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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Begriff sind, Cam.«
    »Lassen Sie das! Also – was reden Sie da?«
    »Als ehemaliger Profi gesprochen – wäre es nicht klasse, wenn wir uns dieses Boot schnappen würden? Es beschlagnahmen? Wir könnten doch eine ganze Menge in Erfahrung bringen, oder? Wir locken sie hier an Land, und dann drehen wir den Spieß um. Dann sind sie dran.«
    »Hey, verdammt, jetzt verstehe ich!« rief Pryce aus. »Die werden mit Sicherheit Sprechfunkverbindung mit ihrem Schiff haben. Also schnappen wir uns den, der an Land kommt, zeigen ihm, daß hier ein Raketenwerfer auf das Boot gerichtet ist, und machen ihnen klar, daß die geringste feindselige Bewegung ihre letzte ist.«

    »Ja, so etwa habe ich mir das vorgestellt.«
    »Und was bringt uns Mrs. Scofield jetzt?«
    »Drei MAC-10, nehme ich an. Die haben eine größere Reichweite. Außerdem haben wir uns ganz spezielle Schalldämpfer anbringen lassen; man hört bloß ein leichtes Spucken, sonst nichts. Ich denke, wenn wir jemals wirklich schießen müssen, könnten wir wegrennen, ohne unseren Standort preiszugeben.«
    »Sie kennt sich in solchen Dingen aus?«
    »Genausogut wie Sie und ich. Sie hält sich hinsichtlich der Welt, die ich verlassen habe, besser auf dem laufenden als ich. Sie kann einfach nicht vergessen, wie lange wir auf der Flucht waren – sie glaubt, daß wir immer noch Flüchtlinge sind. Ich denke, sie wäre imstande, sich eine Taucherflasche umzuschnallen und einen Zerstörer in die Luft zu jagen, wenn sie das Gefühl hätte, einer von uns sei in Gefahr.«
    »Eine Klasselady.«
    »Ja, das ist sie«, stimmte Scofield zu. »Ohne sie hätten weder Wassilij noch ich überlebt … Da kommt sie!«
    »Ich habe mich für die Uzi entschieden«, sagte Antonia atemlos und ließ die Waffen zu Boden sinken. »Die ist leichter, und auf kurze Distanz gibt es nichts Besseres.« Dann nahm sie die Segeltuchtasche von der Schulter. »Ich habe für die MACs je sechzig Schuß mitgebracht; die sind in den rotgestreiften Plastikbeuteln; meine sind in den blauen … Was jetzt, mein Liebling?«
    »Ah, sie wird sanfter!« rief Scofield. »Das ist jetzt wieder ganz wie Ajaccio oder Bonifacio, stimmt’s, Toni?«
    »Mir wird dabei ganz übel, du Mistkerl.«
    »Aber, Sie sehen es, Cam, sie wächst an den Schwierigkeiten. Stimmt’s, altes Mädchen.«
    »Alt kann ich akzeptieren. Tot nicht.«
    »Haben Sie vielleicht in Ihrer Wundertüte die Taschenlampe mitgebracht, Pryce?«
    »Na klar.«
    »Holen Sie sie raus, knipsen Sie sie an, und fuchteln Sie damit herum. Aber richten Sie sie nicht auf das Boot, sondern bewegen Sie sie ziemlich ziellos. Unsere Opfer dort draußen sollen sie unbedingt sehen.«

    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun«, sagte Pryce.
    »Um Ihre Formulierung aufzugreifen, mein Junge, ich weiß es, und ich weiß es auch nicht. Ich weiß nur, daß wir damit die Dinge etwas beschleunigen können, und das ist doch meistens unser Ziel, oder?«
    »Kein Widerspruch.« Pryce schaltete seine Taschenlampe ein und beschrieb damit Kreise am dunklen Himmel, bis die plötzlich näherkommende Silhouette draußen sichtbar wurde.
    »Er hat den Kurs gewechselt!« sagte Scofield. »Er fuhr ursprünglich auf Brass 24 zu, und jetzt hat er gewendet! Gute Arbeit, junger Freund.«
    »Was jetzt?« fragte Pryce.
    »Die werden ein Schlauchboot schicken«, sagte Antonia. »Ich gehe zu dem Strandabschnitt rechts, und Sie gehen nach links, Cam.«
    »Und was dann?«
    »Dann warten wir ab, was die rüberschicken«, sagte Scofield, der inzwischen seinen Raketenwerfer zwischen den Felsen in Stellung gebracht hatte. »Ich werde das Boot draußen anvisieren. Wer auch immer an Bord zurückgeblieben ist, wird an Deck sein … und dann werden wir ja sehen, wie die Chancen stehen.«
    »Und was ist, wenn die genauso gut ausgerüstet sind wie Sie?« fragte Pryce. »Fünfundsiebzig Millimeter oder so? Damit könnten die Ihre ganze Insel in die Luft jagen!«
    »Falls die so was haben und ich es sehe und jemanden dabei erwische, wie er danach greift, jage ich das ganze Ding einfach in die Luft.«
    Das kleine Schiff, ein Fischerboot, kam immer näher an Outer Brass 26 heran. Als es auf etwa zweihundert Meter herangekommen war, konnte man am Bug eine großkalibrige Kanone erkennen, groß genug, um einen Kutter der Coast Guard zu versenken. Aber die drei Leute, die man an Deck erkennen konnte, waren jetzt damit beschäftigt, ein Schlauchboot mit Außenbordmotor zu Wasser zu lassen. Jetzt kam der Skipper an die Reling, gab

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