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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesagt hatte, sie würden für Kardinal Paravacinis Tod bezahlen müssen.
    »Dieser Anruf konnte nur aus dem Haus gekommen sein, und deshalb ging ich, während Togazzi hier noch dafür sorgte, daß die Leiche beseitigt und saubergemacht wurde, zum Haus hinüber und fing zu suchen an. Da war niemand,
zumindest konnte ich niemanden finden. Aber ich fand einen Feldstecher neben einem Telefon in der Bibliothek. Von jenem Raum aus hatte man klare Sicht auf die Jacht. Wer auch immer diese Frau war, sie hat von dort aus angerufen.«
    »Aber Sie konnten sie nicht finden?«
    »Nein, aber diese Bibliothek hat mich fasziniert. Sie unterschied sich von jeder anderen Bibliothek, in der ich je war. Oh, natürlich gab es dort die üblichen Lederfolianten, die wahrscheinlich noch nie jemand gelesen hatte, und Hunderte von ganz gewöhnlichen Büchern, aber da war noch etwas anderes. Ein ganzes Regal sah aus wie ein Archiv. Riesige Alben aus altem, dickem, vergilbtem Papier, die mit kräftigen Fäden zusammengehalten wurden. Ich zog ein paar davon heraus und fing an in ihnen zu blättern. Und dann rief ich einen der Leibwächter und forderte ihn auf, zur Jacht hinüberzugehen und Silvio zu erklären, daß ich eine Weile hier bleiben würde.«
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Praktisch eine Geschichte der Matarese in Bildern, die bis ans Ende des neunzehnten Jahrhunderts zurückreicht. Fotografien, Daguerreotypien, alte Zeitungsausschnitte und Landkarten mit besonderen Markierungen. Nicht viel Worte, überhaupt kein Text, nur kurze Bildunterschriften in italienischer Sprache, manche nur aus zwei oder drei Wörtern bestehend, andere etwas länger.«
    »Ich habe die Bildunterschriften für ihn übersetzt«, schaltete Togazzi sich ein. »Er spricht unsere Sprache ein wenig, aber was das Lesen angeht, ist er praktisch Analphabet.«
    »Ich spreche besser Französisch als du!«
    »Das ist eine kranke Sprache.«
    »Haben Sie etwas Neues in Erfahrung gebracht?« fragte Pryce.
    »Nein, etwas Altes, etwas sehr Altes, und das hat mich nachdenklich gemacht. Wir haben immer in die falsche Richtung gesehen, versucht, die Krisen vorauszusehen, wann und wo sie stattfinden und worin sie bestehen werden.«
    »Wie können wir ihnen das Handwerk legen, wenn wir sie nicht suchen?«

    »Genau das ist es, wir werden sie nie finden. Nur ein Mann weiß Bescheid, der, der die Befehle erteilt. Matareisen. Er hat sie so tief vergraben, daß ich fast befürchte, er ist der einzige, der die Informationen besitzt, die wir so dringend brauchen.«
    »Und?«
    »Ich habe eine Ahnung, die mich einfach nicht loslassen will. Sie frißt förmlich an mir.«
    »Was meinen Sie?«
    »Sehen Sie, eines dieser Alben befaßte sich ausschließlich mit den Ruinen der Matarese-Festung. Da waren Dutzende von Fotos aus jedem Bildwinkel, Fotos der Ruinen von innen und auch Fotos des Geländes. Mindestens dreißig Seiten, und die Bilder waren nicht alt, ich meine, sie waren nicht vergilbt oder körnig, sondern sahen so aus, als ob sie jemand gestern aufgenommen hätte. Auf der letzten Seite fand ich eine kurze handschriftliche Notiz. Negative für J.V.M.«
    »Negative für J.V.M.«, wiederholte Pryce. »Jan van der Meer Matareisen, der Mann, der die Befehle gibt.«
    »Genau. Und was könnte Matareisen dazu veranlassen, eine so ausführliche fotografische Beschreibung dieses alten Hauses haben zu wollen?«
    »Die Antwort liegt auf der Hand«, sagte Togazzi. »Um alles wiederaufzubauen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht«, sagte Scofield. »Die Genesis der Matarese, der ursprüngliche Sitz der Macht. Ich halte von diesem Psychologengeschwafel nicht viel, aber wir wissen, daß Matareisen ein absoluter Fanatiker ist, der zwar brillant ist, aber eigentlich in eine Anstalt gehört. Würde denn ein solcher Mann sich irgendeinen anderen Ort als den seiner Herkunft aussuchen, wenn er eine Katastrophe auslösen will, die die ganze Welt erfaßt?«
    »Aber das wissen Sie doch nicht, Bray.«
    »Morgen werden wir es wissen.«
    »Was?«
    »Ich habe Geof in London über eine von Silvios Privatleitungen angerufen und Considines Codenamen und die Nummer seines Hotels bekommen. Er wird im frühen Morgengrauen in Mailand starten und zu dem auf den Landkarten
nicht eingetragenen Flugfeld in Calenzana fliegen – er sagt, er kennt es, weil er Sie und Leslie dort abgeholt hat.«
    »Das stimmt.«
    »Seine Tanks werden voll sein, und wir nehmen Kurs auf die Südostküste von Korsika. Das sind grob

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