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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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für Sie beide neue Sachen zum Anziehen besorgt. Sie sind in den Koffern.«
    »Warum haben Sie das getan?« wollte Pryce wissen.
    »Eine reine Sicherheitsvorkehrung, alter Junge. Die Kleidung ist ohne Etiketten und enthält auch keinerlei spezielle Stoffe, wie sie nur von bestimmten Herstellern hergestellt werden – mit anderen Worten, sie kann in keiner Weise dazu benutzt werden, um Ihre Identität festzustellen.«
    »Heiliger Strohsack!« rief Considine. »Was meint dieser Typ eigentlich, daß uns bevorsteht?«
    »Das hat er nicht gesagt, Lieutenant. Aber ich kenne diesen Mann, den wir Beowulf Agate nennen, schon ziemlich lange,
die meiste Zeit aus der Distanz, das gebe ich ja zu. In der Zeit habe ich seine, ich will mal sagen, etwas ungewöhnlichen Methoden kennengelernt. Und deshalb müssen wir unsere Behörde schützen.«
    »Und was ist mit unserem Schutz?« fragte Considine.
    »Soweit es Ihre Kleidung betrifft, mein Freund, können wir nicht mehr tun.«
    »Vielen Dank! Ich bin Spitzenpilot – höchste Qualifikation. Könnte die NASA mich nicht zum Mond oder zum Mars schicken?«
    »Vergessen Sie Pensacola nicht, Luther«, erinnerte ihn Pryce. »Dort gibt es einen Commander, der auf Sie wartet – Commander.«
    »Das wird mir nicht viel nützen, wenn ich das mit diesen Klamotten richtig kapiert habe.«
    »Sie haben noch zwei Stunden Tageslicht, Lieutenant«, sagte Waters, »und Ihr Bristol Freighter steht auf einer Piste in der Nähe. Ihr Kopilot – das ist einer von unseren Jungs, der nur weiß, daß er Sie nach Mailand begleitet – hat den freigegebenen Flugplan. Sie und Cameron sollten machen, daß Sie weiterkommen.«
    »Warum darf ich nicht solo fliegen?«
    »Aus zwei Gründen. Einmal ist dies hier kein kleiner Provinzflughafen oder ein ausländischer, mit dem wir verhandeln, sondern Heathrow, wo die Vorschriften außergewöhnlich streng sind. Sie zu mißachten würde Aufmerksamkeit auf Ihren Flug lenken, und das wollen wir unter keinen Umständen. Zum zweiten haben Sie gerade fünf Zeitzonen überquert, und das hat seine Auswirkungen auf Ihren Körper. Die Vorsicht verlangt einfach einen Ersatzmann.«
    »Das sollten Sie ein paar tausend Jägerpiloten erzählen, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Golfkrieg.«
    »Nun, also, das wäre doch ziemlich schwierig, nicht wahr.«
    »Ja, Sir, Massa.«
    Sie landeten nach Einbruch der Nacht, und Pryce wurde zu Togazzis Wagen gebracht, während man Considine zu einem Hotel fuhr und der Kopilot im Flughafengebäude die notwendigen Formalitäten für den Rückflug nach London erledigte.

    Als Pryce in dem inzwischen vertrauten Wagen mit dem schäbigen Äußeren und dem luxuriösen Innenleben Platz genommen hatte, gingen ihm vor allem zwei Dinge durch den Kopf. Zum einen fehlte Leslie ihm sehr. Er vermißte sie an seiner Seite, vermißte ihren raschen Verstand und ihre Gespräche … und natürlich auch an seiner Seite im Bett. Pryce mußte der Wahrheit ins Auge sehen: Er, der immer so auf seine Freiheit und Unabhängigkeit bedacht gewesen war, hatte sich verliebt. Seit dem College war er zwei oder drei Mal nahe dran gewesen, aber seine Versessenheit auf seine akademische Laufbahn und später die Faszination, die die Ausbildung und die Arbeit in der Agency für ihn darstellten, hatten ihn immer von tiefergehenden Beziehungen abgehalten. Aber jetzt bot sein Leben genügend Platz für einen anderen Menschen – einfach weil er jemanden gefunden hatte, mit dem er diese Augenblicke bis ans Ende seines Lebens teilen wollte, das hatte er begriffen. Kurzzeitige Bindungen waren einfach und befriedigend, während die Liebe eine verrückte Welt des Sehnens, der Ungeduld und des Überschwangs war.
    Zum andern wanderten seine Gedanken zu Scofield. Was hatte der legendäre Geheimdienstmann ausfindig gemacht, und weshalb tat er so geheimnisvoll? Jetzt war nicht die Zeit für theatralische Gesten, und das mußte auch Brandon wissen – was hatte also dieses seltsame Verhalten in ihm ausgelöst? Aber binnen einer Stunde würde er das wissen.
    Sie erreichten Togazzis von Bäumen umgebenes Refugium im Wald oberhalb von Bellagio, und Pryce wurde auf die inzwischen so vertraute schmale Veranda mit den Teleskopen geführt, die alle auf den Comer See gerichtet waren. Ihre Begrüßung fiel kurz und knapp aus, da Scofield sichtlich darauf erpicht war, seine Geschichte loszuwerden. Er schilderte den seltsamen Telefonanruf, den er auf der Jacht entgegengenommen hatte, und berichtete von der Frau, die

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