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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Rauschgiftpiraten, die ihre Jäger loswerden wollen?«
    »Das wäre ein großes Glück, junger Mann, und ich sage das voll Mitgefühl für diese Jungs.«
    »Was wollen Sie damit sagen? Wollen Sie andeuten, daß die hinter mir her sind? Das wäre doch verrückt! Ich bin an Backbord ausgestiegen – das Schiff war auf westlichem Kurs – und habe gewartet, bis Wolken aufkamen, ehe ich mich abgestoßen
habe. Niemand könnte mich gesehen haben, nur jemand hier. Und das waren Sie.«
    »Nein, Cameron Pryce, die sind nicht hinter Ihnen her; die sind Ihnen gefolgt, aber sie sind nicht hinter Ihnen her. Sie haben etwas fertiggebracht, was ich für unmöglich hielt: Sie haben mich in die Hölle zurückgezerrt. Die haben Karten, einen Lageplan. Wenn nicht heute, dann über kurz oder lang.«
    »Es tut mir leid! Ich habe mir wirklich jeden Schritt sorgfältig überlegt, um Sie zu schützen!«
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe. So erfahren Sie auch sind, auf die sind Sie nicht vorbereitet. Das sind nur wenige. Aber wenn es heute abend sein soll, dann hat jemand, der sehr wohl auf sie vorbereitet ist, eine Überraschung für sie in petto.«
    »Was?«
    »Das werde ich später erklären. Bleiben Sie hier. Ich bin spätestens in fünf Minuten wieder zurück.« Der ehemalige Agent richtete sich auf.
    »Wer sind ›sie‹?« fragte Pryce.
    »Muß ich das wirklich sagen?« sagte Scofield. »Die Matarese, junger Mann.«

5
    E rfüllt von Sorge, in die sich Wut mischte, zwang Pryce sich, ruhig zu atmen, als er durch das Infrarotglas aufs Meer hinausstarrte. Das pulsierende Leuchten wurde immer schwächer, bis es schließlich ganz aufhörte. Ein Feuer, das das Meer verschluckt hatte. Pryce bewegte sein Glas jedesmal, wenn sich ein Riß in der Wolkendecke auftat – nach links, nach rechts, zurück über die Stelle, wo das Meer die Überreste des Kutters verschluckt hatte, und schließlich, für den Fall, daß sich in der Dunkelheit ein Schiff herangeschlichen hatte, nach unten.
    Und da war es! Eine kleine, schwarze Silhouette von den jetzt schwachen Strahlen des Mondlichts beleuchtet. Es schien direkten Kurs auf Outer Brass 26 zu halten – oder nicht? Wo blieb Scofield?
    Wie aufs Stichwort hörte er das Rascheln von Blättern, als Beowulf Agate, gefolgt von seiner Frau, zwischen den Palmen hervortrat. Beide schleppten schwer, Scofields Last konnte Pryce zuerst identifizieren: ein drei Fuß langer Raketenwerfer mit Schulterstütze, Kaliber vier Zoll. Die große Segeltuchtasche, die seine Frau schleppte, enthielt offensichtlich die Munition.
    »Etwas Neues?« fragte Scofield, nahm Antonia die Tasche ab und legte den Werfer auf einen Felsbrocken, der aus dem Sand ragte.
    »Noch ein Boot, zu weit draußen, um Genaueres zu erkennen, aber es sieht so aus, als würde es auf uns zukommen.«
    »Beiderseits davon kann man flache Landmassen erkennen, die man kaum als Inseln bezeichnen kann. Möglicherweise sind das die ersten beiden Ziele – und wir dann das dritte.«
    »Das ist ein schwacher Trost…«
    »Das könnte reichen«, unterbrach Scofield ihn. »Ich möchte sehen, was für Ausrüstung die an Bord haben.«
    »Macht das einen Unterschied?«

    »Jedenfalls genug, um zu entscheiden, ob ich es in die Luft jage oder nicht. Schwere Antennen, Satellitenschüsseln, Radarschüsseln – oh, das macht sogar einen großen Unterschied, glauben Sie mir.«
    »Sie werden es vernichten müssen, wenn es vor dem Strand vor Anker geht.«
    »Herrgott, jetzt haben Sie mich gerade auf eine Idee gebracht!« rief Scofield und drehte sich zu seiner Frau um.
    »Wenn es das ist, was ich glaube, bist du verrückt«, sagte Antonia Scofield, die hinter ihrem Mann kauerte.
    »Ganz und gar nicht«, widersprach dieser. »Wir haben den Vorteil auf unserer Seite, sämtliche Vorteile! Wir können jetzt schon erkennen, daß es sich um ein relativ kleines Fahrzeug handelt. Wie viele Leute kann es an Bord haben? Vier, fünf, sechs?«
    »Du hast nicht ganz unrecht, mein Lieber«, antwortete Antonia zögernd. »Ich werde sogar zum Haus zurückgehen und uns zusätzliche Waffen holen.« Sie richtete sich auf und verschwand im Gebüsch.
    »Wenn Toni auf mich sauer ist, wird aus ›mein Liebling‹ immer ›mein Lieber‹«, sagte Scofield und grinste. »Das heißt, sie weiß, daß ich recht habe, gibt es aber nur ungern zu.«
    »Ich gebe ungern zu, daß ich keine Ahnung habe, wovon Sie reden! Und damit meine ich Sie beide.«
    »Manchmal denke ich, daß Sie ein bißchen schwer von

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