuerst kommt Überzeugung und
Hingabe. Guiderone könnte Amsterdam mit ein paar Worten jegliche Autorität nehmen, das hat er klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Mein Gott, und genau das passiert jetzt gerade, nicht wahr? Wenn ich mit niemandem Kontakt aufnehmen darf, dann kann ich daraus meine Schlüsse ziehen.«
    »Julian wird sehr erfreut sein, daß Sie das so schnell erkennen«, sagte Scofield leise und sah dabei Fredericks in die Augen. »Er hat mir gesagt, Sie seien gut, sehr gut sogar, und absolut vertrauenswürdig.«
    »Auf mein Wort!« stieß der Matarese erregt hervor, kippte seinen Gin hinunter und beugte sich vor. Als er sprach, klang seine Stimme leise und vertraulich. »Ich glaube, ich verstehe«, begann er, »Mr. Guiderone hat häufig erwähnt, daß Amsterdam anfängt, sich zu wichtig zu nehmen. Er räumte ein, daß dort gewaltige Reichtümer liegen, die auf

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