Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
kann, zurück, aber Sie halten sich bereit. Erschießen Sie jeden, der rauskommt …«
    »Hey, Jungs!« Das war Considines Stimme, die im Flüsterton aus ihren Funkgeräten kam. »Scheinwerfer, sie fahren geradewegs auf dieses alte Eisentor zu.«
    »Verstecken wir uns hinter dem Haus«, sagte Scofield.
    »Nein«, widersprach Pryce. »Das könnte unsere Chance sein, hineinzukommen. Ohne großes Theater und ohne Alarm.«
    »Und ohne Herzschlag!«
    »Ach was, Bray. Dazu sind wir doch viel zu gut, oder?«
    »Das müssen Sie mir erklären.«
    »Wir bleiben unsichtbar, ja, aber nicht hinter dem Haus. Haben Sie sich den Eingangsbereich angesehen?«
    »Drei Ziegelstufen, eine dicke, schwere Tür, Kutschenlaternen links und rechts«, antwortete Scofield.
    »Und?«
    »Und was? … Die Büsche , hohe Büsche beiderseits der Treppe! Wer auch immer da jetzt mit dem Wagen kommt, geht hinein, solange die Alarmanlage ausgeschaltet ist, und wir…«
    »Wir vergeuden Zeit. Ich nehme die andere Seite, Sie diese hier.«
    »Hey, Leute!« Wieder Considine. »Das Tor ist aufgegangen, sie fahren gerade durch.«
    »Sie?«
    »Zwei Gorillas, würde ich sagen.«
    »Schnell jetzt«, befahl Pryce zu Scofield gewandt. »Beeilung. Da rein. Ducken Sie sich!«

    »Sie haben leicht reden.«
    Der schwere schwarze Wagen mit seinen grellen Scheinwerfern rollte auf der kreisförmigen Einfahrt heran und hielt vor der breiten Ziegeltreppe. Zwei Männer stiegen aus, der Fahrer war mittelgroß und hatte langes, dunkelblondes Haar. Der andere war wesentlich größer, trug sein Haar im Bürstenschnitt, allerdings mit einem schon etwas nach hinten gewanderten Haaransatz, und war wie ein Kleiderschrank gebaut. Statt gleich die Treppe hinaufzugehen, öffneten sie die hinteren Türen des Wagens, holten Einkaufstüten und kleine Kartons heraus und stapelten alles vor der Treppe auf. Dabei unterhielten sie sich in dem Patois von Korsika, einer seltsamen Mischung aus Französisch und Italienisch.
    »Was für Köstlichkeiten!« sagte der Fahrer. »Der padrone muß ein Fest planen.«
    »Für wen? Uns und die drei Hausangestellten? Das bezweifle ich stark.«
    »Ganz bestimmt für die Hure. Er mag sie, weißt du.«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie eine Hure ist, ich halte sie eher für eine Nymphomanin. Und ob er sie wirklich mag – warte nur, bis er rauskriegt, daß sie mit uns allen geschlafen hat! Das würde seine aristokratische Würde verletzen. Für den sind wir doch bloß Dreck, das weißt du doch.«
    »Das weiß ich schon, und mir ist es scheißegal, was er von uns hält. Jedenfalls zahlt er gut – mehr als gut -, viel besser als die Sizilianer.«
    »Drück jetzt auf die Klingel, damit diese Idioten den Alarm ausschalten und die Tür aufmachen.«
    Der Fahrer gehorchte. Augenblicke später wurde es hinter den Fenstern im Erdgeschoß hell, und eine Frauenstimme fragte über die Sprechanlage: »Ja, wer ist da?« Auch sie sprach korsischen Dialekt.
    »Zwei deiner erfahrensten Liebhaber, Rosa.«
    »Du bist ganz sicher der schwerste!«
    »Mach auf«, sagte der Fahrer. »Wir brauchen hier draußen Hilfe. Mach schnell!«
    »Ich muß erst den Alarm ausschalten, es sei denn, ihr habt Lust, in die Luft zu fliegen.«

    Die zwei Korsen sahen einander mit angewiderter Miene an. »Als ob laute Glocken oder Sirenen nicht gereicht hätten«, murmelte der größere von beiden. »Was soll der ganze Sprengstoff? Wenn da einer drinnen nicht aufpaßt, fliegen wir mit der ganzen Treppe in die Luft.«
    »Der padrone geht keine Risiken ein. Er ist in Sicherheit, und das Risiko liegt bei uns.«
    Die Tür ging auf, und das üppig gebaute Dienstmädchen, das mittags mit einem der Wächter einen »Spaziergang« in der Einfahrt gemacht hatte, erschien. Ihr knappes Top ließ ihre üppigen Formen erkennen.
    »Heilige Mutter Gottes!« rief sie. »Für wen ist das denn alles?«
    »Der padrone will wohl eine Party veranstalten«, antwortete der Fahrer.
    »Das würde einiges erklären«, sagte die spärlich bekleidete junge Frau.
    »Was denn?«
    »Wir rennen alle rum wie kopflose Hühner! Die Zimmer müssen blitzsauber sein, die Bettlaken frisch gewaschen, das Silber poliert, die Banketthalle vorbereitet, und der Koch dreht langsam durch. Der Fleischer und der Gemüsehändler waren heute nachmittag da und haben so viel Fleisch und Gemüse geliefert, daß man ein ganzes Haus voll sizilianischer Mamas damit satt kriegen könnte!«
    »Und was sagt der padrone ?«
    »Der sagt gar nichts. Er hat sich

Weitere Kostenlose Bücher